BIANCA SPEZIAL Band 03
Wohnzimmer zurück und schüttelte den Kopf. Was, zum Teufel, war eigentlich gerade hier passiert? Hatten sie sich beide in derselben Unterhaltung befunden? Und woher kamen diese plötzlichen Spannungen zwischen ihnen?
Aber sie hat mich ganz schön zurechtgewiesen, dachte er. Sie fand also auch, dass Rutherford sich etwas einbildete, dass er etwas zwischen ihnen sah, was gar nicht vorhanden war.
O’Rourke schüttelte erneut den Kopf. Der Gedanke, dass sie ein Paar waren, das so aussah, als ob es für immer zusammengehörte, war auch wirklich zu absurd.
Und doch? War es nicht genau das, was er selbst schon gedacht hatte? Trotzdem, wenn einer es glaubte, reichte das noch lange nicht. Es gehörten immer zwei dazu …
Kitt blinzelte die Tränen weg, als sie dem Baby die Windeln wechselte.
Sei nicht so dumm, schalt sie sich. Sie griff zum Babypuder und stäubte den frisch gewaschenen Po ihrer Tochter ein. Sie wusste nicht, was eigentlich mit ihr los war. Seit sie schwanger gewesen war, hatte sie nicht mehr so emotional reagiert. Die Geburt lag jetzt zwei Monate zurück. Sollte nicht langsam alles wieder normal werden?
Normal! Ah, richtig, lachte sie sich selbst aus. Sie lebte in dem Apartment eines fremden Mannes, gab vor, seine Frau zu sein, und …
Nein, ich gebe nichts vor, verbesserte Kitt sich. Sie war seine Frau. Der Eheschein war echt. Was sie vortäuschte, waren die Gefühle …
Nein, gestand sie sich ein, die täuschte sie auch nicht vor. Die waren auch echt.
Aber sie würde sie ignorieren müssen. Als sie Shawna die Windel umlegte, kickte ihre Tochter fröhlich mit den Beinchen, die langsam pummelig wurden, und sie musste lächeln, obwohl ihr das Herz schwer war. O’Rourke empfand sicherlich nichts für sie. Außer Dankbarkeit vielleicht, aber selbst das war fraglich, wenn sie ihn so brummig durch die Tage gehen sah.
Mit einem Seufzer nahm sie Shawna vom Bett auf. „So, jetzt bist du sauber und trocken. Versuch wenigstens fünf Minuten lang so zu bleiben“, erklärte sie und liebkoste die Wange der Kleinen.
Da das Baby noch hellwach war, entschloss sie sich, Shawna mit hinaus ins Wohnzimmer zu nehmen. Ihre Gesellschaft war ihr mehr als willkommen. O’Rourke war immer netter, wenn er in der Nähe von Shawna war.
Sie setzte den Säugling in den Baby Safe, gurtete ihn fest und ging damit hinaus ins Wohnzimmer. Ein Geräusch von der Küche zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Das Erste, was sie bemerkte, war die Tatsache, dass der Tisch gedeckt war. Sie konnte sich nicht daran erinnern, das getan zu haben.
Sie schaute O’Rourke fragend an.
„Du hast den Tisch gedeckt?“
„Du warst beschäftigt.“
Die Backofenuhr hatte geklingelt, als sie im Schlafzimmer gewesen war. Er hatte die Tür bereits geöffnet. Jetzt nahm er zwei Topflappen und holte das Roastbeef, das sie zubereitet hatte, heraus und stellte die Form auf einen Untersetzer, der sich bereits auf dem Tisch befand.
Irgendwie sieht er fehl am Platz aus, dachte sie amüsiert. „Ist es normal für Männer aus deinem Land, den Tisch zu decken?“
„Sie tun es, wenn sie Hunger haben und sonst alle beschäftigt sind“, erwiderte er schroff und kam sich auf einmal ziemlich dumm vor. „Selbst wenn du es hin und wieder denken magst, ich bin kein Neandertaler.“
Sie stellte den Baby Safe in der Nähe des Tisches ab, sodass das Kind sie sehen konnte. „Das habe ich nie gesagt.“
Er nahm zwei Gläser aus dem Regal und warf ihr dann einen kurzen Blick zu. „Nicht mit Worten.“
Er versuchte die beiden Folienkartoffeln, die sie neben dem Braten in den Backofen gelegt hatte, mit bloßen Händen herauszunehmen und bedauerte es sofort. Er ließ sie mit einem kleinen Schrei auf den Schrank fallen.
„Komm, lass mal sehen“, befahl sie. Sie sah sich seine Hände an und holte dann eine Creme aus einer der Schubladen. „Es ist nicht so schlimm“, bemerkte sie und rieb die Creme ein. „Aber du hättest dich schlimm verbrennen können. Pass besser auf deine Hände auf.“
Sie massierte die Creme so sanft und geschickt ein, dass seine Verlegenheit verschwand.
„Was denkst du dann von mir?“, fragte er und knüpfte damit wieder an das vorherige Thema an. Er zuckte die Schultern. „Nur so, um es zu wissen.“
Sie wählte ihre Worte bewusst. Und sehr sorgfältig. „Ich halte dich für einen guten Menschen, der vernünftig und anständig ist und so verflixt viel Angst vorm Leben hat, dass er sich vollständig in seine Arbeit vergräbt. Und
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