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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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Ministerium Razzien durch?«
    »Anfangs war es schlimm. Aber jetzt ist es besser.«
    Während der ersten Razzien war es zu Panikausbrüchen gekommen, als die Weißhemden die Treppen hinaufstürmten,
Mama-sans aufscheuchten, illegale Methanzapfstellen absperrten und ihre Schlagstöcke schwangen. Die Ladyboys schrien, während die Geschäftsleute verzweifelt nach Bargeld suchten und schließlich zusammengeschlagen wurden, wenn es ihnen nicht gelang, sich ihre Freiheit zu erkaufen. Emiko war, stocksteif wie eine Statue, zwischen den anderen Mädchen gestanden. Die Weißhemden waren durch die Bar stolziert, hatten Probleme ausgemacht und damit gedroht, sie so lange zu prügeln, bis keiner von ihnen mehr arbeiten konnte. Die Soldaten hatten sich auf keine Diskussionen eingelassen, so wütend waren sie über den Tod ihres Tigers – sie wollten jedem eine Lektion erteilen, der jemals über die Regeln der Weißhemden gelacht hatte.
    Emiko hatte entsetzliche Angst gehabt, wie sie da zwischen den Mädchen stand und darauf wartete, dass Kannika ihr einen Schubs gab und sie verriet – dass sie diesen Augenblick wählen würde, um Emiko dem Tod zu überantworten.
    Raleigh verneigte sich vor jedem Einzelnen, eine ziemlich Farce, denn unter den Soldaten befanden sich nicht wenige, die er regelmäßig schmierte. Manche von ihnen schauten sie direkt an – Suttipong und Addilek und Thanachai –, sie wussten genau, was für eine Rolle sie hier spielte, einige hatten sie sogar schon ausprobiert, und alle überlegten sie, ob sie Emiko nicht jetzt »entdecken« sollten. Alle spielten ihre Rolle, und Emiko rechnete jeden Moment damit, dass Kannika dem Affenzirkus ein Ende machen und alle zwingen würde, das Aufziehmädchen, dem sie eine solch reiche Ausbeute an Bestechungsgeldern verdankten, zur Kenntnis zu nehmen.
    Wenn Emiko daran zurückdenkt, läuft ihr ein Schauder den Rücken hinunter. »Jetzt ist es besser«, wiederholt sie.
    Anderson-sama nickt.
    Die Rikscha hält vor dem Haus, in dem er wohnt. Er steigt zuerst aus, schaut sich um, ob nicht irgendwelche Weißhemden
in der Nähe sind, und geleitet sie hinein. Die beiden Wachmänner sind ängstlich bemüht, ihre Gegenwart zu ignorieren. Wenn sie geht, wird sie daran denken, ihnen ein Trinkgeld zu geben, damit sie sie ganz vergessen. Sie mögen sich vor ihr ekeln, aber sie werden mitspielen, solange sie sich ihnen gegenüber respektvoll verhält, und solange sie bezahlt. So nervös, wie die Weißhemden sind, wird sie mehr bezahlen müssen. Aber das ist im Rahmen des Möglichen.
    Sie und Anderson-sama betreten den Fahrstuhl, und die Fahrstuhlfrau ruft das geschätzte Gewicht nach oben, wobei sie darauf achtet, ein ausdrucksloses Gesicht zu wahren.
    Als sie sicher in seiner Wohnung angekommen sind, schließen sie einander in die Arme. Emiko ist überrascht, wie glücklich sie darüber ist, dass er sie begehrt, dass er ihr mit der Hand über die Haut streicht, dass er sie überhaupt berühren möchte. Sie hat vergessen, wie es ist, als Mensch und mit Respekt behandelt zu werden. In Japan hatte niemand Bedenken, sie anzuschauen. Hier hat sie jedoch das Gefühl, sich in ein Tier verwandelt zu haben.
    Es ist eine Erleichterung, geliebt zu werden, wenn auch nur um ihres Körpers willen.
    Seine Finger gleiten über ihre Brüste, ihren Bauch hinunter, zwischen ihre Beine, in sie hinein. Sie ist froh darüber, wie leicht ihr die Lust fällt. Emiko presst sich an ihn, sie küssen sich, und für eine Weile vergisst sie, dass die Leute »Aufziehmädchen« zu ihr sagen und Heechy-Keechy. Für eine Weile fühlt sie sich ganz wie ein Mensch, und sie verliert sich in den Berührungen. In Anderson-samas Haut. In der Sicherheit von Lust und Pflicht.
    Als es vorbei ist, kehrt ihre Schwermut jedoch zurück.
    Anderson-sama bringt ihr kaltes Wasser, ganz offensichtlich darauf bedacht, sie nicht über die Maßen zu strapazieren. Noch immer nackt, legt er sich neben sie, berührt sie jedoch
nicht, damit ihr nicht noch heißer wird. »Was ist los?«, fragt er.
    Emiko zuckt mit den Achseln, versucht zu lächeln, ihrer Rolle als »Neuer Mensch« gerecht zu werden. »Es ist nichts. Jedenfalls nichts, das sich ändern ließe.« Fast ist es ihr unmöglich, über ihre Bedürfnisse zu sprechen. Es läuft ihrem ganzen Wesen zuwider. Mizumi-sensei würde sie dafür schlagen.
    Anderson-sama beobachtete sie, sein Blick erstaunlich liebevoll für einen Mann, dessen Körper von Narben bedeckt ist. Diese Narben sind ihr

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