Bianca Exklusiv Band 229
Partys und exklusiver Mode. Seines würde bald nur noch aus Jeans, Cowboyhut und seiner Farm in der Nähe von Syracuse, im Staate New York, bestehen. Sie ließ sich wahrscheinlich in einer Limousine herumchauffieren. Er nahm meistens die U-Bahn, und zwar aus Überzeugung. Woher sollte ein Schriftsteller seine Ideen nehmen, wenn er sich nicht unter die Leute mischte. Nein, er hatte noch nie in einem goldenen Käfig leben wollen.
Und schon bald würde er mit seinem Pferd durch seine Obstplantagen und über seine Weiden reiten, die Milchproduktion überwachen und endlich wieder Romane schreiben, die in der Gegenwart oder Vergangenheit spielten. Etwas, das er seit seiner Science-Fiction-Serie „Last Frontier“ nicht mehr getan hatte. Kit hingegen würde von einer Party und von einer Wohltätigkeitsveranstaltung zur nächsten eilen.
Trotzdem, dachte er mit einem Lächeln und stellte sich ihre hübschen Knie und ihre schlanken Beine vor. Kit war eine Frau, die man nicht so leicht vergaß.
2. KAPITEL
Vier Stunden später versuchte Kit, sich in die Welt von „Last Frontier“ hineinzuversetzen. Ihre Mitbewohnerinnen erzählten von nichts anderem und hielten auf der Party verzweifelt nach den Mitwirkenden der Serie Ausschau. Vor allem aber redeten sie über einen Mann, einen gewissen Joshua Parker.
„Kit!“
Kit sah zu Georgia hinüber, die mit der Hand vor ihrem Gesicht hin- und herwedelte. „Ja?“
„Du siehst ein wenig blass aus. Geht es dir gut? Tut dein Knöchel noch weh. Ich habe eine elastische Binde.“
„Nein, danke, Georgia, mir geht es gut. Wirklich. Ich sagte dir doch, dass alles in Ordnung ist.“ Kit lächelte ihr ermunternd zu und seufzte innerlich. Warum hatte sie ausgerechnet vor einem Hypochonder wie Georgia mit dem Fuß umknicken müssen?
Georgia schaute sie wie eine besorgte Henne an. „Wenn du es sagst? Aber falls du deine Meinung änderst, ich habe eine elastische Binde bei mir. Ich bin auf Reisen immer auf alle Notfälle vorbereitet.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und schaute zu der überdimensionalen Leinwand hinüber, auf der gerade eine Episode von „Last Frontier“ gezeigt wurde.
Kit war nicht sicher, was sie von ihren neuen Freundinnen halten sollte. Jede von ihnen war ein begeisterter Fan der Serie, allen voran Georgia.
„Da kommt die Kellnerin. Was wollt ihr trinken? Diese Runde geht auf mich“, erklärte Georgia, und Paula und Becca bestellten widerstandslos Cocktails.
Kit schüttelte den Kopf, doch Georgia setzte sich über sie hinweg und bestellte etwas für sie, bevor die Kellnerin zum nächsten Tisch weiterzog.
„Ich habe dir Wein bestellt“, erklärte Georgia und sah Kit an. „Du hast zum Essen nur ein Glas Champagner getrunken.“
„Das reicht auch. Ich versuche, nie mehr als ein Glas zu trinken.“ Sie hatte seit Monaten nie mehr als ein Glas Wein getrunken. Die Weinproben für ihre Weinkolumne zählten nicht, da wurde der Wein wieder ausgespuckt.
Doch Georgia wollte nichts davon hören. „Trink noch ein Glas Wein, Süße. Das ist gut für deine Arterien, und fahren musst du heute auch nicht mehr. Hat irgendjemand schon Bob oder Joshua gesehen?“ Georgia schaute sich suchend in dem großen Raum um.
Kit lächelte säuerlich. Erneut hat ihr jemand vorgeschrieben, wie sie ihr Leben zu führen hatte. Georgia und ihr Vater würden sich wahrscheinlich großartig verstehen, aber Kit brachte es einfach nicht übers Herz, Georgia die Meinung zu sagen, und ihr damit vielleicht den Abend zu verderben.
Die Kellnerin brachte die Getränke an den Tisch und gleichzeitig erschien einer der Organisatoren der Kreuzfahrt mit einem Mikrofon auf der Tanzfläche. Kit nahm einen kleinen Schluck Wein, ließ ihn auf der Zunge zergehen und zog die Nase kraus. Dieser Wein war so schlecht, dass er fast eine Beleidigung für ihre Zunge war. Ihr Vater hatte sie mit einundzwanzig auf einen umfangreichen Weinkurs geschickt. Michael O’Brien hatte nie gewollt, dass seine Tochter arbeitete und ihr schließlich eine Kolumne über Wein gegeben, in der Hoffnung, dass sie den Journalismus aus Langeweile rasch wieder aufgeben würde. Doch da hatte er sich ordentlich geirrt. Mittlerweile war sie zur anerkannten Weinkennerin avanciert.
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Leute um sie herum zu klatschen und zu jubeln begannen. Sie hatte die Einführung des Mannes, der jetzt auf der Bühne stand, versäumt. Kit reckte den Hals und schaute ihn neugierig an. Er war ungefähr
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