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Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Titel: Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Schwartz
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Bestimmt viel, viel mehr. Sie hatte für die Reise nicht viel Taschengeld von ihren Eltern mitbekommen, und Dollars schon gar nicht. Sie seufzte und starrte die Flasche traurig an. Doch der Händler lächelte und beugte sich zu ihr.
    » Du musst nicht bezahlen, kleine Hexe«, sagte er. »Die Flasche mit dem Geist verkauft man nicht. Jedoch…«, er senkte seine Stimme zu einem geheimnisvollen Raunen, »die Vorsehung hat sie für dich bestimmt. Hier, nimm sie. Sie gehört dir!«
    Der Bürgermeister bezahlte die fünfundsechzig Dollar für seine Lampe und Bibi nahm die Flasche mit dem Geist an sich. Als sie den schummrigen Laden wieder verlassen hatten und draußen in der hellen Sonne standen, sahen sie sich das Geschenk für die Frau Bürgermeister ein wenig genauer an. Am Boden der Lampe entdeckte Bibi einen Stempel. Sie las das Geschriebene und begann zu kichern.
    » Made in Taiwan! O nein! Die echte und wahre Wunderlampe stammt aus einer Fabrik in Südostasien! Da haben Sie ja ein tolles Schnäppchen gemacht. Solche Lampen gibt es hier wahrscheinlich an jeder Straßenecke für fünf Dollar zu kaufen.«
    » Das ist eine Unverschämtheit!« Der Bürgermeister war zutiefst empört. »Diesen Betrüger werde ich anzeigen. Er muss mir sofort meine fünfundsechzig Dollar zurückzahlen!«
    Er machte kehrt und wollte zurück in den Laden gehen, doch der war bereits geschlossen. Wahrscheinlich hatte sich der gewitzte Händler inzwischen mit seinen schnell verdienten Dollars aus dem Staub gemacht. Vielleicht war das ja das Wunderbare an der Lampe, dass sie sich wunderbar verkaufte!, dachte Bibi und musste wieder kichern. Der Bürgermeister schaute sie giftig an.
    » Was für ein Stempel befindet sich denn auf deiner Flasche? Wahrscheinlich ,Made in Germany’. Zeig doch mal her.«
    » Nö, da ist nichts zu sehen.« Bibi drehte ihre Flasche um und untersuchte sie gründlich. »Kein Stempel, nichts. Na, ist ja auch egal. Sie ist ein schönes Souvenir für Mami. Jetzt brauche ich bloß noch ein Geschenk für meinen Papi.«
    Bibi musste nicht lange suchen, da entdeckte sie bei einem anderen Händler einen kleinen Ölbohrturm als Anhänger für Herrn Blocksbergs Autoschlüssel. Der Minibohrturm war versilbert und die kleine Hexe konnte einen sehr günstigen Preis heraushandeln.
    Anschließend liefen die beiden noch eine Weile kreuz und quer über den Basar, und als ihre Füße müde wurden, bestiegen sie Kartoffelbrei und flogen zum Palast des Sultans zurück. Bibi war schon sehr gespannt, was sich dort in der Zwischenzeit getan hatte.

 
    Der Geist aus der Flasche
     
    Der Sultan Hatschi al Nasi saß in seinem Thronsaal und regierte. Das heißt, die Menschen im Palast glaubten, er würde regieren, in Wirklichkeit versuchte er ein Puzzle mit tausendundeinem Teil zu Ende zu bringen. Er kniete auf dem Boden, der mit dicken, edlen Teppichen ausgelegt war, und hielt ein kleines Puzzleteil in der Hand.
    »Wo, beim Barte des Propheten, kommt bloß dieses blaue Stück hin?«, murmelte er ungnädig und ließ seine Augen über das Puzzle gleiten.
    »Gehört es jetzt zum Meer oder gehört es zum Himmel?«
    Bibi, die gerade den Thronsaal betrat, lief zu ihm hin und warf einen Blick auf das Puzzle.
    »Na, da oben gehört es hin, Herr Hatschi!« Sie zeigte auf eine kleine Lücke in dem großen Puzzle. »Es ist ein Randstück und neben dem Blau ist was Weißes. Also ist es der Himmel mit der dazugehörigen Wolke.«
    »Bravo!« Der Sultan drückte das Puzzleteil an seinen Platz. Es passte haargenau. »Jawohl, da gehört es hin«, sagte er zufrieden. »Das hatte ich mir auch gerade überlegt.« Dann griff er nach einem weiteren Teil, betrachtete es nachdenklich und suchte die Stelle, wo es hineinpasste.
    Der Bürgermeister, der inzwischen auch eingetreten war, räusperte sich. Er war nicht von so weit her gekommen um Puzzle zu legen, er wollte endlich Geschäfte machen.
    »Ähäm, Majestät«, begann er, »darf ich bei dieser günstigen Gelegenheit auf mein Anliegen aufmerksam machen?«
    »Ruhe!«, schnauzte ihn der Sultan an. »Ich denke! Ich arbeite!«
    Wieder kam ihm Bibi zu Hilfe und legte das Teil an den richtigen Platz. Die kleine Hexe und der dicke Sultan waren plötzlich so in das Puzzlespiel vertieft, dass sie alles andere um sich herum vergaßen. Der Herr Bürgermeister stand hilflos herum und fühlte sich total überflüssig.
    »So!«, sagte Bibi nach einer Weile. »Jetzt haben wir noch das Teil tausendundeins. Das dürfen jetzt Sie

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