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Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Titel: Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Atem ab, wenn man sich ihm entgegenstemmen wollte.
    Bettina, Daniel, Simon und Florian ritten im Schritt von Peershof nach Groß- Willmsdorf hinüber. Sie legten sich so flach wie möglich auf die Pferdehälse, um einigermaßen geschützt zu sein.
    Bille sah sie vom Stall aus kommen und wollte ihnen das Tor öffnen. Aber der Wind riß ihr das Tor aus der Hand und schlug es so hart gegen die Mauer, daß es krachte und splitterte.
    „Mistwetter!“ Bille brauchte all ihre Kraft, um das Tor hinter den Freunden wieder zu schließen. „Und ein Misttag dazu! Ihr seid ganz umsonst gekommen. Herr Tiedjen ist eben mit Feodora in die Tierklinik gefahren, sie hat eine Beinverletzung und muß geröntgt werden. Der Unterricht fällt aus. Ich habe bei euch angerufen, aber ihr wart schon weg.“
    „Und was nun?“ fragte Bettina.
    „Ich hoffte, Petersen könnte mit uns arbeiten. Aber er ist heute nicht da. Er ahnt ja nichts von Herrn Tiedjens Ausflug.“
    „Dann gehen wir eben allein in die Bahn. Das kann weder uns noch unseren Pferden schaden. Aber erst laß uns mal verschnaufen“, meinte Simon, angelte sich einen weichen Lappen und begann, Pünktchen abzureiben.
    „ Huaach , ist es hier drinnen gemütlich!“ Florian reckte sich gähnend. „Müssen wir denn unbedingt arbeiten? Können wir nicht lieber hier im Stall einen kleinen Kaffeeklatsch veranstalten?“
    „Klatsch ja, aber wo kriegen wir den Kaffee her?“
    Plötzlich flog die Tür ein zweites Mal mit donnerndem Krachen gegen die Mauer. Karlchens brandroter Schopf erschien in der Öffnung und verschwand wieder.
    „Wie im Kasperltheater“, kicherte Bettina.
    „Er sucht die Tür“, erklärte Bille.
    Auch Karlchen mußte all seine Kraft aufwenden, um die Stalltür gegen den Druck des Sturms wieder zuzuziehen.
    „Du mußt dich von außen dagegenstemmen“, sagte Daniel grinsend. „Dann geht’s leichter.“
    „Und wie komme ich rein?“
    „Ganz einfach: durchs Fenster“, meinte Bettina liebenswürdig.
    „Sehr komisch!“ Karlchen verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Er hatte sich seinen Auftritt anders vorgestellt.
    „Dafür wißt ihr noch nicht das Neueste!“ Irgendwie hatte er sich diesen Satz wirkungsvoller vorgestellt.
    „Herr Tiedjen mußte mit Feodora in die Tierklinik, und der Unterricht fällt aus — wissen wir längst!“ sagte Florian gelangweilt.
    „Ach, denkt ihr überhaupt noch an was anderes als an Pferde und Reiten?“ ereiferte sich Karlchen. „Es gibt schließlich Wichtigeres auf der Welt!“
    „Was Wichtigeres als Pferde! ; Niemals!“ beteuerte Bille.
    „Für Karlchen vielleicht. Zum Beispiel Mopeds! Ist etwa sein Moped geklaut worden?“ fragte Bettina teilnahmsvoll.
    „Ich sage gar nichts mehr.“
    „Dann laß mich raten.“ Daniel legte den Kopf in den Nacken und schloß die Augen. „Die Schule ist abgebrannt!“
    „Schön wär’s.“
    „Bayern hat Preußen den Krieg erklärt!“
    „Idiot.“
    „Du hast dich mit Helga verlobt?“
    „Auf so was Blödes antworte ich gar nicht.“
    „Dein Moped hat ein Junges gekriegt“, riet Bettina.
    Karlchen schnaubte verächtlich.
    „Oder etwa Zwillinge?“ stichelte Bille.
    „Mit solchen Säuglingen wie euch kann man ja nicht reden.“ Karlchen schaute verächtlich von einem zum anderen. Das beste wäre gewesen, jetzt zu gehen, ohne sein Geheimnis zu verraten. Aber dazu war die Sache zu ernst. Es wäre zwar die einzig richtige Strafe für diese Kälber gewesen, aber er hätte sich auch um das Vergnügen seiner dramatischen Schilderung gebracht.
    „Eigentlich sollte ich zur Strafe überhaupt nichts sagen“, begann Karlchen. „Aber da es sich um etwas sehr Ernstes handelt und ihr vielleicht den Wunsch haben werdet, etwas zu unternehmen — ich meine, man könnte ja vielleicht mal wieder eure Hilfe brauchen.“
    Spätestens bei dem Wort „Hilfe“ wurden alle hellwach.
    „Also schön, ich will es euch sagen. Die Schleuse bei Ostendorf ist gebrochen, das ganze Dorf steht unter Wasser. Die Häuser müssen evakuiert werden. Es ist die Hölle los, kann ich euch sagen!“ Jetzt redete sich Karlchen in Feuer. „Alle Elemente sind entfesselt, die Brandung peitscht ungehindert ins Land hinein! An manche Häuser kommt man nur noch mit Booten ran! Die Feuerwehr hat Großeinsatz und die Leute...“ Karlchen schaute sich um. Bille verließ gerade mit Zottel als letzte den Stall. Schon im Antraben zog sie noch schnell den Sattelgurt nach. Karlchen schaute den fünf

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