BIANCA EXKLUSIV Band 0180
„Nun, eine Freundin hat geholfen, die Farben und Extras auszusuchen.“
An den Möbeln aus warmem Ahornholz und dem hellen gelben Dekor hatte Ashley nichts auszusetzen. Wenn sie das Stolpern über Jarretts Einrichtungshilfe gehört hatte, so ließ sie sich nichts anmerken. Sie war nicht so naiv, zu glauben, dass Jarrett in der Zwischenzeit keine Frauen gehabt hätte. Aber diese Frauen waren aus seinem Leben verschwunden, wohingegen sie hier war. Das genügte ihr.
Jarrett sah zu Ashley hinüber und versuchte, ihren Gesichtsausdruck zu lesen. Er hätte jedoch nicht sagen können, was sie in diesem Moment empfand. Er hoffte, dass sie sich hier wohlfühlen und sich bald einleben würde. Es war wichtig für ihn, dass sie jetzt bei ihm wohnte. Er hatte dadurch eine Chance erhalten, das wieder gutzumachen, was er ihr vor Jahren angetan hatte. Er hatte eine Verantwortung, eine Verpflichtung ihr gegenüber.
Jarrett war fest entschlossen, dieses Mal alles richtig zu machen. Sie brauchte ihn. Deswegen hatte er ihr dieses Angebot gemacht. Trotzdem konnte er nicht umhin zu bemerken, wie hübsch sie im Licht der Nachttischlampen aussah. Ihre Brüste waren voller geworden. Sie hatte eine makellose Haut, schöne große Augen und einen sinnlichen Mund. Ihr Anblick jagte ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken.
„Jarrett?“
Ihm wurde auf einmal klar, dass er sie angestarrt haben musste, und er wandte sich rasch ab. „Ich werde jetzt deinen Koffer holen, damit du auspacken kannst.“
Nachdem er ihr Gepäck in das Gästezimmer gebracht hatte, trug er seine Tasche ins Schlafzimmer und bestellte Pizza, die sie dann später vor dem Fernseher aßen.
Ashley war so auffallend schweigsam, dass Jarrett schließlich besorgt zu ihr hinüberschaute. „Ist mit dir alles in Ordnung, Ashe?“
Sie runzelte die Stirn. „Jarrett, sei ganz ehrlich, hast du diesen Job nur für mich erfunden?“
Jarrett lachte leise. „Natürlich nicht. Ich würde dich niemals so beleidigen“, beruhigte er sie.
Sie hatte keine andere Wahl, als ihm zu glauben. „Fange ich morgen schon an?“
„Ich finde, du solltest den ersten Tag dazu nutzen, dich hier einzuleben. Aber vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn ich dich morgen in der Praxis vorstelle.“
Sie lächelte. „Gut. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich mich jetzt zurückziehe. Ich bin sehr müde.“
Er nickte, sie erhob sich und ging auf das Gästezimmer zu. An der Tür drehte sie sich noch einmal um und wünschte ihm eine gute Nacht.
„Ich hoffe, du hast alles, was du brauchst“, sagte er.
„Alles, außer einer neuen Garderobe“, bemerkte sie. „Die meisten Sachen, die ich besitze, sind abgelegte Schwangerschaftskleider deiner Schwester.“
„Wir werden morgen einkaufen gehen. Ich kaufe dir alles, was du brauchst.“
Sie straffte sich unwillkürlich. „Du gibst mir schon Arbeit und ein Dach über dem Kopf. Du wirst mir nicht auch noch Kleidung kaufen.“
„Betrachte es als einen Gehaltsvorschuss.“
„Nein“, erklärte sie bestimmt. „So etwas fangen wir gar nicht erst an.“
Er sah sie entschlossen an. „Wir werden aber auch nicht anfangen, jede Kleinigkeit auf die Waagschale zu werfen. Es wäre kleinlich und dumm, sich wegen ein paar Dollar zu streiten.“
Sie ärgerte sich über seine Anspielung, dass ihre Sorgen dumm und kleinlich wären. „Ich bin nicht dein persönlicher Wohlfahrtsfall.“
Jetzt sah er richtig verärgert aus. „Was du da sagst, ist sehr beleidigend. Du liegst mir wirklich am Herzen, warum machst du mir einen solchen Vorwurf?“
Ashley wollte etwas erwidern, doch hielt dann mit der Antwort zurück. Sie wollte nicht gleich an ihrem ersten Abend einen Streit anfangen. Ab morgen würde sie einfach darauf achten, dass Jarrett wirklich nur das Notwendigste für sie ausgab. Schließlich war sie hierher gekommen, um auf ihren eigenen Füßen zu stehen.
„Ich bin zu müde, um jetzt mit dir zu streiten“, erklärte sie. „Gute Nacht, Jarrett.“
Er atmete tief durch und nickte. „Gute Nacht, Ashe.“
Spielte ihre Einbildung ihr einen Streich, oder hatte er ihren Namen gerade besonders zärtlich ausgesprochen?
Rasch schloss Ashley die Tür hinter sich. Sie wollte ihm auf keinen Fall ins Gesicht schauen. Sie hatte Angst davor, was sie in seinen Augen lesen könnte, und noch mehr Angst vor ihrer Reaktion darauf.
Sie lehnte sich gegen die Tür und seufzte. Sie wollte nicht erneut in seinen Bann gezogen werden. Sie hatte auch ohne
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