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Bilder von dir: Roman (German Edition)

Bilder von dir: Roman (German Edition)

Titel: Bilder von dir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Racculia
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gern!«, oder »Du bist zum Kringeln!«) – und Arthur fühlte sich ein wenig schuldig, wenn er diese, für eine andere Person eingepackten, Leckereien genoss. Auf Max’ Frage, warum Max Manny in dem Glauben ließ, er möge Donuts – sei er nicht in Sorge, Manny könne eines Tages die Wahrheit herausfinden und verletzt sein? – zuckte Max mit den Achseln und meinte, manchmal sei es besser, den Leuten, die man liebte, ihren Glauben zu lassen.
    Warum? , hatte Arthur nachgehakt.
    Weil du sie liebst , hatte Max geantwortet.
    Da. Genau dann.
    Das war der Augenblick, in dem es passierte, wie sie ihm sagen würden: um 7:48 Uhr, während Arthur darauf wartete, dass Max in seinem stotternden silberfarbenen Geo vorfuhr, und dabei an Mannys Donuts dachte.
    Als Max kam – verspätet, sowohl ohne Kaffee als auch ohne Donuts –, stieg Arthur in den Wagen, und die beiden krochen im dichten Verkehr über den Cahuenga Pass nach Hollywood. Max entschuldigte sich dafür, kein Frühstück mitgebracht zu haben, und Arthur log und sagte, er habe zu Hause gegessen, doch als Max nachhakte, fuhren sie an einer Tankstelle raus und Arthur rannte hinein und holte zwei Becher Kaffee und eine Schachtel Ho-Hos.
    »Du ernährst dich wie ein verpeilter Teenager«, warf Max ihm vor. »Irgendwann bricht dein Stoffwechsel zusammen und schafft ein schwarzes Loch, das dieses gesamte Universum in sich aufsaugt.«
    »Ich bin der Weltenzerstörer«, verkündete Arthur. Er war groß und dünn und hatte einen immer wiederkehrenden Albtraum, in dem er immer dünner und dünner wurde, bis er nur noch ein Skelett mit Schwert und Schild war, wie der rachsüchtige Tod in Harryhausens Jason und die Argonauten . Als er Amy davon erzählte, lächelte sie und meinte, sie würde ihn auch noch lieben, wenn er ein Special Effect wäre. Sie lachte: Vielleicht würde ich dich sogar noch mehr lieben  – und Arthur dachte: Natürlich würdest du das .
    Max parkte auf dem Fakultätsparkplatz der Hollywood High, und sie schleppten ihre Gerätschaften in die Aula, wie sie das auch schon im letzten Jahr und im Jahr davor am Tag des Schulfotos getan hatten. Dann verschwand Max, um mit ihrer offiziellen Kontaktperson zu sprechen, und Arthur, der an seinem Ho-Ho kaute, packte die Scheinwerfer und die Kulissen, die Zuleitungs- und die Verbindungskabel aus. Es war 8:45 Uhr – 8:43 Uhr war die Zeit des ersten verpassten Anrufs auf seinem Mobiltelefon.
    Von 9:15 Uhr bis 10:30 Uhr stand Arthur hinter dem Stativ und sagte einhundertfünfzig Schulneulingen, sie sollten lächeln, was das Zeug hielt. Das liebte er an seinem Job am meisten. Das war der Grund, weshalb er Fotograf geworden war: aus Liebe zu dem Augenblick, wenn seine Motive sich der Kamera und ihm öffneten. Arthur liebte die Menschen. Eigentlich waren sie ihm fremd, und er hatte auch nicht das Gefühl, zu ihnen zu gehören, aber er liebte es, Zeuge ihrer Existenz zu sein. Er liebte ihre Verschiedenartigkeit, wie zerbrechlich und zäh und merkwürdig sie waren und doch jeder sein eigenes Universum: unabhängig und ganz. Er war ein Beobachter.
    Amy hatte ihm eines Nachmittags, sechs Monate nach ihrer ersten Begegnung, gesagt, dass er, wäre er nicht so verdammt gut, unglaublich unheimlich wäre.
    »Du findest, ich bin gut?«, hatte Arthur gefragt. Ihn kümmerte es nicht, dass Amy ihn für unheimlich hielt – er war ein wenig unheimlich, das wusste er, denn jeder, der lieber betrachtend als teilnehmend durchs Leben geht, wird dahin tendieren – aber ihn hatte der Gedanke verzaubert, dass sie ihn für gut hielt. »Du meinst, mit reinem Herzen?«, fragte er. »Beherzt?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Amy. Sie waren im Bett. »Die wahrhaft Reinen wissen nicht, wie sie das tun.«
    »Manchmal schon«, widersprach er. »Wenn sie dazu getrieben werden.«
    Amy grinste ihn an. »Ich meine damit«, sagte sie, »dass du daran glaubst, andere Menschen seien es im Grunde genommen wert, für sie zu leben, und das merkt man.«
    »Du meinst, ich bin ein Optimist.«
    »Ich meine, du siehst die Menschen, du siehst ständig Menschen, ohne dass sie dich langweilen oder du ihrer überdrüssig wirst. Du fängst auch nicht an, sie zu hassen. Wie schaffst du das?«
    Er musste an das Gewicht ihrer Hand auf seinem Gesicht denken, den Druck ihres Daumens gegen seine Wange.
    »Wie machst du das?«, insistierte sie.
    »Du traust mir zu viel zu«, entgegnete er. »Ich hasse sie ziemlich.«
    »Du bist ein unglaublicher Lügner. Nenne mir eine

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