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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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1. KAPITEL
    England, 1180
    Lucien de Montregnier stand bedrohlich über seinem Widersacher und presste sein Schwert an die Kehle des anderen Mannes. Die Klinge war so scharf, dass sie den Hals des Besiegten geritzt hatte und einen Blutstropfen hervortreten ließ. Mit jeder Faser seines Körpers fühlte sich Lucien lebendig, und seine Haut kribbelte vor Spannung. Die widersprüchlichsten Empfindungen vermischten sich in seinem Herzen – Bitterkeit, Schmerz und wilde Freude. Es war dieser Moment, auf den er eine Ewigkeit gewartet hatte. Wie oft hatte er von diesem Augenblick geträumt, und nun genoss er ihn in vollen Zügen. Doch obgleich sein Atem in kurzen, abgehackten Zügen kam und das Blut in seinen Ohren rauschte, blieb seine Hand ruhig.
    „Ich werde jegliches Lösegeld bezahlen, das Ihr verlangt“, sagte sein Gefangener.
    De Montregnier grinste, während wieder die Freude über den langerhofften Sieg in ihm aufwallte. „Mir mangelt es nicht an Reichtümern“, entgegnete er.
    An Edgar du Bergs entsetzter Miene war deutlich zu sehen, dass der Mann im Geiste alle Möglichkeiten, sich zu retten, durchging. Geduldig wartete Lucien ab und beobachtete jede Gefühlsregung auf dem Gesicht seines verhassten Feindes. Die Erkenntnis, dass dieser ihm nun auf Gnade und Ungnade ausgeliefert war, erfüllte ihn mit tiefer Befriedigung.
    Offensichtlich hatte sich du Berg für eine Taktik entschieden, da er fortfuhr: „Lasst uns wie vernünftige Männer verhandeln. Ich habe keinen Grund, mit Euch zu streiten, kenne nicht einmal Euren Namen. Ohne ersichtlichen Grund habt Ihr mich angegriffen und zwei Tage lang bekämpft. Es war gerissen von Euch, ausgerechnet am Tag nach meiner Vermählung zuzuschlagen, als meine Männer und ich von den Lustbarkeiten der Hochzeitsfeier noch erschöpft waren. Nur deswegen konnte es Euch so leicht gelingen, unsere Wehrmauern zu stürmen.“
    „Ihr wart Euch Eurer Macht allzu sicher, du Berg. Dies ist der wahre Grund, warum ich Euch besiegt habe.“
    Edgar breitete beschwichtigend seine Hände aus. „Was ich nicht verstehe, ist Eure Forderung, die Sache nur zwischen uns beiden auszutragen. Schließlich habt Ihr bereits gewonnen. Warum wünscht Ihr, allein gegen mich zu kämpfen?“
    „Allein?“, zischte Lucien, während er einen Blick zu der Baumreihe zu seiner Linken hinüberwarf. Jenseits der Lichtung lagen dort Edgars Männer auf der Lauer.
    Du Berg machte einen jämmerlichen Versuch zu lachen. „Ihr habt doch nicht tatsächlich geglaubt, ich würde ohne Eskorte kommen. Ihr hättet mir eine Falle stellen können.“
    „Wie immer spielt Ihr den Verräter, du Berg, aber Eure Männer kümmern mich nicht, solange sie sich nicht einmischen. Natürlich habe ich sichergestellt, dass sie es nicht tun. Ihr müsst wissen, dass hinter ihnen einige meiner eigenen Männer auf sie in den Wäldern warten. Habt Ihr Euch denn nicht gewundert, warum sie Euch nicht bereits zu Hilfe gekommen sind?“
    Die aufgerissenen Augen und der vor Überraschung offen stehende Mund seines Gegners waren eine Genugtuung für Lucien. Bis zu diesem Augenblick hatte sich der Bastard wahrscheinlich gar nicht in Gefahr gefühlt.
    „Ihr kämpft nicht fair!“, rief du Berg. Langsam verlor er auch noch den letzten Rest Selbstbeherrschung, die ihm bisher eine halbwegs gelassene Haltung ermöglicht hatte.
    „Ich habe lediglich sichergestellt, dass unsere Chancen gleich stehen. Jetzt geht es nur noch um Euch und mich, so wie es sein sollte. Schließlich ist die Angelegenheit, die wir auszutragen haben, von persönlicher Natur.“
    „Wer, zum Teufel, seid Ihr?“, brüllte du Berg. Seine Stimme überschlug sich beinahe vor Erregung.
    Für einen langen Moment starrte ihm Lucien nur in die Augen. Nachdem er dann tief Luft geholt hatte, sagte er: „Erinnert Ihr Euch noch an den Namen de Montregnier?“
    Verwirrung zeigte sich auf du Bergs Gesicht, dann Verstehen und schließlich nackte Angst. „Ihr müsst der Junge von damals sein, Raouls Sohn. Ich glaubte Euch tot.“
    „Ihr hättet lieber verlässlichere Meuchelmörder anheuern sollen“, zischte Lucien. „Sie erhöhten ihre Bezahlung noch um einige Münzen, indem sie mich als Sklaven verkauften. Sie schickten mich geradewegs in die Hölle, du Berg. Vielleicht wurde ich zurecht oft ein Dämon genannt, denn wie Ihr seht, bin ich von dort zurückgekehrt.“
    Du Berg versuchte rückwärts zu kriechen, doch der verstärkte Druck von Luciens Klinge ließ ihn innehalten. Sein

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