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Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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eben auch Manuela Weigl hielt. Sie hatte beide Morde gestanden.
    »So?«, wagte er lediglich zu äußern.
    Irritiert fuhr Vierkant fort: »Manuela Weigls Handtasche haben wir bei Vesters Eltern gefunden. Es gibt keinen Zweifel, der Lehrling war es.«
    »Holst du mir ein Glas Wasser?«, flehte der Kommissar. Ihm war schwindelig geworden.
    Verängstigt tat sie ihm den Gefallen. Er trank das Glas in einem Zug leer.
    »Lass uns weitermachen.«
    Vierkant setzte sich wieder, etwas beruhigter. »Unabhängig voneinander haben Zeugen auf dem Bierfestival bestätigt, Jochen Vester gesehen zu haben. Er war wohl stark angetrunken.«
    Leipold trat ins Büro und verharrte im Stehen, um die Unterredung nicht zu stören.
    »Nach unserer Einschätzung ist Vester dem Opfer nach draußen gefolgt, hat beobachtet, wie Dietl und sie intim wurden, und sie bei der Rückkehr vom Stelldichein mit dem Dixi-Klo erschlagen«, fuhr Vierkant fort.
    »Warum er? Warum nicht Zeil oder Dietl?«
    »Einer von Zeils Nachbarn hat das Alibi bestätigt. Dietl hat Frau Zeil tatsächlich heimgefahren und war über Nacht bei ihr.«
    Der Sonderdezernatsleiter blieb stumm.
    Leipold nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihm.
    »Vesters Fingerabdrücke«, übernahm Leipold das Wort, »waren relativ genau dort, wo du auch angesetzt hast, das Ding umzukippen. Geplant war das nicht, eine spontane Tat. Er ist vom Verhör in der Brauerei abgehauen, weil er Manuela erschlagen hat, nicht weil er Bayrak auf dem Gewissen hatte, wie wir geglaubt haben.«
    »Zeil hat beide Morde gestanden«, beharrte Demirbilek müde.
    »Cengiz hat uns den Bericht geschickt. Das wissen wir. Aber wir haben keine Fingerabdrücke von Zeil, von Vester jedoch schon«, zweifelte Leipold an der Aussage der Verdächtigen. »Sie hat die Weigl nicht erschlagen. Die alte Dame lügt.«
    »Gut! Dann war er es halt Vester!«, brüllte Demirbilek und stand auf. »Ich mag jetzt nicht mehr nachdenken. Ich muss schlafen.«
    Als seine Finger die metallene Türklinke umklammerten, um das Büro zu verlassen, hielt er plötzlich inne. Langsam legte er seine Stirn auf das Türblatt und ging den Fall noch einmal gedanklich durch.
    Leipold befürchtete einen Schwächeanfall und wollte zu Hilfe eilen, doch Vierkant hielt ihn zurück. Sie erkannte wohl, dass er ergründen wollte, was er Wichtiges übersehen hatte. Er hatte ihr einmal den Rat gegeben, einfache Merksätze zu bauen, wenn es kompliziert wurde. Subjekt. Prädikat. Objekt. Einfache Sätze. Klarheit schaffen. Die beiden warteten ab, bis er, ohne sich umzudrehen, zu sprechen begann – mehr zur Tür als zu seinen beiden Kollegen.
    »Jochen Vester hat die Bierkönigin auf dem Gewissen. Was ist dann mit Bayrak? Karin Zeil war an beiden Tatorten. Sie weiß über beide Morde Bescheid, ist aber nicht die Täterin, obwohl sie gestanden hat, richtig?«
    Dann drehte er sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür.
    »Sie kennt Bayraks Mörder«, stieß Vierkant hervor.
    »Und deckt ihn«, ergänzte Leipold.
    »Sie wollte sich als glaubhafte Erpresserin vor der Diplomatin aufspielen, deshalb das Mordgeständnis«, erklärte Demirbilek. Er spürte, wie der trockene Sand nass und schwer wurde. Fakten mussten her. Bayraks Tod musste mit der Privatbrauerei zusammenhängen, wie er immer angenommen hatte. Und Zeil wusste Bescheid. Sie musste Bescheid wissen. Alles andere ergab einfach keinen Sinn.
    »Habt ihr den Braumeister noch mal gesprochen?«, fragte er.
    »Klar. Ich habe ihn heute einbestellt. Ist auf Video. Willst du es sehen?«, fragte Leipold.
    »Irgendeine neue Erkenntnis?«
    »Nein, das ist ein Braumeister alten Schlags. Der hat noch Ehre im Leib.«
    »Etwas war aber schon komisch«, widersprach Vierkant.
    »Ja?«, fragte Demirbilek nach.
    »Er hatte es eilig bei der Vernehmung, weil er nach Tschechien zu einer Biermesse wollte.«
    »Ja, und?«, fragte Leipold grantig nach.
    »In seiner Brauerei geht es drunter und drüber, und er will zu einer Art Fortbildung. Stell dir vor, du wärst der Braumeister, würdest du so einfach verschwinden?«, fragte Vierkant.
    »Holt ihn. Jetzt sofort«, befahl der Chef der Migra. Dann riss er die Tür auf und stürmte aus dem Büro.

81
    D as Migra-Team überbrückte die Wartezeit mit einem Abendessen, zu dem Demirbilek einlud. Die riesige Familienpizza tat allen gut. Während des Essens berichtete der Kommissar, was in Istanbul vorgefallen war. Es dauerte über zwei Stunden, bis die Streifenkollegen mit Gehrke

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