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Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Titel: Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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als Säuglingsschwester machst. Von dir wird es jetzt abhängen, wie der kleine Kerl gedeiht.“
    „Mein Flaschenkind!“ Bille legte verliebt die Arme um den Hals des Fohlens und kraulte ihm das kupferrote Fell. „Komm, wir spielen ein bißchen, damit du deine geplagte Mama in Ruhe läßt und ihr nicht mehr weh tust .“
    Bille holte ein Halfter für Sindbad und führte ihn aus der Box. Sinfonie schien es nicht im geringsten zu beunruhigen. Bille zog Sindbad hinter sich her bis zu Zottels Box und machte sie miteinander bekannt.
    „Schau, Zottel, wir haben ein Baby!“ sagte Bille und blieb mit Sindbad im Eingang der Box stehen.
    Zottel streckte seinen Kopf aus und beschnupperte den kleinen Sindbad vorsichtig. Bille wagte sich ein bißchen näher.
    Sindbad fand offensichtlich sofort Gefallen an dem rotgefleckten Pony, denn er befreite sich aus Billes Griff und stakste auf Zottel zu.
    Hoffentlich ist Zottel nicht sauer oder eifersüchtig! dachte Bille. Aber ihre Sorge schien unbegründet zu sein. Denn Zottel fuhr fort, das Fohlen genau zu untersuchen. Dann sah er Bille fragend an.
    „Ja — das ist jetzt unser Pflegekind. Du mußt gut auf ihn aufpassen, hörst du?“ Und um jede Eifersucht im Keim zu ersticken kraulte sie mit der einen Hand Zottel, mit der anderen Sindbad.
    „So, nun woll’n wir mal sehen, wie sich unser kleiner Seeräuber anstellt“, brummte Petersen, der mit einer Plastikflasche und einem Gummisauger ankam. Aus ,Seefahrer’ war bei ihm schnell ,Seeräuber’ geworden. Es schien ihm besser zum Charakter von Sindbad zu passen. „Die Flasche und den Sauger hatte ich noch von früher. Vor zwei Jahren gab’s hier auch mal so’n Problemkind, weißt du noch?“
    „Das kleine Stutfohlen, das nach einer Woche einging? Hoffentlich passiert das Sindbad nicht!“ sagte Bille erschrocken.
    „Sicher nicht, er ist ja schon vier Wochen alt. Das Fohlen damals verlor seine Mutter schon bei der Geburt, und es ist sehr schwer, ein solches Fohlen durchzubringen, wenn man keine Amme hat, die es annimmt.“ Petersen reichte Bille die Flasche. „Nun versuch mal dein Glück. Später zeige ich dir, wie du die Babynahrung zubereiten mußt. Vor allem mußt du auf die richtige Temperatur achten, nicht zu heiß und nicht zu kalt, schön körperwarm.“
    Bille drückte ein wenig von der Flüssigkeit auf ihre Finger und schmierte es dem Fohlen ins Mäulchen.
    „Na, wie schmeckt das, mein Kleiner?“
    Das Fohlen schaute sie fragend an. Zottel schob sich näher an Bille heran und schnupperte an der Flasche, als wolle er sagen: Wenn der nicht will, ich nehme es gern.
    Bille wiederholte den Vorgang noch zwei-, dreimal, und schließlich begann das Fohlen gierig zu schlecken. Jetzt schob Bille mit den Fingern den Gummisauger in Sindbads weiches Maul.
    Zottel sah es voller Neid. Es dauerte nicht lange, und Sindbad saugte die Milch in langen, durstigen Zügen und hörte nicht auf, bis die Flasche leer war.

    Petersen beobachtete amüsiert, wie Zottels Kopf sich immer näher an die Flasche herangeschoben hatte, und er versuchte, Sindbad von der köstlichen Quelle wegzuschieben.
    „Komm her, du armer verhungerter Kerl“, sagte Petersen schließlich. „Ich hab noch einen Rest in der Schüssel, den kannst du auslecken.“
    „Da haben Sie mir was Feines eingebrockt“, stöhnte Bille. „Jetzt wird Zottel jedesmal darauf bestehen, seine Portion von der Milch abzubekommen. Er wird bald so breit wie hoch sein!“
    „Solange er sich nicht an die Mutterstuten ranmacht, um den Fohlen ihre Mahlzeit wegzutrinken, geht’s ja noch“, sagte Petersen lachend. „Gut gemacht hast du das übrigens. Nicht lange, und der Kleine wird aus dem Eimer saufen.“
    Als Bettina und die drei Jungen eine Stunde später auf den Hof geritten kamen, lief ihnen Bille strahlend entgegen.
    „Stellt euch vor — ich bin Mutter geworden!“
    „Erstaunlich!“ sagte Daniel und legte seine Stirn in Dackelfalten. „Man hat vorher überhaupt nichts davon gesehen!“
    „Was ist es denn — Bub oder Mädchen?“ erkundigte sich Simon.
    „Ein kräftiger Junge natürlich!“
    „Ach...“ Florians Gesichtsausdruck war nicht sonderlich intelligent. „Und ich dachte immer, Zottel wäre ein Wallach.
    Allerdings — ziemlich dick kam er mir in letzter Zeit schon vor.“
    Bille lachte schallend. „Das macht das viele Weihnachtsgebäck. Nein, Zottel hat mich nicht mit Nachwuchs überrascht. Es ist Sindbad. Sinfonie hat fast keine Milch mehr,

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