Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)
dich Krankenschwester spielen, bis die Schule nächste Woche beginnt.“
„Das ist lieb von ihr.“
„Vielleicht denkst du darüber bald anders.“ Er lächelte. „Sie kann sehr herrisch sein.“
„Hört sich an, als würdest du aus Erfahrung sprechen.“
„Als ich letztes Jahr Grippe hatte, trieb sie mich zum Wahnsinn. Ich wurde schon allein aus Selbstverteidigung gesund.“
Annie lachte. „Ich kann es trotzdem nicht erwarten, nach Hause zu kommen.“
„Ja, dein Haus wird dir nach dem Krankenhaus schön und ruhig vorkommen.“
Ihr Lächeln schwand. „Ich habe die Ranch gemeint, John.“
„Das ist keine gute Idee. Du findest in deinem eigenen Haus mehr Ruhe. Chad kann auf der Ranch bleiben, und Rachel kann für eine Weile zu dir ziehen.“
Sie betrachtete ihn eingehend. „Was ist mit uns?“
John senkte seinen Blick. „Wir haben viel Zeit, um das zu klären, wenn du gesund bist.“
„Wirklich?“, fragte sie skeptisch. „Oder wirst du dann wieder eine Menge Gründe finden, um mir aus dem Weg zu gehen?“
„Ich bin dir nicht aus dem Weg gegangen …“
„Ich bitte dich!“ Ihre Augen blitzten auf. „Wenn dir Bedenken wegen einer zweiten Heirat gekommen sind, sag es. Ich werde damit fertig.“
Genau das war das Problem, fand John. Sie wurde mit allem ohne ihn fertig.
„Also gut.“ Er sah ihr direkt in die Augen. „Ich habe Bedenken.“
„Warum? Um Himmels willen, wir haben gerade ein schreckliches Erlebnis gemeinsam geschafft.“
„Nein, nicht wir, Annie. Du hast es geschafft.“
„Aber ja! Ich habe es großartig gemacht, indem ich mich anschießen ließ. Du bist derjenige, der Manny erledigt hat. Hättest du nicht …“
„Hör auf, Annie! Ich hätte bei dem Stall aufstehen und den Kerl ablenken oder sonst etwas tun sollen.“
„Das kannst du nicht sagen. Wärst du aufgestanden, wäre er vielleicht in Panik geraten und hätte Rachel auf der Stelle umgebracht. Es spielt doch überhaupt keine Rolle, wer was getan hat. Wir alle haben überlebt, John. Nur das ist wichtig.“
„Ach ja? Daran werde ich dich erinnern, wenn du wieder in den Zeugenstand treten musst, Annie, weil der Kerl noch lebt. Dafür wirst du mir wirklich dankbar sein.“
„Das ist keine große Sache“, versicherte sie. „Diesmal werde ich wenigstens nicht die einzige Zeugin sein.“
„Ich hätte den Kerl erledigen müssen.“
„Du bist manchmal wirklich unmöglich, weißt du das?“, fragte sie. „Es tut mir nicht leid, dass du Manny Costenzo nicht getötet hast. Wenn die Polizei genug Informationen von ihm bekommt, kriegen sie die Lieferanten. Du hast wahrscheinlich Hunderten das Leben gerettet, indem du ihn nicht umgebracht hast.“
John überlegte. Vielleicht konnte er irgendwann den Ausgang ihres Kampfes mit Costenzo in einem anderen Licht sehen.
„Was ist das eigentliche Problem, John? Was bedrückt dich?“
Er stand auf und trat an das Fenster. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir füreinander noch richtig sind, Annie.“
„Warum nicht?“
„Ich habe das Gefühl, dass du über mich hinausgewachsen bist. Früher hast du mich um Rat gefragt, und wir haben wichtige Entscheidungen gemeinsam getroffen.“
„Nein, wir haben alles durchgesprochen, und dann hast du die Entscheidungen getroffen.“
„Vielleicht stimmt das.“ Er fühlte sich immer niedergeschlagener. „Aber jetzt reden wir nicht einmal mehr. Du triffst alle Entscheidungen. Du brauchst mich nicht mehr.“
„Ich … was?“
„Du brauchst mich nicht mehr.“
„Das ist lächerlich!“
„Wirklich? Du kaufst dir einen Wagen, du kaufst dir ein Haus, und warum auch nicht? Du hast mehr Geld, als du je ausgeben kannst. Du stellst dich Verbrechern entgegen und gewinnst Rachel für dich. Du hast dein Leben riskiert, ohne an mich zu denken …“
„Um unsere Tochter zu retten!“
„Du hast nicht gedacht, dass ich etwas tun könnte, oder?“
„Ich konnte besser mit Costenzo umgehen, weil ich dafür trainiert war. Na und?“
„Vielleicht will ich mein Leben nicht damit verbringen, auf deine Entscheidungen zu warten. Vielleicht will ich nicht, dass du mich weiterhin beschützt. Vielleicht will ich mich neben meiner heldenhaften Exfrau nicht weiterhin minderwertig fühlen.“
„Ach, jetzt verstehe ich!“ Sie verdrehte die Augen. „Du hättest derjenige sein müssen, der aufsteht und die Kugeln auf sich zieht, und ich hätte in den Büschen stecken müssen.“
„Verdammt richtig! So sollte es sein.“
„Wer sagt das?
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