Bianca Exklusiv Band 87
grünen Augen funkelten schelmisch.
„Erster Klasse, Schätzchen - was sonst?”
„Ja, aber…” ,
„Wissen Sie was? Sie reden einfach zu viel.” Er packte sie bei den Ellbogen und zog sie unsanft zu sich heran. Als sie protestieren wollte, presste er den Mund fest auf ihre Lippen.
Obwohl sie verzweifelt versuchte, ihren Mund geschlossen zu halten, öffnete er mit der Zunge ihre Lippen und küsste sie heftig.
Wie konnte er es wagen? Eiskalter Zorn flammte in ihr auf, doch unvermittelt spürte sie noch etwas anderes - ein fremdes, brennendes Gefühl, das sie ängstigte.
Als er schließlich seinen Griff lockerte, schien der Kuss nicht nur ihre Lippen, sondern ihren ganzen Körper erfasst zu haben. Einen Moment lang hielt sie sich an ihm fest, und ein Schauer überlief sie. Sie sahen sich tief in die Augen, dann ließ er sie unvermittelt los.
„Tun Sie das nie wieder!” Dany atmete schwer.
„Aber, Schätzchen, es ist mir doch gelungen, Sie zum Schweigen zu bringen - zumindest eine Zeit lang.” Er lächelte gelassen.
Mit dem Handrücken fuhr sie sich über die geschwollenen Lippen. „Wenn mein Verlobter hier wäre, dann würden Sie …”
„Ach ja, der mittelalterliche Marcus.” Dany warf ihm einen hasserfüllten Blick zu, zuckte aber bei dem verächtlichen Klang seiner Stimme zusammen. „Da er jedoch im sicheren Oxford sitzt und ich hier bin, werden Sie meine Anweisungen befolgen - und wenn Sie nicht wollen, dass so etwas noch mal passiert, dann halten Sie besser Ihre Zunge im Zaum. Und jetzt gehen wir.” Dann öffnete er geräuschlos die Tür.
Es dämmerte bereits, als Dany und Nicholas den Landeplatz erreichten. Für die Touristen, die es vorzogen, den Urwald bei einer klimatisierten Tagesreise kennen zu lernen, hatte man hier mehrere Bäume gefällt und eine Lichtung geschlagen. Einige Wellblechhütten, die in der feuchten Luft bereits rosteten, dienten als Ankunfts-und Abflugshallen. Am Ende der Landebahn standen drei einmotorige Flugzeuge, die in Danys Augen erschreckend klein aussahen.
Unter dem Schatten eines Blauholzbaums blieb Nicholas so unvermittelt stehen, dass sie gegen seinen Rücken prallte. Dann ließ er aufmerksam den Blick über die Lichtung schweifen.
„Was ist los?” fragte sie außer Atem.
„Ich überlege, welche Maschine wir nehmen. Die Lockheed ist wohl am besten.”
„Heißt das, Sie wollen eines der Flugzeuge stehlen?”
„Das gehört zu meinem Plan.”
„Können Sie denn fliegen?” Dany schluckte.
Er wandte sich ihr zu. „Ich habe einen Schnellkurs absolviert. So hat es zumindest der Fluglehrer genannt, nachdem ich innerhalb einer Woche mit drei Flugzeugen eine Bruchlandung gemacht habe. Das war nur Spaß”, fügte er dann lächelnd hinzu, als er ihren entgeisterten Blick sah. „Gehen wir.”
Unter dem Schutz der Bäume umrundeten sie den Landeplatz, bis sie so nahe wie möglich an die Flugzeuge herangekommen waren. Aus den Hütten schimmerte fahlgelbes Licht, und Dany hörte Pop-Musik von einem Radio.
Tiefgebückt lief Nicholas über das Feld, und sie folgte ihm schwer atmend. Dann kletterte er auf die Tragfläche und zog sie nach oben. Er verschwand im Cockpit und kehrte nach wenigen Sekunden zurück.
„Alles klar. Steigen Sie ein.” Dany verzog schmerzlich das Gesicht, als sie mit dem Knie gegen die Tür stieß. Er schob sie unsanft auf einen Sitz. „Schnallen Sie sich an.”
Während sie den Gurt befestigte, nahm er auf dem Pilotensitz Platz, und einen Moment später sprang der Motor spuckend an.
Am Eingang der nächstgelegenen Hütte erschienen sofort einige Gestalten und liefen winkend auf das Flugzeug zu. Doch Nicholas hatte die Maschine bereits gewendet und fuhr die holprige Landebahn entlang. Danys Magen krampfte sich vor Angst zusammen, als sie wieder wendeten und mit großer Geschwindigkeit zurückfuhren. Nach einem letzten heftigen Stoß waren sie über den Bäumen in der Luft und gewannen immer mehr an Höhe. Sie flogen westwärts direkt in den tiefroten Sonnenuntergang.
Nicholas warf ihr einen kurzen Blick zu. „Alles in Ordnung?” Dany lächelte ihn an - die Panik, die sie empfunden hatte, war einer plötzlichen Begeisterung gewichen.
„Ja.”
Einen Moment sah er ihr in die Augen, dann blickte er auf seine Armbanduhr.
„In etwa einer Stunde werden wir in Santa Clara landen.”
Eine Stunde! Er würde die Polizei informieren, sie würde Gramps anrufen und dann in einem Hotel ein entspannendes Bad nehmen. Und morgen würde
Weitere Kostenlose Bücher