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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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Dorthin wollten Sie doch, nicht wahr?”
    „Sie meinen …” Lucys Augen begannen zu leuchten. „Ich wusste nicht, dass es sich um eine Insel handelt. Ist es die mit den Häusern? Das wäre wundervoll!” Als der Bootsmann nickte, fuhr sie schwärmerisch fort: „Wie traumhaft, auf einer kleinen, verzauberten Insel zu wohnen … mitten im See …”
    Lucy war so glücklich, dass sie ihre Begeisterung nicht in Worte fassen konnte. Sie war auf ein kleines Zimmer in einem billigen Hotel an einer lauten Straße gefasst gewesen. Wie lieb von Selina, ihr trotz aller Schwierigkeiten so eine idyllische Unterkunft zu besorgen! Lucy strahlte vor Freude.
    „Hoffentlich entspricht Pescatori Ihren Erwartungen”, sagte der Bootsmann. „Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen.”
    Lucy seufzte. „Leider bin ich geschäftlich hier.”
    „Sie haben geschäftlich auf Pescatori zu tun?”
    „Zum Teil.” Lucy hätte dem Fremden ihre Geschichte gern erzählt, weil er so Vertrauen erweckend wirkte, aber sie musste vorsichtig sein, um Selina nicht bloßzustellen.
    Der Mann zog eine Braue hoch. „Geschäftlich? Und da wussten Sie nicht einmal, wohin Sie wollten?”
    Lucy schaute den Bootsmann zögernd an. Er hatte den Motor abgestellt und sah sie so eindringlich an, dass sie das Gefühl hatte, er könnte bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Die Sekunden wurden zur Ewigkeit. Jetzt hätte Lucy die Situation mit einer schlagfertigen Bemerkung entschärfen müssen, aber sie brachte kein Wort hervor.
    „Madonna”, sagte er leise und schüttelte den Kopf.
    „Warum haben Sie angehalten?” Lucy hatte endlich die Stimme wieder gefunden.
    „Vielleicht ist das Boot verhext, wie ich”, sinnierte er. „Haben Sie auch schon einmal das Bedürfnis gehabt, etwas Verrücktes, Unkluges zu tun?”
    „Nein.” Obwohl mir danach wäre, dachte Lucy. Am liebsten hätte sie den Fremden aufgefordert, sich zu ihr zu setzen und ihr von sich zu erzählen. Seine Augen waren voller Geheimnisse …
    „Jetzt würde ich es gern tun”, gestand er. „Dabei habe ich noch nie den Kopf verloren und die Folgen meines Handelns immer bedacht. Aber irgendwann schlägt plötzlich der Blitz ein und reißt Mauern und Schranken nieder … Verstehen Sie, was ich meine?”
    „Ihr Englisch ist ausgezeichnet.”
    Er runzelte die Stirn und schwieg.
    Lucy wurde verlegen. „Entschuldigen Sie, aber mir geht das etwas zu … schnell.”
    „Da haben Sie Recht. Ich bin verrückt, aber das ist die Situation auch.”
    Lucy fühlte sich in die Enge getrieben. „Finden Sie?”
    „Hören Sie, ich muss Sie wieder sehen”, sagte der Fremde ernst. „Wo steigen Sie ab? Im Hotel Borromeo? Würden Sie heute Abend mit mir essen?” fragte er sanft, als er Lucys Verwirrung bemerkte.
    „Nein, das geht nicht. Ich bin verabredet”, erwiderte sie widerstrebend.
    „Schade. Mit Ihrem Geliebten?”
    „Bitte …” Lucy versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich kann hier nicht länger bleiben.”
    „Nein? Wäre es nicht wunderbar, wenn wir hier verweilen könnten und die Küste nie mehr betreten müssten?”
    Ein verträumter Ausdruck trat in Lucys Augen. Ja, das wäre wunderbar. Einmal ohne Geldschwierigkeiten … ohne Selinas Probleme … Sie lächelte wehmütig und rief sich zur Ordnung. „Das ist unmöglich.” Dennoch war die Vorstellung, die Zeit anzuhalten und mit diesem blendend aussehenden, romantischen Mann auf dem Boot zu bleiben, verführerisch.
    „Wir würden bald furchtbaren Hunger bekommen.”
    Er lachte leise. „Kein Problem. Die Fischer würden uns etwas zu essen bringen. Die Vorteile würden die Nachteile überwiegen.”
    „Und was wären das für Vorteile?” fragte Lucy kühl, obwohl ihr Herz unruhig pochte.
    In den dunklen Augen des Fremden blitzte es auf. „Wir wären frei und könnten tun, was wir wollten. Ich hätte Gelegenheit, Sie kennen zu lernen, ehe die Welt Ihnen Ihre Sanftheit raubt.”
    Lucy wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie kämpfte gegen die Macht an, die sie zueinander zog. Ihr war, als kenne sie diesen Mann schon ewig, als hätte es zwischen ihnen vom ersten Augenblick an ein unsichtbares Band gegeben.
    Aber das war natürlich lächerlich. An diesen Ausschweifungen ihrer Fantasie war sicher die märchenhafte Umgebung schuld. Lucy wandte sich ab.
    „Nun?” fragte der Fremde.
    Lucy blickte über das Wasser, und ihr wurde bewusst, dass das Boot immer noch hielt. Vielleicht hofft er immer noch, dass ich mich mit ihm

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