Bibi Blocksberg - 05 - Wo ist Kartoffelbrei
auch besuchen, aber darüber konnte sie sich nicht freuen. Sie wollte ihren Besen wiederhaben! Unterwegs fiel ihr auch der Vater ein, den sie so schlimm verdächtigt hatte. Der arme, unschuldige Papi, er konnte doch gar nichts dafür. Sie nahm sich fest vor sich bei ihm ganz lieb zu entschuldigen!
Karla Kolumna hat eine Idee
Auf dem Rückflug verabschiedete sich Tante Amanda und Frau Blocksberg mit Bibi steuerte ihren Baldrian zu ihrem Haus in Gersthof. Hier wartete bereits Karla Kolumna und hoffte auf sensationelle Neuigkeiten im Fall »Kartoffelbrei«. Als ihr Bibis Mutter von der Besensammlung mitten im Wald erzählte, bekam sie leuchtende Augen.
»Was sagen Sie da? Diese zwölf Hexenbesen liegen in einem richtigen Knusperhäuschen auf samtenen Kissen? Das ist ja sensationell! Davon brauche ich dringend ein paar Fotos!«
»Ich glaube nicht, dass Mania Sie reinlässt!«, lachte Frau Blocksberg. »Die hat da so ihre Tricks, wie sie sich ungebetene Besucher vom Leib hält!«
»Diese Tricks sind ziemlich gemein!« Bibi verzog das Gesicht, als sie an den Schlag dachte, der sie fast umgeworfen hatte. »Ach, Mami, was mach ich bloß? Ohne meinen Kartoffelbrei werde ich ganz depressiv und melancholisch!«
»Du meine Güte!«, entfuhr es ihrer Mutter. »Wo hast du denn diese Wörter her?«
»Aus Papis Nachschlagewerk ,Das treffende Wort’. Das bedeutet so viel wie ,tieftraurig’.«
Frau Blocksberg machte Bibi zwar das Angebot, ihr Baldrian zu borgen und sie hin und wieder auf ihm ein paar Runden fliegen zu lassen, aber das lehnte Bibi ab. Baldrian war ein Erwachsenenbesen und hatte nur drei Gänge. Ihr Kartoffelbrei dagegen hatte fünf Gänge und zischte ganz anders ab.
» Liebe Frau Blocksberg, liebe Bibi!«, unterbrach Karla Kolumna die Diskussion. »Lassen Sie uns bitte zur Sache kommen. Es kann doch nicht angehen, dass da eine alte Hexe in ihrem Märchenwald auf zwölf Besen sitzt und den zwölften, den wichtigsten, nicht herausrückt. Da muss man doch was machen können!«
» Das Schlimme daran ist die magische Zahl zwölf«, gab Bibis Mutter zu bedenken. »Zwölf! Das ist es, woran Mania hängt. Es ist ein uralter Hexentraum: Dreimal die Zwölf! Das gibt Kraft, das gibt Macht!«
Karla Kolumna sagte darauf nichts, aber man sah, dass sie scharf nachdachte. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht und sie rief: »Hach! Ich hab’s!«
» Ja?!« Bibi und ihre Mutter sahen die Reporterin erwartungsvoll an. »Erzählen Sie!«
» Wenn Mania die Zahl zwölf so wichtig ist, dann kommt es ihr doch nur auf die Menge der Besen an, nicht wahr? Ob der zwölfte Besen nun Kartoffelbrei heißt oder Fitzliputzli, das ist doch völlig schnurz!«
» Ich glaube, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen«, meinte Barbara Blocksberg. »Die Idee ist nicht schlecht.«
» Die Idee ist sogar super!« Bibi strahlte mit einem Mal wieder. »Wir müssen ihr an Stelle von Kartoffelbrei nur einen anderen Besen unterschmuggeln. Die Hauptsache ist doch, dass sie zwölf an der Zahl hat.«
Karla Kolumna nickte aufgeregt. Sie wollte daraus unbedingt eine Exklusivstory für ihre Zeitung machen und sah schon die Schlagzeilen vor ihrem geistigen Auge: DAS MAGISCHE DUTZEND oder HEIMLICHKEITEN IM HEXENHAUS. Doch Barbara Blocksberg bremste die Reporterin.
»Nein! Nein! Nein! Mit Heimlichkeiten und irgendeinem anderen Besen funktioniert das nicht. Es muss schon ein echtes Stück sein, das sie für Kartoffelbrei bekommt.«
»Ich würde Ihnen ja gern aushelfen«, bot sich Karla Kolumna an, »aber mein Putzgerät zu Hause fliegt leider nicht. Zu schade! Aha-haha!«
»Nun, auf Ihren Besen ist Mania bestimmt nicht scharf«, meinte Bibis Mutter lächelnd, »aber sie hat doch bei unserem Teekränzchen etwas von einem Besen gesagt, hinter dem sie die ganze Zeit schon her ist. Wie hieß er gleich noch? Der Name fällt mir nicht mehr ein, aber das kann ich rauskriegen. Kommt mit!«
Frau Blocksberg ging in ihr Labor und Bibi und Frau Kolumna folgten ihr. Frau Blocksberg holte ihre Kristallkugel hervor und stellte sie auf den Tisch. Bibi wurde ganz aufgeregt, sie wusste, was jetzt kam. Ihre Mutter wollte in die Vergangenheit schauen.
» Eene meene Adebar, zeig mir, wie das damals war. Hex-hex!«
Ein Bild wurde in der Kugel deutlich und in der Verkleinerung konnte man Amanda erkennen und hören, wie sie sagte: »Ich stand gerade an der Kasse an, da kommt so ein dicker, schwitzender Typ anmarschiert und drängelt sich vor.«
» Nein, das ist es
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