Bianca Spezial Band 8
ihre Gefühle für Max unter Kontrolle zu halten. Wie sollte ihr das bloß weiterhin gelingen, wenn sie auf einmal ein Date mit ihm hatte und gleichzeitig wusste, dass er in etwa einem Monat schon wieder abreisen würde?
„Max, lass uns doch vernünftig sein“, sagte sie nun, weil sie sich und ihre Gefühle schützen wollte.
„Wie meinst du das?“, hakte er nach. „Zufälligerweise bin ich durchaus der Ansicht, dass ich mich gerade sogar sehr vernünftig verhalte. Ich meine … denk mal darüber nach. Geht es dir bei diesen Verabredungen darum, dass du dich einsam fühlst und dir jemanden wünschst, mit dem du etwas Zeit verbringen und Spaß haben kannst? Ohne dass du dir Gedanken darüber zu machen brauchst, dass das Ganze zu ernst wird? Dann bin ich doch der perfekte Kandidat.“ Wenn Sophie mit jemandem wie Beardsley ausging, konnte sie schließlich genauso gut auch mit ihm, Max, ausgehen. Und wenn er nicht bald etwas unternahm, bekäme er niemals die Gelegenheit, ihr zu zeigen, was noch aus ihnen werden könnte … und vor allem, was er wirklich für sie empfand.
„Max.“ Sie hob den Kopf, um seinem Blick zu begegnen, und stellte dabei überrascht fest, dass er sie gerade sehr eindringlich betrachtete. „Also gut, alles, was du da sagst, klingt ziemlich logisch. Aber ich bin nun mal nicht wie die anderen Frauen, mit denen du dich normalerweise so triffst. Ich bin eine alleinerziehende Mutter, fast dreißig Jahre alt, führe auch kein aufregendes Leben und habe weder reiche Freunde noch Designerklamotten.“
„Genau das ist es ja, Sophie. Du bist ganz anders als andere Frauen, und ich bin auch ganz anders als andere Männer“, erwiderte er. „Und wir sind bereits gute Freunde. Zwischen uns besteht eine besondere Verbindung“, fügte er leise hinzu. „Wir kennen uns jeweils besser, als wir jeden anderen Menschen kennen. Außerdem liegen uns beiden die Mädchen am Herzen. Ganz zu schweigen davon, dass wir uns so gut verstehen, dass es doch einfach nahe liegend ist.“
„Glaubst du wirklich?“, fragte sie unsicher nach. In ihr stritten Gefühl und Verstand miteinander. Wenn es nach ihrem Gefühl gegangen wäre, hätte sie sofort zugestimmt, mit Max auszugehen, doch ihr Verstand ließ die Alarmglocken schrillen.
„Ich glaube das nicht nur, ich weiß das sogar.“ Immer noch hielt Max sie im Arm, nun drückte er sie noch fester an sich. „Also, wie wär’s? Würdest du morgen Abend mit mir ausgehen?“
„Morgen Abend?“, brachte sie hervor und kam sich dabei nervöser vor als damals, als sie zum ersten Mal einer Verabredung mit James zugestimmt hatte. Du liebe Güte, James war ja auch noch da! Was sollte sie dem denn bloß sagen? Nun denn, sie hatte ihm ja bereits erklärt, dass sie keine Verpflichtungen eingehen und das Ganze nur einmal ausprobieren wollte.
„Ja, morgen Abend“, bestätigte Max. „Morgen ist Samstag, der traditionelle Tag für Verabredungen.“
„Aber samstags haben die Mädchen immer ihren Videoabend und essen Pizza.“
„Na ja, ich bin mir sicher, dass deine Mutter nichts dagegen hätte, auf die beiden aufzupassen. Sie kann doch Mr. Rizzo von nebenan auch einladen. Den Mädchen würde das bestimmt gefallen.“
„Glaubst du wirklich?“ Sophie wurde klar, dass sie kurz davor war, ihr Gefühl über den Verstand siegen zu lassen.
„Ich glaube es nicht nur, ich weiß es sogar.“ Er rieb die Nase an ihrem Nacken und atmete dabei erneut ihren wunderbaren Duft ein. „Also wie lautet deine Antwort? Ist es abgemacht?“
„Max, bevor ich Ja sage, möchte ich gern wissen, was passiert, wenn du wieder abreist. Früher oder später wird das nämlich passieren, das wissen wir beide“, fügte sie hinzu. Allein der Gedanke daran schmerzte sie.
„Lass uns die Dinge doch eines nach dem anderen angehen, okay?“, erwiderte er und betrachtete sie kritisch. Er war sich lange nicht so sicher wie sie, dass er wieder abreisen würde, allerdings war es immer noch viel zu früh, Sophie so etwas zu sagen.
Sie seufzte. „Also gut, dann haben wir also morgen Abend ein Date, Max. Aber nur unter einer Bedingung“, warnte sie ihn, „nämlich der, dass meine Mom Zeit hat, auf die Mädchen aufzupassen.“
„Ich werde sie selbst darum bitten“, versicherte er Sophie, verschränkte seine Finger mit ihren und küsste ihren Handrücken. „Das wird bestimmt ein toller Abend“, sagte er dann, küsste ihre Stirn und ließ ihr dann die Lippen über die Augen und über die Wangen
Weitere Kostenlose Bücher