Bianca Exklusiv Band 0226
nicht daran, oder?“
„Ich fürchte nicht. Aber was ich dir auch immer geraten habe, es war bestimmt angebracht.“
„Mensch, du hast dich nicht verändert. Immer noch so großspurig wie eh und je.“
Sie grinsten einander an. Ein seltsames, aber angenehmes Gefühl stieg in Hugh auf. Ein Gefühl der Zugehörigkeit.
„Ich würde Meg gern sehen. Wo liegt dieses Freibad?“
„Fahr zwei Blocks nach Süden und bieg dann nach rechts in die Arroyo Grande ab.“
„Danke.“
Dana hatte einen neuen Freund im Planschbecken gefunden. Es war ein kleiner Jungen mit einem Plastikboot, mit dem sie gemeinsam spielten.
Meg sonnte sich in einem Bikini auf einer Liege.
Während sie Dana im Auge behielt, sah sie einen Mann auf sich zukommen, der wie Joe aussah. Es musste eine optische Täuschung sein, hervorgerufen durch das gleißende Sonnenlicht.
Doch er hatte denselben anmutigen Gang, die breiten Schultern und das jungenhafte Grübchen in der Wange.
Trotz seiner Bescheidenheit hatte Joe stets eine magnetische Ausstrahlung besessen, und nun bemerkte sie, dass zahlreiche Frauen sich die Köpfe nach diesem Mann verdrehten. Mit pochendem Herzen erkannte sie, dass es Hugh Menton war.
Sie richtete sich auf. „Was tun Sie denn hier?“
Er zog sich einen Plastikstuhl heran und setzte sich. „Ich habe mir den Ort angesehen. Ich dachte, dass es vielleicht Erinnerungen erweckt.“
„Ist Ihnen schon was eingefallen?“
Statt zu antworten, blickte er zum Planschbecken. „Ich würde Dana auf eine Meile erkennen. Ihr Haar ist verblüffend.“
Meg lächelte und schüttelte ihre eigene wilde Mähne. „Es ist angeboren.“
„Das merke ich.“ Er musterte sie eindringlich. „Mir gefällt es so offen.“
Ganz wie Joe, über ihre Haare zu reden, während sie einen knappen Bikini trug. Im Gegensatz zu anderen Männern war er zu sehr Gentleman, um über ihren Körper zu reden.
Das bedeutete nicht, dass er ihre Reize nicht bemerkte. Ihr fiel auf, dass sich sein Atem beschleunigte, und es löste eine Woge der Wärme in ihr aus.
Sie vermisste Joe physisch wie emotionell. Doch dieser Mann war ein Fremder, selbst wenn er einmal ihr Ehemann gewesen war.
„Sie haben meine Frage nicht beantwortet“, hakte sie nach. „Kommt Ihnen irgendetwas bekannt vor?“
„Ich war im Restaurant und habe mit Sam und Judy gesprochen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie erkannt habe oder nur auf Suggestion reagiert habe.“
Da war es erneut, diese gewählte Ausdrucksweise. „Ich nehme an, Sie wollen damit sagen, dass ich Ihnen einen Floh ins Ohr gesetzt habe.“
„Stimmt. Womit ich nicht sagen will, dass Sie es vorsätzlich getan haben.“
„Können Ihre Ärzte denn nichts gegen diesen Gedächtnisverlust tun?“
„Das Gehirn ist unglaublich kompliziert und noch immer nicht völlig erforscht.“ Hugh beobachtete, wie Dana und ihr neuer Freund sich gegenseitig bespritzten. „Mein Neurologe kann nicht mit Sicherheit sagen, warum ich mich wieder an alles vor dem ersten Unfall erinnere, nicht aber an die Zeit zwischen den Unfällen. Er vermutet, es könnte daran liegen, dass dieselbe Stelle des Gehirns erneut verletzt wurde.“
„Also könnte die Zeit, die Sie hier verbracht haben, endgültig weg sein?“, fragte Meg. „Gelöscht wie ein altes Videoband?“
Überrascht blickte er sie an. „Das ist ein guter Vergleich. Ich hatte es befürchtet, aber durch den Besuch im Restaurant hat sich etwas geregt. Entweder echte oder falsche Erinnerungen.“
Meg hatte einen Bericht im Fernsehen darüber gesehen, dass leichtgläubige Leute überzeugt werden konnten, sich an Dinge zu erinnern, die nie geschehen waren. Das meinte er vermutlich mit falschen Erinnerungen.
Eine andere Frage brannte ihr auf der Seele. „Joe – Hugh – gibt es eine andere Frau in Ihrem Leben?“
„Nein. Ich habe ständig das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Solange ich es nicht ergründe, bin ich nicht zu einer Beziehung bereit.“
Demnach vermisste er sie. Ein winziger Hoffnungsschimmer stieg in ihr auf. Vielleicht konnte er sich nicht in den Joe zurückverwandeln, den sie kannte, aber wenn er sie liebte, war er vielleicht bereit, nach Mercy Canyon zu ziehen und dort zu praktizieren.
Als der kleine Junge von seiner Mutter aus dem Wasser geholt wurde, kletterte auch Dana aus dem Planschbecken und watschelte zu Meg hinüber. Sobald sie Hugh erblickte, rief sie voller Entzücken: „Daddy!“, und rannte zu ihm.
Gerade rechtzeitig sprang er aus dem Stuhl auf
Weitere Kostenlose Bücher