BIANCA SPEZIAL Band 04
kühl.
„Ja, sie werden mir glauben.“
„Ich habe nicht eine Sekunde an deiner Schwangerschaft gezweifelt.“
„Nein, aber daran, dass du etwas damit zu tun hast.“
Ruhig stellte er den Kerzenständer auf den Tisch. „Mit mir zu streiten hilft dir nicht bei deiner Familie. Du musst es ihnen bald sagen.“
„Ich frage mich, warum ich nie daran gedacht habe.“ Sie wollte wütend sein. Auf Mac, auf ihre Brüder, auf die Leute bei Miss Amelias Töchterschule und auf sich selbst, aber sie war es leid, auf sich selbst wütend zu sein. „Müssen wir darüber reden? Du hast doch gesagt, dass dir egal ist, was ich tue, wenn ich nur keine Forderungen an dich stelle.“
„Das stimmt so nicht ganz, Abbie, und das weißt du. In der letzten Woche war ich sehr freundlich zu dir und …“
Da merkte sie, dass es richtig war, seinen Beweggründen zu misstrauen.
„Was hast du dir erhofft, Mac? Wolltest du, dass ich zugebe, dass ich es auf dein Geld abgesehen habe? Sollte ich glauben, dass du deine Meinung geändert hast? Wolltest du mich mit deiner Freundlichkeit besänftigen, um nach meiner Abreise ein ruhiges Gewissen zu haben?“
„Ich habe bei einem Spiel gegen Cade verloren“, sagte er. „Er sagte, ich solle dir eine Chance geben, und als ich mich weigerte, haben wir Strohhalme gezogen. Ich habe verloren.“
Tief verletzt meinte sie: „Das erleichtert mich. Die Vorstellung, dass du mir eine Chance gabst, weil du es für richtig hieltest, würde mir nicht gefallen.“
„Ich habe meine Gründe dafür, deine Geschichte anzuzweifeln.“
„Willst du mir jetzt sagen, dass du zeugungsunfähig bist?“
„Nein, aber ich bin nicht mehr so naiv wie früher.“
„Bevor ich dir von dem Baby erzählt habe?“
Er ging zum Fenster. „Vor einigen Jahren war ich in Gillian verliebt. Sie wurde schwanger, und ich habe ihr einen Heiratsantrag gemacht, weil ich dachte, dass wir unsere Zukunft gemeinsam verbringen wollten. Die Hochzeit war schon geplant, und bis zu meinem Junggesellenabschied war alles perfekt. Einer von Gillians ältesten Freunden war ziemlich betrunken und nannte mich hinter meinem Rücken einen Dummkopf erster Güte. Das Gelächter wurde immer lauter, bis ich alles mitbekam. Offenbar hatte Gillian schon vor unserem ersten zufäl ligen Treffen genau gewusst, wer ich bin. Sie hatte wohl Angst, dass ich sie nicht heiraten würde, wenn sie nicht nachhelfen würde. Da ich aber vorsichtig war, überredete sie ihren Freund, ihr zu helfen. Es war sein Kind, nicht meines.“
Abbie war schockiert. „Das hat sie zugegeben?“
„Nein, ich habe alles aus zweiter Hand erfahren. Bis zum Schluss beteuerte sie ihre Unschuld.“
„Bis zum Schluss von was?“ „Bis zum Tag der Hochzeit, als Onkel Randy ihr einen Scheck anbot, damit sie verschwand. Er drohte ihr, in einem Scheidungsverfahren einen Vaterschaftstest durchführen zu lassen. Da nahm sie den Scheck und ging.“
„Das muss schrecklich für dich gewesen sein.“
„Ich bin darüber hinweggekommen.“
Das bist du nicht, dachte Abbie. Du machst mich nur für die Lügen einer anderen verantwortlich. Sie hielt es aber nicht für richtig, ihn jetzt darauf anzusprechen. Vielleicht war es aber Zeit für die Wahrheit. „Bis wir uns am Flughafen trafen, hatte ich nicht gewusst, wer du warst, Mac. Ich war so schockiert wie du. Ich bin nicht hierhergekommen, um dich in eine Falle zu locken oder dich zu demütigen. Jessica hat mich eingeladen, weil ich es nicht ertragen konnte, die Enttäuschung meiner Familie zu erleben. Mir ist egal, ob du das glaubst.“
„Was machen wir nun?“
Sie zuckte mit den Schultern und hoffte, dass er seine Meinung änderte und ihren Worten glaubte. Er war adeliger Herkunft und ziemlich stolz und arrogant. Wieso hatte sie auch nur einen Moment gedacht, dass er ihr Glauben schenken würde? „Wir machen die Kerzen aus und gehen zum Haupthaus zurück“, erwiderte sie. „Morgen gehe ich nach Little Rock zurück, und du musst keinen Gedanken mehr an mich verschwenden.“
„Ich glaube nicht, dass ich aufhören kann, an dich zu denken.“
„Das ist ganz einfach. Ein Ärgernis weniger in deinem Leben.“ Sie versuchte zu lächeln, aber plötzlich standen Tränen in ihren Augen, und sie sah nichts mehr. „Es tut mir leid, ich bin wohl etwas durcheinander.“
„Weine nicht, Abbie.“ Er kam zu ihr, und sie wollte ihre Tränen verbergen. Er nahm sie bei den Schultern und zog sie an sich. „Ich will nicht, dass du
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