BIANCA SPEZIAL Band 04
Hauptgesprächsthema ist. Ich bin hier, weil Jessica mich freundlicherweise eingeladen hat. Hätte ich gewusst, dass du ihr Cousin bist, hätte ich auf keinen Fall hier Zuflucht gesucht.“
„Zuflucht? Das ist aber ein interessanter Begriff.“
Sie presste die Lippen aufeinander und starrte aus dem Fenster. „Schau, Mac … ist es in Ordnung, wenn ich dich Mac nenne?“
„Normalerweise verlange ich von den Frauen, dass sie mich Scheich Makin Bin Habib El Jeved oder Prinz nennen, aber da du so nett fragst, gestatte ich dir, mich Königliche Hoheit zu nennen.“ Er warf ihr einen Blick zu. „Ich nehme an, meine Beziehung zur königlichen Familie von Sorajhee überrascht dich nicht weiter.“
Bei der Bemerkung trat ein Funkeln in ihre Augen. „Oh nein, ich bin überhaupt nicht überrascht. Eigentlich habe ich auf Prinz William gewartet, der zwar noch jung, aber sehr attraktiv ist. Aber was will ich klagen? Irgendein königliches Blut ist besser als gar keines, oder?“
Die kleine Hexe machte sich über ihn lustig. Sie lachte, und fast hätte er mit ihr gelacht. Diesen Gefallen wollte er ihr jedoch nicht tun. „Ich freue mich, dass du das so amüsant findest“, meinte er förmlich. „In den nächsten Tagen wird sich das vielleicht ändern.“
„Ein Tag“, korrigierte sie. „Ich werde nur so lange bleiben, bis ich Jessica überzeugt habe, dass ich woandershin gehen werde.“
„Ein anderer Zufluchtsort?“
„Das wollte ich nicht damit sagen. Zuflucht klingt so … nun, nicht so, wie es wirklich ist.“
„Wie ist es denn, Abigail Jones? Bist du in Schwierigkeiten geraten, und das schien der leichteste Weg? Oder war es von Anfang an dein Plan?“
Das Lachen aus ihren Augen verschwand sofort. „Mein Plan war, mein Studium zu beenden und als Lehrerin zu arbeiten. Mein Plan war es, selbstständig und unabhängig zu sein. Mein Plan war, sämtlichen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Ich habe nicht geplant, schwanger zu werden, dich wiederzusehen, und erst recht nicht geplant, dumme Fragen zu beantworten!“
Mac dachte, dass sie sich wirklich verärgert anhörte. Er musste zugeben, dass sie eine hervorragende Schauspielerin war. „Lass uns doch ehrlich sein, Abbie. Wir waren eine Nacht zusammen. Eine. Wir haben aufgepasst. Wir haben uns geschützt. Du wirst mir verzeihen, wenn ich mich weigere zu glauben, dass ich der Vater deines Kindes bin.“
Sie war wütend, und das zeigte sich an ihrer Körperhaltung. „Du wirst mir verzeihen, wenn ich glaube, dass du ein Blödmann bist.“
„Es gibt keinen Grund, uns jetzt zu beschimpfen.“
„Nein, besser ist es, wir unterhalten uns weiter höflich darüber, dass du mich nicht nur für eine Lügnerin, sondern für eine Hu…“
„Das habe ich nicht behauptet“, unterbrach er sie schnell.
„Aber impliziert.“ Ärgerlich wand sie sich auf dem Sitz. „Nun, mir ist egal, was du glaubst, Mr. Scheich, aber nur zu deiner Information gehe ich nicht mit jedem ins Bett. Außerdem sind Schutzmaßnahmen keine Garantie gegen eine Schwangerschaft, und dies ist dein Kind.
Sehr zu meinem Bedauern. Nein“, unterbrach sie ihn, als er den Mund öffnete. „Sag nichts mehr. Meine Hormone fahren Achterbahn, und meine Stimmung ist unberechenbar. Ich könnte auf der Stelle anfangen zu schreien. Ich könnte per Handy die Polizei anrufen und dich der Entführung bezichtigen. Oder schlimmerer Dinge. Ich könnte Stricknadeln herausholen und kleine Schühchen stricken. Glaub mir, du tust uns einen großen Gefallen, wenn du ab jetzt schweigst und dich aufs Fahren konzentrierst.“
Mac hielt das zum jetzigen Zeitpunkt für keine schlechte Idee.
3. KAPITEL
„Ich war den ganzen Tag so aufgeregt, dass ich fast nichts geschafft habe.“ Jessica ging die Treppe hoch, während sie unaufhörlich redete und immer wieder zu Abbie blickte, die ihr wie ein Schatten folgte. Jessica hatte sofort gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war. Abigail war geradezu aus dem Truck geschossen, um Jess zu begrüßen. Das ließ darauf schließen, dass sie entweder sehr dankbar war oder so schnell wie möglich von Mac fortkommen wollte, der finster dreinblickte.
Zufällig hatte Jessica seinen Blick gesehen, und sie fragte sich, was geschehen sein mochte.
Jessica bedachte die verschiedenen Möglichkeiten, während sie ihren Redestrom nicht unterbrach, damit niemand etwas von ihren Gedanken spürte. „Du wirst hier schlafen“, erklärte sie und öffnete die Tür zum Gästezimmer. „Meine Eltern
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