Bianca Exklusiv Band 0226
sie, Ja zu sagen. Schließlich war er ihr Joe, und sie liebten sich. Doch bisher war sie nicht überzeugt, dass sie für den Rest ihres Lebens glücklich zusammenleben konnten.
„Es sind wohl keine konventionellen Umstände für einen Antrag“, meinte er lachend. „Lass mich zu meiner Verteidigung klarstellen, dass ich Wasser in die Augen bekomme, wenn ich mich niederknie.“
„Es gibt da noch so viele Dinge, die wir nicht geklärt haben“, gab sie zu bedenken. „Zum Beispiel, wo wir wohnen werden.“
„Habe ich dir nicht erzählt, dass die Universität mir eine Mietwohnung in Orange besorgt?“
„Ich meinte nicht den exakten Ort. Ich meinte, dass ich nicht bereit bin, mein Leben in Mercy Canyon mit Sack und Pack von heute auf morgen aufzugeben.“
„Dein Leben aufgeben?“ Hugh trat dicht hinter sie, schlang die Arme um sie und schmiegte sich an ihren Rücken. „Ich dachte, mein Antrag bedeutet genau das Gegenteil, nämlich dass wir beide unser Leben zurückgewinnen.“
Meg lehnte den Kopf zurück an seine Brust. „Ich muss es Schritt für Schritt angehen, Hugh.“
„Nächsten Samstag machen wir den Anfang. Bei dem Empfang wirst du meine neuen Kollegen kennenlernen und sehen, wo ich arbeiten werde.“
„Ich freue mich darauf.“
„Außerdem werde ich dir meine neue Wohnung vorführen. Ich meine, unsere neue Wohnung.“
„Okay“, murmelte sie, doch ihre Brust schnürte sich zusammen, als sie im Geiste moderne leere Räume sah. Nicht nur leer an Besitztümern, sondern an Erinnerungen. Wie konnte sie ihren Wohnwagen verlassen, so heruntergekommen er auch sein mochte, wenn jeder Zentimeter sie an die kostbare Zeit erinnerte, die sie dort mit Joe verbracht hatte?
Aber Joe ist zurück, sagte sie sich. Es war nicht länger nötig, sich mit Erinnerungen zu trösten.
12. KAPITEL
Die ganze Woche über ging Hugh guter Dinge seiner Arbeit nach. Nur Andrews bedrückte Miene dämpfte seinen Enthusiasmus. Er bedauerte, ihm die gesamte Last der Praxis aufbürden zu müssen. Da der Kinderarzt im Ruhestand jedoch für ihn einspringen würde, war die Situation nicht kritisch.
In vielerlei Hinsicht war Hugh mit sich und der Welt zufrieden. Samstagnacht hatte er dreimal mit Meg geschlafen. Am Sonntag waren sie mit Dana an den Stand gegangen. Sie hatte mit ihm in den Wellen gespielt und ein riesiges Loch in den Sand gegraben. Meg hatte trotz ihres Widerstrebens, ihn zu heiraten, entspannt gewirkt. Sie brauchte offensichtlich nur Zeit, um sich mit dem Gedanken an den Umzug anzufreunden.
Die Wolken, die sein Leben zwei Jahre lang verdüstert hatten, waren verschwunden. Nun, da sein Gedächtnis zurückgekehrt war, ergab sein Leben wieder einen Sinn.
Am Montag hatte er der Polizei von Los Angeles telefonisch mitgeteilt, woran er sich erinnerte. Der zuständige Beamte hatte ihm mitgeteilt, dass zwei Männer von einem Zeugen beobachtet worden waren, wie sie an jenem Tag Megs Wagen am Bahnhof abgestellt hatten. Da es jedoch keinen Zeugen für den Überfall auf Hugh gab, konnten sie dafür nicht belangt werden. Beide Verdächtige waren jedoch wegen eines anderen bewaffneten Überfalls und Mordversuchs zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
„Bis sie entlassen werden, sind sie reif für die Rente“, hatte der Beamte gesagt.
„Gut. Solange die Öffentlichkeit sicher vor ihnen ist, bin ich zufrieden“, hatte Hugh versichert. Es erleichterte ihn, dass Meg nicht vor Gericht gezerrt werden musste.
Am Freitag fühlte er sich wie ein Kind vor den Sommerferien, als er im Geiste seinen Umzug nach Orange plante. Er hoffte, dass Meg Gefallen an dem möblierten Apartment finden würde. Es lag ganz in der Nähe der Universität im ersten Stock eines Zweifamilienhauses. Eine Außentreppe führte zu einem eigenen Eingang. Die Einrichtung war ziemlich zusammengewürfelt, doch er war überzeugt, dass Meg sich nicht daran stören würde.
Das Klingeln des Telefons riss Hugh aus seinen Überlegungen.
„Hier ist Barry“, meldete sich eine tiefe Stimme. Im Hintergrund ertönten lautes Stimmengewirr und ein Meckern wie von einer Ziege. „Ich wollte mich vergewissern, ob du meine Antwort auf deine E-Mail bekommen hast.“
„Nein, ich habe nichts von dir gehört.“
„Ach, verdammt. Wir hatten mal wieder einen Stromausfall, und dabei muss sie verloren gegangen sein. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Andrew.“
„Du kommst also? Wundervoll!“ Hugh atmete erleichtert auf. Als Workaholic und ausgezeichneter Arzt
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