Bibi Blocksberg - 16 - Die Hexenschule
Kartoffelbrei in die Ecke gestellt hatte. »Wow! War das ein Tag! Ich hab einen Bärenhunger!« Dann setzte sie den kleinen Drachen unter einem Busch ab und schärfte ihm ein: »Warte erst mal hier, Pinky, und verhalte dich ruhig. Ich muss sie erst vorbereiten.« Pinky pfiff und zischte und tat, was ihm befohlen worden war.
»Das Essen ist gleich fertig, Bibilein!«, rief ihre Mutter aus der Küche. »Und? War Mania zufrieden?«
»Ja, sehr«, sagte Bibi und begann den Tisch zu decken. »Es ist unheimlich viel passiert. Aber das erzähle ich euch nach dem Essen.«
Als Frau Blocksberg den Nachtisch serviert hatte und alle drei ihr Eis mit heißen Himbeeren löffelten, schilderte Bibi ausführlich die Erlebnisse bei Mania. Ihre Eltern dachten zuerst, ihre Tochter würde sie anflunkern. Erst, als Bibi Pinky aus dem Garten holte und auf den Tisch setzte, glaubten sie ihr.
Verwirrt und ein wenig ängstlich blickte der kleine rosa Drache in die Runde und stieß ein leises Zischen aus. Barbara Blocksberg war von ihrer Tochter ja allerhand gewöhnt, aber ein pinkfarbenes Reptil hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie verzog säuerlich das Gesicht, ihr Mann aber machte aus seinem Ärger keinen Hehl.
»Runter vom Tisch mit dem Ungeheuer!«, verlangte er.
»Ich wollte ihn euch nur zeigen«, versicherte Bibi. »Er ist doch so niedlich. Er heißt übrigens ,Pinky’.«
Doch ihr Vater blieb eisern: »Ein für alle Mal: Tiere gehören nicht auf den Esstisch.«
Bibi packte Pinky und setzte ihn auf den Boden, was dieser mit einem ärgerlichen Zischen beantwortete.
»Der Drache bleibt nicht im Haus!«, befahl Bernhard Blocksberg.
»Wahrscheinlich ist er nicht mal stubenrein«, vermutete seine Frau.
»Keine Ahnung.« Bibi zuckte mit den Schultern. »Muss man mit Hexendrachen eigentlich auch Gassi gehen, Mami?«
»Da bin ich überfragt«, antwortete Frau Blocksberg. »Aber wir können diesen Pinky beim besten Willen nicht hier behalten. Ich möchte bloß wissen, was Mania sich dabei gedacht hat?«
»Das frage ich mich auch«, knurrte Herr Blocksberg. »Was bildet diese alte Hexe sich eigentlich ein? Ich will das Biest nicht!«
»Das musst du ja auch nicht, Papi«, sagte Bibi liebenswürdig. »Pinky schläft bei mir im Bett. Er ist so süß und so lieb.«
Doch das war ihren Eltern gar nicht recht.
»Ausgeschlossen!«, befand Barbara Blocksberg.
»Das kommt überhaupt nicht in Frage!«, fügte ihr Mann hinzu. »Falls er wirklich so süß und so lieb ist, dann wird er dich auch nicht beißen, wenn du ihn in den Keller sperrst.«
Pinky hatte offensichtlich jedes Wort verstanden, denn er fauchte wütend und stieß zischend einen kleinen Feuerstrahl aus. Bibi ging in die Hocke und strich ihm tröstend über den schuppigen Kopf.
»Keine Angst, Pinky«, sagte sie. »Da kommst du ganz bestimmt nicht hin.«
Frau Blocksberg legte ihrem Mann begütigend die Hand auf den Arm. »Bernhard, ich glaube, gegen Manias Willen können wir im Moment nichts machen.«
»Lass dir trotzdem was einfallen, BarbaraMäuschen«, sagte er entnervt. »Bitte!«
Da hatte Bibi eine prima Idee.
»Mensch, Papi! Auf dem Dachboden steht doch noch mein Dino-Terrarium. Da setzen wir Pinky rein. Da drin wird es ihm bestimmt gefallen. Seid ihr damit einverstanden?«
Frau Blocksberg nickte. Da blieb Bernhard Blocksberg gar nichts anderes übrig, als ebenfalls »ja« zu sagen.
Er murmelte zwar noch etwas vor sich hin, was wie »zwei gegen einen, das ist unfair« klang, aber dann erlaubte er sogar, dass Bibis Terrarium mit dem kleinen rosa Drachen drin im Wohnzimmer stehen durfte.
»Aber nur bis nach der nächsten Vollmondnacht«, ermahnte er seine Tochter. »Keinen Tag länger!«
Pinky, du Schlawiner!
Bis zum nächsten Morgen ging mit Pinky alles gut, beim Frühstück allerdings gab es einen kleinen Zwischenfall. Bibi hatte wie schon so oft ihrem Vater die Zeitung aus dem Briefkasten herbeigehext. Als der kleine rosa Drache das fliegende Etwas sah, flatterte er hoch, um danach zu haschen. Es zischte kurz, und schon hatte er die Zeitung in Brand gesetzt. Voller Schreck ließ Herr Blocksberg das brennende Papier fallen und rief: »Au! Das ist ja lebensgefährlich!« Geistesgegenwärtig sagte Bibi einen Schnellhexspruch: » Eene meene Maus, Feuer aus. Hex-hex! Nichts passiert, Papi!«
»Was heißt ,nichts passiert’?«, gab ihr Vater verärgert zurück. »Wie soll ich denn bitte in dem verkohlten Ding lesen?«
»Ganz einfach.« Wieder sagte Bibi einen
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