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Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Titel: Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Schwartz
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Hütte.

    Beim Anblick dessen, was sie jetzt sahen, verschlug es ihnen die Sprache! Die Hütte war voller Opfergaben. An den Wänden hingen T-Shirts und Jeans, auf der Erde stand ein Korb voller Armbanduhren und der pralle Beutel daneben sah aus, als würde er eine Menge Geldstücke enthalten.
    Plötzlich hörten sie hinter sich ein Geräusch. Sie fuhren herum und da stand es hinter ihnen: Das Nashorn mit dem feuerroten Horn! Es stieß ein lautes Brüllen aus und Bubu fiel vor ihm auf die Knie.
    »Gnade!«, flehte er. »Ich habe nichts genommen. Es ist alles noch da!«
    Wieder brüllte das Nashorn, doch Bibi ließ sich nicht beeindrucken.
    »Ein Nashorn hat doch normalerweise vier Beine«, stellte sie fest. »Das hier hat aber nur zwei, wie man deutlich sieht, und brüllen tut es wie ein alter Ochse.«
    Das Nashorn hörte es gar nicht gern, dass es verspottet wurde, und wollte sich auf Bibi stürzen. Doch Bibi sagte schnell einen Hexspruch: » Eene meene rumgepurzelt, stehe da, wie angewurzelt! Hex-hex!«
    Doch nichts passierte. Keine Funken sprühten und keine Sternchen blitzten. Stattdessen brüllte das Nashorn noch Furcht erregender und trampelte wütend herum, dass der Boden dröhnte. Jetzt bekam auch Bibi Angst.
    »Mami!«, rief sie kläglich.
    »Ich bin ja schon da, Schätzchen!« Barbara Blocksberg tauchte plötzlich im Eingang der Hütte auf und schaute das Nashorn eindringlich an. » Eene meene Galgenfrist, zeige dich so, wie du bist! Hex-hex!«
    »Verdammt!«, schimpfte da eine Stimme und wo eben noch ein wildes Tier mit einem roten Horn herumgetobt hatte, stand nun der Medizinmann Kalunga und warf böse Blicke um sich.
    »Ich werde euch alle vernichten!«, stieß er wütend hervor.
    »Nun mal langsam, mein Guter!«, rief Karla Kolumna, die nun auch in die Hütte getreten war. »Jetzt sind Sie wohl erst mal fertig. Und zwar endgültig. Sie haben doch die Brunnen und die Wasserstelle beim Hotel verdorben, oder?«
    »Euer Wasser war falsch!«, sagte Kalunga düster. »Ich musste es verderben, mit bitteren Salzen.«
    »Na, Sie sind mir aber ein Bösewicht!«, empörte sich Karla. »Kann man ihn nicht in eine Kröte verhexen?«
    »Das lohnt den Hexspruch nicht«, erwiderte Barbara Blocksberg und bedachte Kalunga mit einem verächtlichen Blick.
    »Gut, ihr habt gewonnen!«, gab der Medizinmann schließlich nach. »Ich verschwinde aus dem Dorf. Aber das alles hier nehme ich mit!«
    »Verschwinden dürfen Sie gerne. Und zwar auf Nimmerwiedersehen«, sagte Barbara Blocksberg mit eisiger Stimme. »Aber die Sachen bleiben hier!«
    Auf frischer Tat ertappt, das Geheimnis des roten Nashorns gelüftet und dann auch noch vier gegen einen…
    Kalunga erkannte, dass er keine Chance mehr hatte. So blieb dem hinterhältigen Medizinmann nichts übrig, als ohne die erschwindelten Gegenstände so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
    Noch in derselben Nacht zogen riesige, tiefgraue Wolken am Horizont auf und mit einem kräftigen Wolkenbruch begann die Regenzeit. Bald darauf waren die bitteren Salze in den Dorfbrunnen und in der Wasserstelle beim Hotel nicht mehr zu schmecken. Die Menschen und die Tiere der Steppe hatten endlich wieder ausreichend zu trinken!
    Und Bibi überraschte alle mit einem gelungenen Auftritt: Sie schlüpfte in das Nashornkostüm von Kalunga und gab den Dorfbewohnern die Opfergaben zurück, die sie gespendet hatten. Die Freude war groß und alle feierten ihre Urwaldprinzessin und die Vertreibung des Medizinmannes mit einem großartigen Trommelfest, wie man es nur in Afrika kannte. Karla Kolumna hatte lange nicht mehr so viele fröhliche Gesichter gesehen und verknipste alle ihre Filme.
    Und weil alle so guter Dinge waren, ging das Fest weiter und weiter. Es dauerte Tage und Tage und bis auf den kleinen Bubu merkten die Dorfbewohner bei ihrer Feierei gar nicht, dass Bibi, ihre Mutter und Karla Kolumna längst wieder zurück nach Deutschland geflogen waren. Bibi bedauerte sehr, dass das Afrika-Abenteuer schon vorbei war. Doch als sie dann im Flughafen von Neustadt ihren Vater mit drei Blumensträußen stehen sah, war Afrika im selben Augenblick wieder in weite Ferne gerückt.
    »Willkommen zu Hause, meine Lieblingshexen!«, rief Herr Blocksberg glücklich und überreichte Bibi und Barbara zwei Sträuße. Den dritten gab er Karla Kolumna. »Der schönste ist für Sie, weil Sie meine beiden Frauen auf dieser Traumreise begleitet haben!«
    »Oh, wie aufmerksam!«, flötete Karla. »Und Löwenmäulchen

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