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Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Titel: Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Schwartz
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Marktplatz herrschte ein reges Treiben. Geschäftig eilten die Menschen durch den Basar oder standen gemütlich vor Läden und Marktständen. Sie blickten erstaunt nach oben, als über ihre Köpfe plötzlich ein rot-weiß-blauer, wunderschön gemusterter Teppich hinwegflog, auf dem drei Menschen saßen und fröhlich winkten. Der Teppich drehte ein paar Runden über der Innenstadt und nahm dann Kurs auf den Sultanspalast, dessen goldene Kuppeln und Minarette in der Sonne glänzten und ihnen den Weg wiesen. Die drei Reisenden aus dem Abendland genossen den Flug und die herrliche Aussicht und Frau Kolumna fand es auf dem Teppich viel bequemer als auf Kartoffelbrei. Das hörte Bibis Hexenbesen gar nicht gern. Er geriet plötzlich in Bewegung und klopfte kräftig auf dem Teppich herum, dass es nur so staubte.
    » Ich glaube, sie haben ihn beleidigt!«, lachte Bibi, als Frau Kolumna schrecklich husten musste. »Mein Wuschel kann sehr eifersüchtig werden.«
    Doch das Lachen verging ihr, als der Besen vor lauter Ärger noch stärker klopfte, der Teppich das Gleichgewicht verlor und ins Trudeln geriet. Er kippte zur Seite, schoss auf den Sultanspalast zu, sauste durch ein offen stehendes Fenster und landete unsanft mit seinen Fluggästen mitten im Thronsaal des Sultans Hatschi al Nasi von Labu-Dabu.
    Vor Schreck über die plötzliche Landung eines fliegenden Teppichs mit drei Fremden hatten sich die Diener und Minister des Sultans auf den Boden geworfen und hielten sich ängstlich die Arme über den Kopf. Nur der kugelrunde Sultan war von seinem prächtig geschmückten Thron aufgesprungen und funkelte die Eindringlinge wütend an.
    » Ihr könnt wieder hochkommen, ihr Memmen!«, rief er seinen Untergebenen zu ohne den Blick von den ungebetenen Gästen zu wenden. »Wer wagt es, unangemeldet während der Audienz in meine Gemächer vorzudringen?«
    Bibi ließ sich jedoch von dem herrischen Ton nicht beeindrucken. Sie machte einen kleinen Knicks und trat vor den Sultan.
    » Ich bin Bibi Blocksberg aus Neustadt in Deutschland«, sagte sie. »Salam alaikum!«
    » Und ich bin Karla Kolumna, Vertreterin der Weltpresse. Neustadt, Pressehaus«, stellte sich die Reporterin vor und verbeugte sich ebenfalls. »Salam, Eure Hoheit! Salam!«
    » Ich bin…«, auch der dicke Bürgermeister mit seinem hohen Zylinder verneigte sich, »ich bin der Bürgermeister von ebenda. Alaikum, Eure Majestät. Ich wollte mal nachfragen, ob Sie nicht vielleicht eine kleine Pipeline übrig hätten? Eine klitzekleine würde schon reichen für den Anfang.«
    » Doch nicht so, Bürgermeisterchen!«, raunte ihm Karla Kolumna zu und gab ihm einen leichten Rippenstoß. »Sie dürfen nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Erst müssen Sie dem Sultan das Geschenk überreichen.«
    Der Bürgermeister überlegte noch, was er sagen sollte, da hatte Bibi bereits das Wort ergriffen.
    » Entschuldigen Sie, dass wir hier so unangemeldet reinplatzen«, sagte sie mutig. »Aber wir konnten es kaum noch aushalten, bis wir Eurer Hoheit endlich unser Gastgeschenk überreichen dürfen.«
    Ein Geschenk? Der Sultan machte große Augen, denn er liebte Geschenke über alles. Vergessen waren der Schreck und der Zorn über das ungewöhnliche Eindringen der drei Besucher aus dem fernen Abendland. Er warf sich in die Brust und wartete begierig auf sein Geschenk.
    » Diesen fliegenden Teppich überreiche ich als Oberhaupt meiner Vaterstadt«, sagte der Bürgermeister feierlich. Er hatte den Teppich vom Boden aufgehoben und hielt ihn stolz dem Sultan entgegen. »Wenn ich bei dieser Gelegenheit vielleicht noch mal nach der Pipeline fragen dürfte…?«
    Der Sultan überhörte die Frage. Ein fliegender Teppich? Ein echter fliegender Teppich? So einen, wie ihn seine Vorväter einmal besessen hatten? Das war wirklich ein nobles Geschenk! Er klatschte in die Hände und rief seinen Dienern und Ministern zu: »Ihr könnt euch alle zurückziehen, die Audienz ist beendet! Ich habe jetzt mit meinen lieben Freunden aus Deutschland wichtige Staatsgeschäfte zu erledigen!«
    Sultan Hatschi al Nasi freute sich wie ein kleiner Junge. Dieser fliegende Teppich war ganz nach seinem Herzen! Gegen den Teppich war alles andere nichts – die großen amerikanischen Limousinen in seinem Fuhrpark, das Privatflugzeug und die schicke Motorjacht! Natürlich wollte er den Teppich sofort ausprobieren und lud seine Gäste zu einem Stadtrundflug ein.

    » Wie viel PS hat er denn? Hat er Automatik oder Schaltung?«,

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