Bibi Blocksberg - 16 - Die Hexenschule
mit dabeigehabt und dann in sein Terrarium gesteckt«, antwortete Bibi und blickte ein wenig traurig drein. »Er soll die Vorbereitungen für seine Rückverwandlung nicht so mitkriegen.«
»Glaub mir, Bibilein, er fühlt sich als Feuersalamander viel wohler. Das ist seine wirkliche Natur.«
»Meinst du?«, fragte Bibi skeptisch.
»Ganz sicher«, betonte ihre Mutter. »Du musst nur vorsichtig sein mit den Superhex-Extrakten. Nimm jeweils nur eine winzige Messerspitze voll davon. Der arme Pinky bleibt sonst in der Zwischendimension hängen.«
»Was’n das?«, fragte Schubia, die das Wort noch nie zuvor gehört hatte.
Frau Blocksberg erklärte es ihr: »Das ist der Raum – wenn man ihn überhaupt so nennen kann –, den euer kleiner rosa Drache durchqueren muss, bevor er wieder zum Salamander wird. Also genau zwischen Zauberwelt und wirklicher Welt. So, aber nun ist es genug der langen Reden. Ihr habt noch viel zu tun.«
In der nächsten Stunde waren die drei Junghexen eifrig damit beschäftigt, ihre Schätze aus dem Wald zu schnipseln und zu hacken, zu sieden und zu köcheln, um dann alles zu dem zusammenzumischen, was sie benötigten: für Schubia eine schnell wirkende Hexen-Haartinktur, für Flauipaui eine Antiwarzencreme und für Bibi die Drachenrückhextinktur. Nachdem die drei alles in kleine Behältnisse gefüllt und verschlossen hatten, reinigten sie die Laborgeräte und wischten ihre Arbeitsplätze ab. Zufrieden betrachtete Barbara Blocksberg ihr sauberes Labor.
»Das war’s dann, Kinder«, sagte sie. »Legt euch ein paar Stunden hin.«
»Und wenn wir nun nicht die richtige Mischung getroffen haben?«, meinte Flauipaui ein wenig ängstlich.
»Dann könnt ihr jetzt auch nichts mehr machen«, beruhigte Frau Blocksberg sie. »Die Zutaten müssen ja erst ihre Wirkung entfalten.«
»Aber du weckst uns rechtzeitig, ja?«, bat Bibi.
»Versprochen.« Ihre Mutter öffnete die Labortür und machte eine scheuchende Handbewegung. »Und jetzt ab mit euch. In Bibis Zimmer sind zwei Gästebetten aufgestellt. Wir sehen uns beim Frühstück.«
Jetzt heißt es warten…
Am nächsten Morgen konnten es die drei Junghexen kaum erwarten, ihre Mixturen auszuprobieren. Herr Blocksberg war zum Glück bereits auf dem Weg zur Arbeit, sodass sie sich ungestört auf dem Frühstückstisch breit machen konnten. Bibi hatte Pinky auf dem Schoß, der seine Äuglein hin und her wandern ließ und neugierig das Geschehen verfolgte.
Flauipaui lüpfte ihren Schleier ein Stück und fragte: »Findet ihr auch, dass meine Warze schon etwas kleiner geworden ist?«
Bibi legte den Kopf schief und überlegte. »Ja, kann sein.«
Der kleine rosa Drache schien jedoch anderer Meinung zu sein, denn er stieß einen Pfiff aus und zischte.
Schubia lachte.
»Hörst du, Blumenpott? Pinky hält dich immer noch für ’nen Drachenschreck.«
»Glaub’s nicht, Flauipaui«, beschwichtigte Bibi die Freundin. »Sie will dich bloß aufziehen.«
»Das kann schon sein«, meinte Flauipaui, »aber jetzt will ich auf Nummer sicher gehen.« Sie legte ihr Hütchen auf den Tisch, öffnete die Dose mit ihrer Salbe und schmierte die Nase dick ein. Bibi und Schubia halfen mit einem Wirkspruch nach.
» Eene meene Strahl des Lichts«, sagten sie gemeinsam, » Warze schrumpft zu einem Nichts. Hex-hex!«
Das »Hex-Plingpling« war gerade verklungen, da begann Flauipaui zu lachen: »Iiiih! Das kribbelt in meiner Nase wie tausend Ameisen!«
»Sei doch froh!« Bibi kicherte vergnügt. »Das ist ein Zeichen dafür, dass deine Salbe wirkt.«
»He, du Glückskeks! Ist doch super!« Auch Schubia freute sich für Flauipaui.
Unbemerkt war in diesem Augenblick Pinky auf den Tisch gekrochen. Neugierig wie kleine rosa Drachen nun einmal sind, gab er der Flasche mit Schubias glitzernd bunter Tinktur einen Stoß, um an ihren Inhalt zu kommen. Als Schubia sah, wie er genüsslich zu schlürfen begann, stieß sie einen spitzen Schrei aus.
»Meine Flasche! Pinky! Du Mistkäfer!«
»Auweia!«, entfuhr es Flauipaui. »Der halbe Inhalt ist ausgelaufen!«
»Nein! Nicht! Pfui, Pinky! Pfui!«, schimpfte Bibi, packte den Drachen am Genick und setzte ihn auf den Boden. »Vielleicht ist noch was zu retten«, meinte sie hoffnungsvoll.
»Wie denn?«, schnaubte Schubia wütend. »Dieser Teufelsbraten hat fast alles aufgeschlabbert. Na, warte, du Ungeheuer! Nicht mit mir!«
Sie wollte sich auf Pinky stürzen und ihm eine Abreibung verpassen, doch Bibi hielt sie
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