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BIANCA SPEZIAL Band 03

BIANCA SPEZIAL Band 03

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TORI CARRINGTON MARIE FERRARELLA
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ich glaube, dass er jedem den Kopf abzureißen versucht, der versucht ihm die Wahrheit zu sagen.“ Das hat er nicht erwartet, dachte sie zufrieden. „So, nur damit du es weißt“, fügte sie lächelnd hinzu.
    Er entzog ihr die Hände und war über seine eigene Dummheit verärgert. Wieso wollte er auch ihre Meinung wissen? „Ich vergrabe mich in meine Arbeit, wie du es auszudrücken pflegst, damit die Firma ein Erfolg wird. Denn Erfolg bedeutet Geld, und ich brauche das Geld, damit ich meinen Brüdern und Schwestern eine gute Ausbildung bezahlen kann, damit sie das Leben bekommen, das sie verdienen.“
    Sie nahm eine Limonade für sich heraus und ein Bier für ihn. „Vielleicht wollen sie ja ihr eigenes Leben leben. Vielleicht wollen sie gar nichts geschenkt bekommen, genauso wenig wie du.“
    „Ich will nicht, dass sie so hart kämpfen müssen, wie ich es tun musste“, entgegnete er und nahm die Flasche, die sie für ihn geöffnet hatte. „Ich will nicht, das sie kellnern und Kneipen auskehren müssen, nur damit sie genug Geld für Bücher haben und …“
    Es gab keinen Zweifel, dass sein Weg steinig gewesen war, aber es hatte dazu beigetragen, dass er zu dem Mann geworden war, der er heute war. „Es scheint dir aber nicht geschadet zu haben“, bemerkte sie. „Außer dass du sehr verschlossen geworden bist.“
    „Daran sind nicht das Kellnern und Putzen schuld“, knurrte er. Sie sah zu, wie er das Roastbeef in Scheiben schnitt. Der Mann schien Präzision zu lieben. „Was dann?“
    „Meinen Vater langsam sterben zu sehen.“ Es war schmerzhaft, darüber zu sprechen. Selbst jetzt noch, nach all den Jahren. „Und meine Mutter dahinwelken zu sehen, nachdem mein Vater gestorben war. Und zusehen zu müssen, wie Susan einen anderen heiratete.“
    Ihre Eltern hatten nicht so hart kämpfen müssen, um das Essen auf den Tisch zu bringen, aber sie wusste, wie es war, von jemandem verletzt zu werden, den man liebte. „Es sieht so aus, als ob wir beide einen Hang zu Menschen hatten, die gern Laufpässe verteilen.“
    Er war so in seine Welt vergraben gewesen, dass er ganz vergessen hatte, dass sie eine eigene besaß. Auch sie war verletzt worden. Auch sie hatte man verlassen und ihr Schmerzen zugefügt.
    O’Rourke betrachtete ihr Gesicht und sah die Frau, die ihm gegenübersaß,auf einmal in einem ganz anderen Licht. Als einen Menschen mit Gefühlen, mit eigenen Hoffnungen und Träumen. Sie war ein Mensch wie er, der niemals aufgab, selbst wenn ihm das Wasser einmal bis zum Hals stand.
    „Nun ja, es hat uns auch etwas gelehrt, nicht wahr?“, fragte er. „Es hat uns gelehrt, unser Herz nicht an etwas zu verlieren, das es nicht wert ist.“ Seine Stimme war lauter geworden, und er schaute so finster drein, dass man Angst bekommen konnte.
    „Warum bist du so wütend?“ Sie hatte nichts gesagt, was ihn gekränkt haben könnte.
    „Ich bin nicht wütend“, erwiderte er bissig.
    „Warum schreist du dann so?“
    „Ich schreie nicht. Ich rede nur.“ Ihm wurde erst jetzt klar, wie laut er gesprochen hatte, und er senkte rasch die Stimme. „Zugegeben, etwas zu laut.“
    „Oh.“ Kitt hielt die Serviette vor den Mund, um ein Lachen zu unterdrücken. Es war fast rührend, wie er versuchte, sich zu beherrschen – obwohl sie immer noch keine Ahnung hatte, warum er so explosiv reagiert hatte.
    Die Falten auf seiner Stirn wurden noch tiefer.„Du brauchst dir gar keine Mühe zu geben, dein Lachen zu verbergen.“
    Kitt legte die Serviette auf den Tisch. „Es war nur ein Lächeln, O’Rourke.“
    Er spürte, dass er sein Temperament kaum noch im Zaum halten konnte. Und er wusste immer noch nicht, warum. Wahrscheinlich waren es diese ganzen Emotionen, die er so lange unterdrückt hatte. Jetzt brodelte es in ihm wie in einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand. Wie, um alles in der Welt, sollte ein Mann sich in dieser Situation wieder in den Griff bekommen?
    O’Rourke holte tief Luft. Er wusste einen Weg. „Ich möchte, dass du tust, was immer du tun möchtest. Ich glaube, wir sind schon zu lange um den heißen Brei herumgeschlichen. Wir sollten endlich ehrlich miteinander sein.“
    Sie legte ihre Gabel nieder und starrte ihn an. „Nun, jetzt komme ich wirklich nicht mehr mit …“
    „Vielleicht ist das das Problem.“
    „Wie bitte?“
    „Diese Bewerbung“, erklärte er und wies mit dem Kopf zum Wohnzimmer hinüber. Die Papiere lagen immer noch auf dem Couchtisch. „Ist das der erste Schritt?“
    Kitt

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