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Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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hielt, aber Troilus versuchte nur, links oder rechts auszubrechen.
    „Wartet, ich helfe euch!“ Der alte Petersen, der gerade vom Fohlenstall herüberkam, zog seine Jacke aus, krempelte die Hemdsärmel hoch und faßte die oberste Leine dicht neben der glänzend polierten Hinterbacke des Wallachs.
    „Und... los geht’s! Hau — ruck!“
    Es gab einen feinen Knall. Die Knöpfe an Petersens Hose sprangen ab, und sein Hosenträger schnippte wie von einem Katapult abgeschossen gegen Troilus“ Hinterteil. Troilus sprang erschreckt vorwärts auf die Rampe und stolperte in den Transporter.
    „Gewußt wie“, murmelte der alte Petersen grinsend und hielt seine Hosen fest. „Ich nehme an, ihr habt Sicherheitsnadeln dabei.“
    Etwa neunzig Kilometer mußten sie fahren, dann bogen sie in die von Kastanien gesäumte schnurgerade Allee ein, die zum Gestüt Hohenwiesen führte.
    Das große Tor war mit bunten Fähnchen und einem Transparent geschmückt, das die Aufschrift Hundert Jahre Gestüt Hohenwiesen trug. Mehrere Kinder in dunkelgrünen Reithosen und mit Pullis in den Gestütsfarben standen bereit, die Gäste zu empfangen und weiterzuleiten, die einen zum Gutshaus, die anderen zu den Gaststallungen und zum Parkplatz. Der Hof blitzte vor Sauberkeit. Überall standen Blumenschalen und vermittelten den Eindruck eines großen Festsaales.
    „Sie kommen aus Groß-Willmsdorf, stimmt’s? Sie gehen auch zum Empfang um zwölf Uhr? Warten Sie, ich zeige Ihnen Ihre Zimmer und die Boxen für die Pferde“, sagte ein elfjähriges Mädchen und fraß Simon, ihr heimliches Idol, förmlich mit den Augen auf. „Sie wollen sich sicher erst mal umziehen? Wenn Sie erlauben, kümmere ich mich um Ihre Pferde.“
    „Lieb von dir, aber das machen wir schon selber“, sagte Simon, ohne die schmelzenden Blicke überhaupt zu bemerken. „Wenn du willst, kannst du uns ja helfen.“
    „O ja, riesig gern. Der dritte dort im Wagen ist Nathan, nicht wahr?“
    „Richtig.“
    Das Ausladen verlief problemlos. Sie ließen die Pferde unter der Obhut von Edmund dem Weisen und Simons kleiner Verehrerin zurück, gingen ins Gästehaus, um sich umzuziehen, und standen kurze Zeit später leicht nervös vor der Tür des großen Saales, in dem der Begrüßungsempfang stattfand.
    „Nur keine Müdigkeit vorschützen“, sagte Tom und zerrte an seiner Krawatte.
    Bille zupfte Simon einen Fussel vom Jackett, und Simon starrte mit geistesabwesendem Blick ins Leere und rief sich blitzschnell noch einmal seine Gratulationsrede ins Gedächtnis zurück. Tom hatte ihn händeringend gebeten, ihm diese unangenehme Pflicht abzunehmen, da er einfach vor Publikum außer einem hilflosen Stottern nichts herausbrächte.
    Drinnen hörte man Gläserklirren und Gelächter. Ein Kellner in Livree erschien mit einem Tablett voller gefüllter Sektgläser und rührte sich keinen Schritt weiter, bis sie nicht vor ihm in den Saal gegangen waren.
    Herr Ulrichs entdeckte die drei sofort. Er löste sich aus einer Gruppe Herren in feierlichem Schwarz und kam auf sie zu, ein freundlicher Patron von beachtlichem Leibesumfang und einer kräftig ins Blaurot spielenden Gesichtsfarbe.
    „Meine Willmsdorfer! Schön, daß ihr gekommen seid, Kinder, herzlich willkommen! Fühlt euch wie zu Hause! Warte, ich stelle euch erst mal vor. “ Herr Ulrichs klatschte in die Hände. „Liebe Freunde, darf ich einen Augenblick um Aufmerksamkeit bitten! Dies hier ist die junge Mannschaft von Nachfolgern, die uns unser lieber Hans Tiedjen zu seiner Vertretung geschickt hat. Sie wissen, er konnte bedauerlicherweise heute nicht kommen. Statt dessen haben wir hier seinen Sohn Tom — und hier, Ihnen allen bekannt, Simon Henrich! Und, nun ja, eigentlich hätte ich die junge Dame zuerst nennen müssen, sie wird es mir verzeihen..., und viele von Ihnen kennen sie sicher ebenfalls bereits: Sibylle Abromeit!“
    Bille fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg bei dem heftigen Applaus. Verstohlen schob sie sich halb hinter Simon.
    „Wenn ich bloß wüßte, wann ich meine Rede halten soll!“ flüsterte der ihr ins Ohr.
    „Abwarten. Das findet sich alles.“
    Zunächst mal mußten sie eine Unzahl Hände drücken und Namen anhören, von denen sie die meisten sofort wieder vergaßen. Dann bekamen sie ein Glas Sekt angeboten, und Herr Ulrichs wandte sich neu ankommenden Gästen zu. Simon erkundigte sich bei einem der wichtig aussehenden Herren in Schwarz nach dem Ablauf der Feierlichkeiten und erfuhr zu seiner

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