BIANCA SPEZIAL Band 06
geeignet.“
Bobbi schloss die Augen und legte den Kopf zurück. Plötzlich fühlte sie sich völlig erschöpft. „Und welches sind deine Pläne für die Zukunft, wenn das Baby auf der Welt ist?“
Sin wusste, sie war bereit für seine Antwort. „In den nächsten fünf Monaten haben wir ungeheuer viel durchzustehen. Lass uns die Dinge Schritt für Schritt in Angriff nehmen.“
„Du wirst mir das Baby nicht wegnehmen?“ Mit großen Augen sah sie ihn von der Seite an.
Für einen Moment trafen sich ihre Blicke. „Selbstverständlich nicht.“
Was wäre die Alternative? hätte Bobbi ihn gern gefragt, aber von der einzigen Antwort, die ihr einfiel, wollte sie absolut nichts wissen.
„Ich gebe nicht auf“, begann sie noch einmal, während sie versuchte, sich ein wenig bequemer zu setzen. „Ich will nur einen Moment versuchen zu schlafen.“
Sin hantierte an einigen Knöpfen der Armlehne, und die Rückenlehne von Bobbis Sitz neigte sich zu einem bequemen Winkel rückwärts. Mit einer Hand zog er eine dunkelblaue Wolldecke hinter seinem Sitz hervor und deckte Bobbi damit zu.
„Danke.“ Bobbi zog die Decke bis zum Hals hinauf und warf ihm wieder einen Blick zu. „Aber trotzdem könntest du dir wenigstens ein paar Gedanken zu deinen Argumenten machen, bis ich aufwache. Und halte eine gescheite Story bereit, damit du dem Richter Rede und Antwort stehen kannst.“
„Das geht schon in Ordnung.“
„Ich werde dir das Leben zur Hölle machen.“
Das bezweifelte Sin nicht.
„Du wirst es bereuen, mir je begegnet zu sein.“
Das allerdings bezweifelte er. „Schlaf schön“, wünschte er ungerührt.
„Ach, sei ruhig!“ Gleich darauf schlief sie bereits.
Bobbi wachte auf, als der Wagen plötzlich zum Stehen kam. Das Fahrgeräusch der Räder hatte sie angenehm eingelullt. Als sie sich aufrichtete und sah, dass Sin sie beobachtete, ließ sie sich sofort wieder zurückfallen.
Sin stellte ihre Lehne wieder in Sitzposition. „Was meinst du“, fragte er lächelnd, „möchtest du etwas essen?“
Bobbi schaute sich um und vergewisserte sich, dass die Entführung kein Traum war. „Wo sind wir?“
„In Bakersfield“, antwortete Sin. „Und es ist unheimlich heiß. Je weniger Zeit wir hier im Auto verbringen und streiten, desto besser fühlen wir uns.“
„Was soll ich wegen meiner Kleidung unternehmen?“
„Deine Vermieterin hat ein paar Sachen zusammengepackt. Was dir fehlt, kaufen wir in McMinnville.“
Bobbi kreuzte die Arme vor der Brust. „Ich dachte, meine Vermieterin sei zu beschäftigt gewesen“, sagte sie spöttisch. „Mit ihrer Tochter, die in Tucson wohnt.“
„Das ist richtig. Nachdem sie deine Sachen gepackt hatte, schrieb ich ihr einen Scheck aus, um ihr meine Dankbarkeit für ihre Mitarbeit zu bezeugen. Als ich ging, war sie auf dem Weg, eine Fahrkarte nach Tucson zu kaufen.“
Bobbi schüttelte den Kopf. „Du glaubst wohl, du könntest alles erwerben, was du willst.“
„Bobbi, ich will dir doch nur etwas zum Lunch kaufen. Es ist nach ein Uhr, und du hattest nichts seit dem Frühstück im Krankenhaus. Das kann nicht gut sein für das Baby. Und ebenso wenig für dich – bei all der Aufregung. Entspann dich, akzeptiere das Unvermeidliche. Wenn du Wünsche hast, lass uns darüber beim Sandwich sprechen.“
Bobbi versuchte es mit einem wütenden Blick. „Ich wünsche mir nur, dass du mich zurück nach Hause bringst.“
„Dein Zuhause liegt vor dir“, erklärte Sin liebenswürdig, „nicht hinter dir. Komm schon. Ich werde nämlich grantig, wenn ich hungrig bin.“
Trotz ihrer Wut auf ihn konnte sie sich Sin nicht grantig vorstellen. Sicherlich ging er lachend und scherzend als Sieger aus jeder Auseinandersetzung hervor. Anscheinend habe ich wohl das große Los gezogen, dachte Bobbi und legte Sin die Arme um die Schultern, als er ihr beim Aussteigen half. Was für ein Glück, ein Baby von einem Mann zu bekommen, der Sinn für Verantwortung und Humor hat.
„Einmal Suppe mit Meeresfrüchten und einen Dinner-Salat.“
Sin sah Bobbi skeptisch an, als die Kellnerin mit der Bestellung zur Küche eilte.
Durstig trank Bobbi ihr Wasser und fragte: „Was ist falsch daran?“
„Die Suppe hat einen hohen Fettgehalt.“ Er lehnte sich zurück und ließ sich von einer anderen Kellnerin Kaffee in seine Tasse geben. Vor Bobbi stand eine kleine Teekanne. „Und der Salat füllt zwar, ist aber nicht sehr nahrhaft.“
Bobbi gab den Teebeutel in die Kanne. „Tatsächlich?“ Sie
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