BIANCA SPEZIAL Band 04
ihre Taten erlässt.“
„Komm, dir fällt doch sicher etwas Besseres ein als die Geschichte von den ewig benachteiligten Frauen.“
Ihre Augen verengten sich, als sie ihn ansah. „Nun, mein Pseudo-Märchenprinz, ich wollte in Ruhe nachdenken, und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich gefälligst allein lassen könntest.“
Auf ihn wirkte sie ziemlich unausgewogen. „Schön gesagt, aber wieder nur eine Lüge.“
„Wieder eine Lüge? Glaubst du, ich will, dass du hierbleibst und mich beleidigst?“
„Wenn ich dich in Ruhe lassen sollte, dann hättest du dich von Anfang an von mir ferngehalten.“
Ihre Augen waren nur noch Schlitze, und er erkannte, dass sie die Brille nicht mehr trug. Wahrscheinlich musste er sie deshalb unaufhörlich ansehen. Außerdem schien sie nur das weiße T-Shirt zu tragen, das zwar nicht aufreizend war, aber sehr kurz. „Ich weiß nicht, wie es dir jemals gelungen ist, mich zu verführen“, meinte sie ratlos.
„Wahrscheinlich weil es nicht so war. Du hast mich verführt.“
„Ich habe aber andere Erinnerungen.“
„Nein, du willst nur, dass ich mich nicht erinnere.“
Sie seufzte. „Gut, dann wollen wir einmal sehen, ob ich deine Version der Dinge verstanden habe. Die ganze Verführung wurde von mir geplant. Absichtlich habe ich dich an der Bar getroffen. Habe auf Geheimhaltung bestanden – keine Namen, keine Telefonnummern, keine persönlichen Informationen. Habe die ganze Nacht meinen Spaß mit dir gehabt und werde absichtlich schwanger. Verschwand am nächsten Morgen mit der Absicht, fünf Monate später zufällig auf dich zu stoßen, damit ich unverschämte Forderungen stellen kann, da ich dein Vermögen bis auf den letzten Penny kenne. Ach ja, dein kostbares blaues Blut, das ich bis zu Lawrence von Arabien zurückverfolgt habe. Habe ich noch etwas vergessen, Eure Hoheit?“
Stundenlang hatte er sich in Gedanken mit diesem Szenario befasst, und obwohl es aus ihrem Mund lächerlich klang, sprach einiges für seine Theorie. Außerdem wusste er aus Erfahrung, wie weit eine Frau gehen konnte, die einen Ehering am Finger haben wollte. „Nur noch eine Kleinigkeit“, entgegnete er, während er sie durchdringend ansah. „Ich glaube absolut nicht, dass ich der Vater dieses Kindes bin.“
Sofort atmete sie heftiger und brauchte einen Moment, bis sie sprechen konnte. „Ich kann dazu nur sagen, dass es schlecht um königliche Familien bestellt ist, wenn du wirklich ein Prinz bist.“
„Mein Charakter steht hier nicht zur Debatte.“
„Gut, dann musst du mit jemand anderem darüber debattieren.“ Sie drehte sich um und schickte sich an wegzugehen. Barfuß.
Mac stieß sich vom Geländer ab und ging neben ihr her. Er fragte sich, ob er ihr anbieten sollte, sie über den Kiesweg zu tragen, damit sie ihre Füße nicht verletzte. Da hielt sie inne und sah ihn verächtlich an. „Verstehst du die Worte lass mich in Ruhe nicht?“
Ihre Brust hob und senkte sich schnell, und Mac spürte plötzlich den Impuls, ihr das weiße T-Shirt vom Leib zu reißen und ihre von der Schwangerschaft vollen Brüste zu betrachten. Die Veränderungen ihres Körpers fand er erregend und aufregend. Diese Erkenntnis beunruhigte ihn noch mehr, und seine Stimme klang rau und hart. „Es war ein großer Fehler von dir, zur Desert Rose zu kommen. Ich weiß nicht, was du erwartet hast, aber ich kann dafür garantieren, dass du nicht glücklich sein wirst.“
„Das ist schon offensichtlich“, meinte sie verärgert. „Die einzige Bitte, die ich gestellt habe, ist, dass du mich allein lassen sollst.“
Eigentlich sollte er genau das tun. Die Tatsache, dass sie nicht abstritt, sollte er als Bestätigung betrachten und sofort gehen. Hier waren aber seine Ranch, seine Heimat und sein See. „Ich möchte, dass du morgen abreist“, verlangte er, wobei es ihm überhaupt nicht gefiel, dass eine innere Stimme protestierte. „Jessica wird dich sicher überreden, zu bleiben, aber …“
„Aber es wäre viel angenehmer für dich, wenn ich gehe. Du brauchst es nicht weiter zu erklären. Ich soll keine Forderungen an dich stellen, weder für mich noch für das Baby. Aber ich kann es auch hier tun.“
„Was?“
„Dich in Ruhe lassen natürlich.“ Sie reckte ihr Kinn vor, und ihre Augen leuchteten. „Ich bleibe hier und arbeite wie geplant mit Jessie, während du mir aus dem Weg gehst. Voilà, dann bekommt jeder, was er will.“
„Du kannst nicht hierbleiben“, erwiderte er nicht nur wütend,
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