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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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erzählt?“
    „Nein.“
    „Vielleicht haben wir gerade wirklich ein Motiv für Lennys Verschwinden gefunden: Wahrscheinlich wollte er seiner ewig nörgelnden, geizigen Frau entkommen. Aber warum hat er den Jungen mitgenommen?“
    „Das irritiert mich eben auch. Ich nehme es meiner Schwester nicht ab, dass es Lenny um eine Verbesserung der Vater-Sohn-Beziehung ging. Lenny war immer nur ein guter Vater, wenn es ihm gerade gepasst hatte.“ Sara lehnte sich zurück und schloss die Augen. Was für ein Schlamassel! Sie wünschte sich, Lenny wäre hier, damit sie ihm einen Kinnhaken verpassen konnte. Man benutzte keine Kinder, um Ehekonflikte auszukämpfen. Das war einfach unterstes Niveau!
    Ihr Kopf begann zu schmerzen, und sie rieb sich die Stirn. „Wahrscheinlich glauben Sie, dass es hier nur um einen üblen Ehestreit geht, nicht wahr?“
    Kincaid war geneigt, so zu denken, aber einiges störte ihn. Zum einen schien die Mutter sich nicht allzu sehr über das Verschwinden des Jungen Sorgen zu machen. Stattdessen war sie unhöflich, ja ruppig zu den Menschen, die ihr helfen wollten. Außerdem schien ihm Sara Morgan keine Frau zu sein, die aus einer Mücke einen Elefanten machte. Und sie schien ernsthaft besorgt zu sein.
    Vielleicht machte er jetzt einen großen Fehler, aber er wollte kein Risiko eingehen. Es könnte sein, dass der Junge tatsächlich in Gefahr war. Außerdem hatte Kincaid Zeit.
    „Nein, zumindest glaube ich das noch nicht ganz.“ Er startete den Motor. „Ich würde gern noch mit Lennys Vorgesetzten bei der Polizei sprechen. Möchten Sie mitkommen?“
    Hoffnung flackerte in ihren Augen auf. „Ja“, erwiderte sie leise. „Danke.“
    Kincaid konnte beim besten Willen nicht sagen, was ihn dazu getrieben hatte, sie mitzunehmen. Konnte es sein, dass seine Entscheidung etwas mit ihren schönen blauen Augen und ihrem flehenden Blick zu tun hatte?
    Lieutenant James Anderson war ein untersetzter hemdsärmliger Mann mit Hosenträgern. Er warf einen Blick auf Kincaids Polizeimarke, ging dann rasch mit ihm und Sara in sein Büro und schloss die Tür hinter sich.
    „Ich habe von Ihnen gehört, Detective Kincaid. Sie leisten gute Arbeit.“ Anderson setzte sich in seinen Schreibtischsessel. „Es hat mir sehr leidgetan, als ich von diesem Fall hörte, in dem …“
    „Danke“, unterbrach ihn Kincaid rasch. Er hatte keine Lust, sich auf dieses Thema einzulassen. Und schon gar nicht vor Sara.
    „Was kann ich für Sie tun?“
    Er stellte ihm Sara vor. „Ihre Schwester, Meg, ist mit Lenny Nelson verheiratet. Ich habe gehört, er arbeitet bei Ihnen?“
    Der Schreibtischstuhl quietschte aus Protest, als der stämmige Mann sich zurücklehnte. „Er hat hier gearbeitet. Er ist entlassen worden.“
    „Können Sie mir sagen, was der Grund dafür war?“
    Der Lieutenant sah Kincaid prüfend an. „Warum geht es hier eigentlich?“
    Kincaid berichtete ihm rasch, was vorgefallen war. „Ich muss wissen, ob Lenny Nelson eine Gefahr für seinen Sohn darstellen könnte. Wie ich bereits erwähnte, sind die beiden jetzt bereits einige Tage fort, und niemand weiß, wo sie sich aufhalten. Noch nicht einmal die Mutter.“
    Anderson runzelte die Stirn, als er sich zum Schreibtisch vorbeugte und einen Ordner aufnahm. „Nelson muss nächste Woche zu einer Anhörung kommen.“ Er zögerte kurz. „Sie werden die Sache ja sicherlich vertraulich behandeln.“
    „Selbstverständlich, Sir.“
    „Nelson wird beschuldigt, wertvolle Gegenstände aus der Asservatenkammer gestohlen und sie verkauft zu haben. Es waren Beweismittel aus alten, ungelösten Fällen. Wir nehmen an, dass das bereits eine Weile so ging.“
    Lenny ist also ein Mann, der dringend Geld braucht und dafür bereit ist, das Gesetz zu brechen, dachte Kincaid. So ein Mann ist verzweifelt, unberechenbar und kann zur Gewalttätigkeit neigen.
    Und er war irgendwo da draußen mit einem zwölfjährigen Jungen.
    Er schaute Sara an und sah, dass sie blass geworden war. Wahrscheinlich war sie zu dem gleichen Schluss wie er gekommen.
    „Und falls Lenny nicht zu der Anhörung erscheint?“, fragte Sara.
    „Dann wird er mit Haftbefehl gesucht werden“, erwiderte Anderson.
    „Danke, Sir“, sagte Kincaid, erhob sich, schüttelte dem Mann die Hand und verließ mit Sara das Büro. Sie durchquerten das Großraumbüro, in dem viele Officers ihre Schreibtische hatten. Auf einem der Tische entdeckte Kincaid Lennys Namensschild, obwohl bereits ein anderer Polizist daran saß.
    Einer

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