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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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fertig. Er ist so ein berühmter Mann und hat so viele Verpflichtungen — ich möchte ihn nicht belästigen.“
    „Eines stimmt“, meinte Bille nachdenklich, „in der Turniersaison habe ich oft wochenlang auf die nächste Stunde warten müssen. Bei wem habt ihr eigentlich Reitunterricht gehabt?“
    „Bei einem Onkel, der früher einmal Turnierreiter war. Aber nicht sehr lange.“
    Bille dachte nach. Wenn sie ehrlich war, fand auch sie es ein bißchen ungerecht, daß Herr Tiedjen außer ihr niemanden unterrichtete — so stolz sie auch darauf war. Sollte sich das nicht ändern lassen? Seit Daniel, Simon und Florian ihre Freunde waren, hatte sie schon manchmal daran gedacht, wieviel Spaß es machen würde, mit ihnen gemeinsam unterrichtet zu werden und in freundschaftlichen Wettstreit zu treten. Wieviel kostbarer wäre ein Lob, wenn es vor den Ohren der Jungen ausgesprochen würde! Und kritische Bemerkungen wären nur halb so tragisch, wenn auch die anderen Fehler machten.
    Bille beschloß, bei nächster Gelegenheit mit Herrn Tiedjen zu sprechen.

    Am nächsten Tag auf dem Schulhof beobachtete Bille, wie Bettina mit Karlchen tuschelte.
    „Ich hab ein Geheimnis erfahren!“ sang sie übermütig, als sie zu Bille und Helga herüberkam.
    „Und? Verrätst du’s uns?“
    Bettina legte den Kopf schief und blinzelte. „Ich weiß nicht. Na, jedenfalls dreht es sich um einen gewissen, nicht mehr fernliegenden Termin.“
    „Um welchen Termin?“ drängte Helga.
    „Um den siebenundzwanzigsten November.“
    „Ach so“, sagte Bille gelangweilt. „Na wenn schon.“
    „Was ist an dem Tag so besonders?“ bohrte Helga weiter.
    „ Billes Geburtstag. Karlchen hat es mir eben erzählt.“
    „Den kannst du getrost vergessen“, sagte Bille. „ Mutsch und Onkel Paul sind viel zu sehr mit dem Umzug beschäftigt. Die haben gar keine Zeit, an meinen Geburtstag zu denken.“
    „Aber deshalb können wir doch dran denken, oder?“
    Bettina zog Helga auf die Seite und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Helga bekam große Augen.
    „Klar kannst du dich auf mich verlassen“, tuschelte sie.
    Was die wohl ausgeheckt haben, dachte Bille. Ob sie mir das große Pferdelexikon schenken, das ich mir so wünsche? Vielleicht legen sie alle zusammen? Das wär klasse. Sie wandte sich ab und tat, als bemerke sie das Getuschel der Freundinnen nicht.
    In den nächsten Tagen sahen sich Bille und Bettina selten. Bille hatte im Spar-Markt einen Aushilfsjob angenommen. Mutsch hatte zwar zunächst protestiert, aber Bille hatte nicht lockergelassen. Sie wolle und müsse sich jetzt das Geld für Zottel zusammenverdienen, hatte sie gesagt. Und wenn’s nicht im Spar-Markt sein könne, dann eben anderswo. So hatte Mutsch schließlich nachgegeben.
    Billes Reitstunden bei Herrn Tiedjen fanden wegen des schlechten Wetters meistens in der Halle statt, und schon Stunden vorher träumte sie von dem Augenblick, in dem sie Troja satteln würde, hörte in Gedanken die Schritte ihres Pferdes, wenn sie über den dunklen Hof hinüber zur Reithalle gingen, das Knarren des schweren Tors, das leise Knirschen des Sattels, wenn sie aufsaß. All die kleinen Momente großen Glücks. Manchmal glaubte sie, nur richtig zu leben, wenn sie bei den Pferden war. Was dazwischenlag, war wie ein Schlaf, in dem sie von ihren Pferden träumte.
    Jedesmal vor dem Unterricht nahm sich Bille vor, mit Herrn Tiedjen über die drei Brüder zu sprechen. Aber war die Stunde dann vorüber, fand sie nicht den richtigen Augenblick dazu. Die Atmosphäre während der Arbeit war so konzentriert, daß Bille fürchtete, etwas zu zerstören, wenn sie es durchsetzte, daß die anderen daran teilnahmen.
    Hinterher, wenn sie wieder allein war, ärgerte sie sich über ihre Selbstsucht. Das nächste Mal rede ich aber ganz bestimmt mit ihm! nahm sie sich vor.
    Die Woche verging, es war bereits Freitag. Bille war früher als sonst im Stall, um Hubert zu vertreten, der sich für heute frei genommen hatte. Während sie die Fohlen versorgte, fiel ihr der Vorsatz, mit Herrn Tiedjen zu sprechen, wieder ein, und sie beschloß, es keinen Augenblick länger zu verschieben. Herr Tiedjen war im Büro, und er würde sicher ein paar Minuten Zeit für sie haben. Sie beendete ihre Arbeit gewissenhaft, fand noch dies und das zu tun, aber schließlich hatte sie keine Ausrede mehr. Sie schloß die Stalltür und ging zum Büro hinüber.
    Vor dem Gutshaus parkte ein Auto, das ihr bekannt vorkam. Aber ehe sie dazu kam, sich zu

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