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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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anwenden, oder?“, fragte Hugh.
    Meg fragte sich, was ein medizinisches Modell sein mochte. Im Geiste sah sie einen anatomisch korrekten Dummy mit inneren Organen, die durch eine transparente Hülle sichtbar waren. Doch sie bezweifelte, dass das gemeint war. Sie beschloss, lieber nicht zu fragen und ihre Unwissenheit nicht zu verraten.
    Andere Leute traten zu ihnen und warfen ebenfalls mit Fachausdrücken um sich, die Meg nicht verstand. Zumindest besteht nicht die Gefahr, dachte sie sarkastisch bei sich, dass diese ach so geschwollen daherredenden Leute über meine unangemessene Kleiderwahl tratschen werden.
    Schließlich verebbte die Konversation. In der Stille wandte Vanessa sich an Meg. „Sind Sie auch Ärztin, Mrs Menton?“
    „Nein, ich bin …“
    „Sie kümmert sich um unsere Tochter“, warf Hugh ein. „Der wichtigste Job der Welt.“
    „Absolut“, pflichtete Vanessa ihm bei.
    Zorn über die Halbwahrheit stieg in Meg auf. Natürlich war nichts daran auszusetzen, hauptberuflich Mutter zu sein. Aber das war sie nun einmal nicht, und Hugh brauchte sich nicht so zu verhalten, als würde er sich ihrer schämen. „Eigentlich bin ich Kellnerin“, verkündete sie laut und deutlich.
    Vanessa öffnete den Mund, doch es kam kein Ton heraus. Offensichtlich suchte sie nach einer freundlichen Bemerkung und fand keine.
    Eine junge Frau in Jeans und bestickter Bluse warf ein: „Sie haben bestimmt Rückenschmerzen. Ich habe mir das Studium mit Kellnern verdient, und es war sehr hart.“
    „Ich habe bisher keine Probleme“, entgegnete Meg. „Aber eine unserer Stammkundinnen ist Zimmermädchen und leidet ständig unter Kreuzschmerzen.“
    „War sie schon mal bei einem Chiropraktiker?“, fragte ein junger Mann.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass ein Arzt einen Chiropraktiker empfiehlt“, entgegnete Meg.
    „Ich bin kein Arzt, sondern Sozialarbeiter. Ich habe mir bei einem Autounfall den Rücken verletzt, und ohne meinen Chiropraktiker hätte ich immer noch starke Schmerzen.“
    Vanessa lächelte vage, so als wüsste sie nicht, was sie zu einem derart banalen Thema beitragen sollte. „Ich muss mich jetzt um einige andere Leute kümmern. Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Mrs Menton.“
    Meg nickte ihr zu. Sie beschloss, lieber nicht darauf hinzuweisen, dass sie nicht Mrs Menton war. Hughs angespannter Miene nach zu urteilen hatte sie bereits zu viel gesagt.
    Eine Weile später verließen sie stillschweigend den Empfang. „Bist du sauer?“, fragte Meg auf dem Weg zu seinem Auto.
    „Nicht wirklich“, erwiderte er schroff.
    „Ich halte nichts davon, mich für jemanden auszugeben, der ich nicht bin. Es ist keine Schande, eine Kellnerin zu sein.“
    „Das habe ich auch nicht gesagt.“
    „Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen“, beteuerte sie.
    „Das hast du nicht.“
    „Doch, es war dir peinlich.“
    „Also gut, ein bisschen. Nicht, weil du Kellnerin bist, sondern weil du es so herausfordernd gesagt hast, als wolltest du die Leute vor den Kopf stoßen.“
    „Das habe ich nicht.“
    „Doch. Du hast sie herausgefordert, zu beweisen, dass sie keine Snobs sind.“
    „Du hättest mich gleich die Wahrheit sagen lassen sollen“, konterte Meg. „Ich bin, wer ich bin: eine Kellnerin, die nie die Highschool beendet hat. Es ist besser, wenn die Leute von Anfang an die Wahrheit erfahren.“
    „Du brauchst dich nicht so zu definieren. Es liegt nur an den Umständen. Du bist schlau genug, um deinen Schulabschluss nachzuholen, wenn du willst.“
    „Dadurch werde ich nicht zu einem Akademiker wie deine Freunde.“
    Sie hatten inzwischen sein Auto erreicht und stiegen ein, doch er machte keine Anstalten, den Motor zu starten.
    Im Licht einer Straßenlaterne blickte er sie eindringlich an. „Meg, du brauchst keinen akademischen Grad. Du kommst jedem da drinnen gleich. Du bist meine Frau oder meine zukünftige Frau und die Mutter meines Kindes.“
    „Du meinst also, ich wäre geringer als die anderen Leute, wenn ich nicht mit dir liiert wäre?“, hakte Meg nach. Sie wollte nicht mit ihm streiten, aber sie musste ihm klarmachen, worauf sich ihre Reaktion gründete.
    „Das habe ich nicht gemeint. Ich wollte damit sagen, dass du deine Vergangenheit als Arbeiterin nicht wie ein Schild vor dir hertragen musst.“
    „Meine Vergangenheit? Ich bin jetzt Kellnerin.“ Tränen brannten in ihren Augen. Schämte er sich ihrer tatsächlich? „Ich kann nicht aufhören, der Mensch zu sein, der ich seit

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