Bianca Spezial Band 8
sagte sie dann. „Du hattest in letzter Zeit kein vernünftiges Essen, bist müde und erschöpft.“ Sie zupfte an seinem T-Shirt.
Max schüttelte den Kopf. „Ach, Carm, das klingt ja ganz wie die Einleitung zu einer Predigt, dass es jetzt an der Zeit für mich wäre, zu heiraten, damit sich jemand um mich kümmert.“
„Herrje, es ist so langweilig, wenn einem die Leute immer schon ansehen, was man gerade sagen will“, seufzte Carm und wedelte ihre perfekt gepflegten Finger durch die Luft. „Aber wenn du mich fragst, ist es wirklich allerallerhöchste Zeit für dich, zu heiraten und dich irgendwo dauerhaft niederzulassen.“
„Mom“, ermahnte Sophie ihre Mutter vorsichtig und versuchte sich ein Lächeln zu verkneifen. Wenn es nach Carm ginge, müsste jeder Mensch auf der Welt heiraten. Immer wieder. „Keine Vorträge, bitte.“
„Jedenfalls siehst du wirklich toll aus“, ergriff Max nun wieder das Wort. Er lachte. „Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Mr. Rizzo von nebenan etwas mit diesem verdächtigen Funkeln in deinen Augen zu tun hat“, neckte er sie.
Carm errötete und fächelte sich mit der Hand Luft zu. „Rino Rizzo ist ein ganz wunderbarer Mann, mein Schatz, aber das Funkeln in meinen Augen hat allein damit zu tun, dass ich mich freue, dich wiederzusehen. Das letzte Mal ist schon so lange her …“ Liebevoll kniff sie ihm mit beiden Händen in die Wangen. „Nun sagt selbst, Mädchen, habt ihr in eurem Leben schon mal einen attraktiveren Mann zu Gesicht bekommen?“
„Nein, Grandma.“ Die Zwillinge kicherten, sie kannten ihren Text Wort für Wort auswendig: Jedes Mal, wenn Max zu Besuch kam, begrüßte ihn Carm auf diese Weise. Nun wandte sich Carm ihrer Tochter zu. „Und wie geht es dir heute Morgen, meine schöne Sophie?“, erkundigte sie sich, während sie sich zu den Zwillingen herunterbückte, um das glänzende Haar der Mädchen zu küssen. Dann nahm sie sich einen Becher und schenkte sich ebenfalls Kaffee ein.
„Mir geht’s gut, Mom.“ Erneut schaute Sophie auf ihre Armbanduhr. „Aber wenn wir jetzt nicht gleich losfahren, kommen wir zu spät.“
„Zum Ballettunterricht?“
„Genau, Mom.“ Bedeutungsvoll sah Sophie zu Max hinüber. Zunächst erwiderte er ihren Blick etwas verwirrt, dann fiel ihm offenbar wieder ein, dass er sich ja für heute Abend um den Babysitter kümmern sollte.
„Ähm … Carm, hast du heute Abend schon etwas vor?“
Sophies Mutter schenkte ihm ein bedeutungsvolles Lächeln. „Für dich sage ich alle meine Verabredungen ab.“ Dann klimperte sie mit den Lidern, sodass ihre Enkelinnen in lautes Lachen ausbrachen, und strich sich das Haar zurück. „Was genau hattest du denn mit mir vor, Schätzchen?“
In diesem Augenblick wurde Max klar, wie aufgeregt er war, und er versuchte, das Gefühl zu verdrängen. Es mochte ihm zwar wenig ausmachen, in einem fremden Land Kugeln auszuweichen, aber jetzt, da ihm ein Date mit Sophie bevorstand, war er schrecklich nervös. „Na ja, also … Sophie und ich wollen heute Abend ausgehen, wir sind also sozusagen … verabredet“, erklärte er und blickte auf. Dabei stellte er fest, dass Carm und die Mädchen ihn mit großen Augen betrachteten. „Tja, und … also … da haben wir uns gefragt, ob … du nicht vielleicht bei den Mädchen bleiben könntest.“
„Ich weiß, heute habt ihr euren Pizza-und Videoabend, ihr zwei“, warf Sophie nervös ein, „und ich bringe euch auch ein paar Filme mit, wenn ich nachher einkaufen gehe. Dazu könnt ihr euch dann gern eine Pizza bestellen. Mom, falls du für heute Abend schon etwas anderes vorhattest …“
„Ach, das ist doch lächerlich.“ Carm machte eine wegwerfende Handbewegung. „Meine lieben Enkelinnen und ich werden schon unseren Spaß zusammen haben. Wir machen uns einen richtig schönen altmodischen Frauenabend mit Pizza und Eis. Was meint ihr dazu, ihr zwei?“
Carrie und Mary strahlten über das ganze Gesicht, und Carm freute sich sichtlich darüber, dass sie ihre Enkeltöchter mit diesem Vorschlag so glücklich machte. „Also gut, ihr zwei, womit wollen wir uns denn noch verwöhnen? Maniküre? Pediküre? Gesichtsmasken? Und dazu noch eines meiner berühmt-berüchtigten Schaumbäder?“
„Toll!“, riefen die Mädchen begeistert aus und wippten auf den Stühlen auf und ab.
„Aber Mom, diesmal bitte keinen blauen, lila oder schwarzen Nagellack“, schaltete sich Sophie ein. „Das wird in der Schule nämlich nicht gern
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