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Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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Bericht fertigmachen.«
    Während sich Vierkant wieder dem Dokument auf ihrem Monitor zuwandte, puderte Cengiz ihr Gesicht nach. Ihr Teint hatte eine natürliche Brauntönung. Die etwas zu groß geratene Nase war zu Schulzeiten Anlass für Hänseleien gewesen. Doch seit sie die Pubertät überstanden hatte, empfand sie das hervorstechendste Merkmal in ihrem Gesicht als Ausdruck ihrer Persönlichkeit: besonders und auffällig.
    »Ruf gleich an, wenn ihr mich braucht«, gab ihr Vierkant mit auf den Weg. Es amüsierte sie, wie die Deutschtürkin vor der Tür ihre Hose etwas nach unten zog, damit ihr gutgebauter Hintern besser zur Geltung kam. Eine feminine Erscheinung war Cengiz wichtig, auch wenn sie immer eine gebührende Distanz zu den Kollegen hielt. Jales Einstellung zu Männern kannte Vierkant, obwohl die beiden erst seit einigen Wochen zusammenarbeiteten. Sie hatten sich von Anfang an gut verstanden. Isabel, die aus Niederbayern stammte und als ruhige, umsichtige Beamtin geschätzt wurde, und Jale, die in Berlin geboren war und ihr türkisches Temperament mit der Berliner Schnauze gewinnbringend zu verbinden wusste.
    »Du bist die Erste, die erfährt, wenn die Leiche uns gehört. Versprochen«, witzelte Cengiz, bevor sie ging.
    Vierkant widmete sich wieder dem Bericht. Es fiel ihr schwer, niederzuschreiben, wie ein bosnischer Gebrauchtwagenhändler zur Strecke gebracht worden war. Sie suchte nach passenden Formulierungen, schob dabei gedankenverloren eine ihrer schokoladenbraunen Haarsträhnen aus dem Gesicht, als ihr auf dem Monitor etwas auffiel. In ihrer Konzentration ignorierte sie den mit schwarzen Härchen übersäten Zeigefinger. Erst durch die dazugehörige Stimme wurde ihr bewusst, nicht mehr allein im Büro zu sein.
    »Sie haben in der zweiten Zeile ›Auto‹ mit ›Ä‹ geschrieben«, hörte sie hinter sich Demirbilek meckern.
    Der Schrecken fuhr ihr durch Mark und Bein.
    »Bitte machen Sie das nie wieder!«, schrie sie entsetzt auf. »Seit wann stehen Sie überhaupt hinter mir?«
    »Lange genug, um festzustellen, dass der Bericht nicht fertig ist.«
    »Mein Gott, haben Sie mich erschreckt!«, schrie sie ein weiteres Mal auf und bekreuzigte sich, um ihre Fassung wiederzuerlangen.
    »Wo ist Jale?«, fragte er barsch. Er hatte beim Plausch mit Schneider weder die erhofften Informationen noch seine innere Unruhe in den Griff bekommen.
    Vierkant stutzte. Offenbar war ihre Kollegin allein losgefahren, um die Leiche in Augenschein zu nehmen. »Sie wollte Sie unten abholen. Vielleicht hat sie Sie nicht gefunden.«
    »Und wo ist sie jetzt, wenn sie mich nicht gefunden hat?«
    Vierkant erzählte vom Anruf. Demirbilek verzichtete darauf, sich über Jale aufzuregen. Stattdessen holte er sein Sakko, steckte das Handy ein und griff nach dem Autoschlüssel.
    »Kommen Sie«, sagte er und warf seiner Mitarbeiterin den Schlüsselbund zu. »Sie fahren.«

2
    P ius Leipold, langgedienter Kriminalbeamter im Münchner Polizeipräsidium, war von Statur und Wirkung her das genaue Gegenteil seines Kollegen Zeki Demirbilek. Leicht rundlich wie ein Bierfass, trug er stets eine schäbige Lederjacke und zierte seinen einundvierzigjährigen Körper mit einem goldenen Ohrring, den er seit dem sechzehnten Lebensjahr in dem selbstgestochenen Loch trug.
    Leipold hatte beschlossen, früher Schluss zu machen. Er hatte sich den morgigen Freitag freigenommen, um die Veranstaltung, die er am Abend besuchen wollte, in vollen Zügen genießen zu können. Seine Lust, zu arbeiten, hielt sich ohnehin in Grenzen. Die zweiundvierzig offenen Fälle mussten eben warten. Wie üblich vor Dienstende schweifte sein Blick über den Schreibtisch. Er überlegte, ob er das Chaos aufräumen sollte, vertagte das Vorhaben jedoch – wie meistens.
    »Was ist? Kommt ihr zwei heute Abend jetzt mit?«, rief er seinen engsten Mitarbeitern Helmut Herkamer und Ferdinand Stern leicht ungehalten zu.
    Die beiden saßen im Nebenraum vor einem Videosystem und durchforsteten Überwachungsaufnahmen, um den Tagesablauf einer Taschendiebin zu rekonstruieren. Mit der Lederjacke unter dem Arm gesellte sich Leipold zu ihnen, um selbst ein Auge auf die dreiste Diebin zu werfen, die unter Verdacht stand, ihren Ehemann getötet zu haben.
    »Und?«, hakte er nach einer Weile nach. »Jetzt frage ich schon zum dritten Mal. Kommt ihr mit oder nicht? Ich habe keine Lust, allein hinzugehen.«
    Herkamer schaltete mit der Fernbedienung das Videogerät aus.
    »Zu dem Bierfestival?«,

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