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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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verzeihen, dass wir ihre Sachen mitgenommen haben. Das war meine Idee. Wir wussten, alles würde in Ordnung kommen, denn sie ist so ehrlich, dass Massimo sich ihrer sicher angenommen hat.”
    Max presste die Lippen zusammen und sah Lucy an. „Schreibt er nichts von dem Geld aus dem Safe oder dem Schmuck?” fragte Lucy. Sie hätte sich mit ihrer Schwester gefreut, wenn Max’ Drohung nicht gewesen wäre. Was würde er jetzt tun? Schließlich hatte sie, Lucy, sein Angebot abgelehnt.
    „Kein Wort.” Max reichte seiner Großmutter den Brief.
    „Wirst du dich mit der Eheschließung einverstanden erklären?” wollte, die Contessa wissen. „Schließlich bist du das Familienoberhaupt, und deine Zustimmung ist wichtig”, fügte sie hinzu.
    Das Schweigen, das nun folgte, wurde immer drückender. Endlich meinte Max: „Ich muss mich damit abfinden, aber ich billige sie nicht.”
    „Warum?” fragte Lucy.
    „Erst muss ich mich davon überzeugen, dass Selina Renzo ehrlich liebt”, erwiderte er finster.
    „Woher willst du wissen, was Liebe ist?” gab die Contessa spöttisch zurück. „Du hast kein Herz. Ich freue mich über die Heirat. Jetzt wird Renzo endlich seine Pflicht erfüllen und Erben zeugen, was man von dir bisher nicht behaupten kann.”
    „Die Männer in unserer Familie haben immer aus Liebe geheiratet”, entgegnete Max. „Warum sollte ich mich da mit weniger begnügen?”
    „Du wirst nie eine Frau finden, so lange du von morgens bis abends nur arbeitest”, erklärte seine Großmutter streng. „Sei wie Renzo. Geh auf Partys und gib Feste …”
    „Ich bin zu sehr damit beschäftigt aufzupassen, dass hier nicht alles auseinander bricht.”
    Max schien nahe daran zu sein, die Beherrschung zu verlieren. „Erwartest du allen Ernstes von mir, dass ich so kurz nach dem Tode meines Vaters Feste feiere?”
    „Warum denn nicht? Du hast ihn doch gar nicht geliebt.”
    Max fing Lucys Blick auf und nahm die Herausforderung an. „Du irrst dich, Großmama. Ich habe ihn sogar sehr geliebt, genauso wie ich euch alle liebe.”
    „Davon haben wir aber nichts gemerkt.” Die Contessa wirkte verunsichert. „Wir konnten dich nie hätscheln oder mit dir schmusen wie mit Renzo.”
    Lucy konnte nicht mehr an sich halten. „Warum müssen Sie ihm ständig Renzo vorhalten?” fragte sie scharf. „Sehen Sie denn nicht, wie sehr ihn das verletzt?”
    „Renzo brauchte stets Rückenstärkung, während Massimo keine Bestätigung von anderen nötig hatte”, antwortete die Contessa. „Er war in allem so überlegen, dass wir ihn oft genug von seinem hohen Ross herunterholen mussten. Massimo konnte alles viel besser als Renzo. Er war der beste Schwimmer von Stresa, er war größer, stärker und selbstbewusster als alle anderen. Er war der Kapitän der Schulmannschaft, vielseitig begabt und bei allen beliebt. Da musste sein armer Bruder ja Minderwertigkeitskomplexe bekommen. Wir versuchten ständig, Renzo zu trösten und ihn aufzubauen. Wenn man einen übermächtigen Bruder wie Massimo hat, ist es schwer, Selbstwertgefühl zu entwickeln.”
    „Was früher war, ist jetzt nicht mehr wichtig”, bemerkte Lucy sanft. „Heute wünscht Max sich nur die Liebe und Unterstützung der Familie, das weiß ich.” Sie blickte gespannt zu ihm und sah, dass er glücklich lächelte. „Er hat viel geopfert”, fuhr sie fort, als die Contessa erstaunt schwieg. „Max besitzt ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, mehr als die meisten von uns.”
    „Das Gleiche könnte man von Ihnen sagen”, erklärte die Contessa energisch. „Sie haben ein ganzes Haus voll alter Leute, wie ich es bin, um die Sie sich kümmern.”
    „Dafür hat Max sein Unternehmen und die Mitarbeiter, die sich darauf verlassen, dass er die richtigen Entscheidungen trifft. Er macht sich große Sorgen und …”
    „Davon hast du mir nie etwas erzählt, Max!” fuhr seine Großmutter auf.
    „Wozu auch?” Seine Stimme klang vorwurfsvoll. „Du hast dich doch nie für mein Leben in England interessiert. Du warst empört, dass ich nicht dort geblieben bin und hast jedes Mal das Thema gewechselt, wenn ich davon anfing.”
    „Das … tut mir Leid”, gestand seine Großmutter.
    Max sah, dass sich die Augen der Contessa mit Tränen füllten. Rasch stand er auf und legte die Arme um sie, während sie schluchzte und Entschuldigungen murmelte.
    Lucy verließ leise das Zimmer. Sie war glücklich über die ersten Anzeichen einer Versöhnung zwischen der Contessa und Max.

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