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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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warme Luft entgegen, die nach gutem Essen und frischem Kaffee roch. Weil gerade starker Betrieb herrschte, konnte er noch eine Weile unbemerkt bleiben, falls er mehr Zeit brauchte. Eine Kellnerin führte ihn an einen kleinen Tisch in einer Ecke. Sie bewegte sich mit hektischer Betriebsamkeit, warf eine Speisekarte vor ihN auf den Tisch und fragte ihn, ob er etwas trinken wolle.
    „Nur Wasser, bitte.“
    „Kommt sofort.“
    Ihr Lächeln war knapp bemessen und landete irgendwo über seiner linken Schulter, denn die Frau hatte sich bereits abgewendet. Genau so hatte Rebecca ihn angelächelt, als sie sich das letzte Mal von Angesicht zu Angesicht gesehen hatten, kurz vor Weihnachten. Sie hatten nur flüchtig und verlegen miteinander geredet, und Lucas hatte dabei ihre Feindseligkeit deutlich gespürt. Etwa eine Woche später hatte er sie in der Stadt gesehen und war fast hundertprozentig überzeugt, dass auch sie ihn bemerkt hatte, aber sie war hastig im Eisenwarenladen verschwunden, ohne mit ihm zu sprechen. Jetzt wollte Lucas keine Zeit mehr verlieren.
    Die vergangenen zweieinhalb Monate hatte er in New York, am Hauptsitz des Familienunternehmens Halliday Continental Holdings , verbracht und fünfzehn Stunden am Tag gearbeitet. Daher hatte er lange gebraucht, diese Entscheidung zu fällen, doch nun führte kein Weg daran vorbei: Er musste noch heute Abend mit Rebecca reden.
    Sie hatte kein Recht, ihm feindlich gesinnt zu sein, aber sie war es offensichtlich, und das konnte nur eines bedeuten: Sie hatte keine Ahnung, wie sehr er ihren Kummer über ihren Verlust im vergangenen November teilte.
    Er musste ihr also von diesem Kummer erzählen, hier auf ihrem eigenen Terrain, und sie mussten einen Weg finden, miteinander auszukommen. Denn nun, da Lucas wieder mehr Zeit auf der Seven Mile Ranch verbringen würde, müssten sie wohl hin und wieder lockeren Umgang miteinander pflegen.
    Lockeren Umgang?
    Nein, das war nicht die richtige Wortwahl.
    Rebecca Grant hatte nie irgendetwas Lockeres an sich gehabt, und auch auf Lucas traf dieses Wort kaum zu. Ganz bestimmt hatte es nichts Lockeres an ihrem ersten Kontakt im September vor sechs Monaten gegeben – obwohl keiner von beiden weit in die Zukunft denken wollte, als sie sich auf Anhieb zueinander hingezogen gefühlt hatten. Aber lockere waren sie nicht gewesen, ganz und gar nicht.
    Nachdenklich ließ Lucas den Blick über die voll besetzten Tische wandern.
    Wenn Rebecca an diesem Freitagabend Dienst in der Küche hatte, war sie gewiss völlig erledigt von der Schufterei. Vielleicht sollte er warten, bevor er sie zur Rede stellte. Aber das wollte er nicht. Er war an diesem Nachmittag aus New York hierher geflogen und wollte die Angelegenheit so schnell wie möglich vom Tisch haben.
    Er beobachtete, wie die Kellnerin mit einem Stapel leerer schmutziger Teller durch die Schwingtür in der Küche verschwand. Mit einem Ellbogen hielt sie einer zweiten Kellnerin die Tür auf, die gerade in den Gastraum eilte. Lucas erhaschte einen Blick auf das Chaos um den Grill und die Fritteuse und ja, auch auf Rebeccas Rücken. Auf Anhieb erkannte Lucas sie an der glänzenden dunklen Haarpracht und an der eigenwilligen Kombination aus Anmut und Zähigkeit in ihrer Körpersprache.
    Unwillkürlich stieg Verlangen in ihm auf.
    Er wusste, wie wild sich ihr Körper in der äußersten Ekstase bewegte. Er erinnerte sich an ihre helle, seidige Haut, als hätte er sie erst gestern gesehen und berührt. Er wusste, wie frisch ihr Haar roch und wie kehlig ihr Lachen klang.
    Ja, das ist eindeutig Reha.
    Dann, während die Tür sich schloss, drehte Rebecca sich ein wenig, um nach etwas zu greifen, und einen Moment lang glaubte er fast …
    Unmöglich.
    Doch er behielt die Tür im Auge, er stand sogar auf, um einen besseren Blickwinkel zu erhalten.
    Sekunden später öffnete sich die Tür wieder, und diesmal zweifelte er nicht an dem, was er sah: Sie war schwanger.
    Immer noch.
    Bis zu diesem Moment hatte er geglaubt, dass sie ihr Baby im ersten Drittel der Schwangerschaft durch eine Fehlgeburt verloren hatte.
    „Da will jemand mit dir reden“, verkündete eine der Kellnerinnen, bevor sie wieder mit einem Stapel Teller verschwand. Rebecca blickte vom Grill auf, und da stand Lucas Halliday – zu Stein erstarrt, wie sie es auch erwartet hatte, falls sie sich noch einmal begegneten. Er übte immer noch diese sofortige mächtige Wirkung auf sie aus, an die sie sich mit beinahe schmerzlicher Intensität

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