Biologisch Gaertnern
Pflanzen verfügbar gemacht. Daraus ergibt sich die Düngewirkung des Humus. Dazu kommt, dass Humus auch Vitamine, Wuchsstoffe und Spurenelemente enthält und eine Reihe Wirkstoffe, die von großem Einfluss auf die Widerstandskraft von Pflanzen sind.
• Die Atmung der Bodenorganismen setzt Kohlendioxid frei, das ebenfalls von den Pflanzen zum Aufbau von Traubenzucker in den Blättern benötigt wird.
• Humus trägt wesentlich zur Verbesserung der Bodenstruktur bei, sowohl bei leichten als auch bei schweren Böden (Dauerhumus). Schwere Böden werden aufgelockert und dadurch besser durchlüftet. Verschlämmen und Verdichten des Bodens wird verhindert. Sandige, leichte Böden dagegen brauchen den Humus, um Wasser und Nährstoffe besser festhalten und bei Bedarf an die Pflanzenwurzeln abgeben zu können. Durch Lebendverbauung und Bildung von Ton-Humus-Komplexen werden Krümelstabilität und dadurch die Bodengare erhöht.
• Die Bodenorganismen und größeren Bodentiere bewirken durch ihre Tätigkeit und Bewegung eine optimale Porenverteilung. Sowohl große Poren für ausreichende Belüftung als auch feine Poren, um Wasser zu speichern, werden geschaffen.
• Durch Humus werden die Speicherkapazität des Bodens und somit auch die Pufferwirkung erhöht.
Humus als Garant der Bodengesundheit
Phytopathologen, die sich mit Pflanzenkrankheiten beschäftigen, suchen heute wieder verstärkt nach Möglichkeiten, eine gewisse Eigenabwehr des Bodens und der Pflanze aufzubauen. Dieses Abwehrpotenzial des Bodens gegenüber krank machenden Keimen ist im reinen Mineralboden nicht vorhanden, in Humusböden dagegen entsprechend höher.
Gesundheitsfördender Humus
• Erhöhte Humusgaben führen zu gesteigerter Krankheitsresistenz der Pflanzen, die nicht allein mit der verbesserten Nährstofflage erklärt werden können.
• Organische Substanz im Boden kann bestimmte Parasiten verdrängen, Pflanzeninfektionen eindämmen und über die Mikrofauna beseitigen.
• Bei reichlichem Humusgehalt des Bodens, insbesondere durch Gründüngung, können Pilze und Bakterien in verstärktem Maße antibiotische Stoff zur Abwehr von Pflanzenerkrankungen bilden.
• Gegen Mehltau, Kraut- und Knollenfäule und andere Pilzkrankheiten werden Spritzmittel aus Kompostauszügen hergestellt.
• Im Wurzelbereich der Pflanzen besteht eine Mikrobenflora, die krank machende Keime (Wurzelinfektionen) abwehren kann.
Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit
Dass die Erträge auf Böden mit hohem Humusgehalt höher und stabiler sind, ist erwiesen und steht auch bei konventionell arbeitenden Landwirten und Gärtnern außer Frage. Die Erhaltung bzw. Erhöhung des Humusgehaltes im Boden muss daher das Ziel des Gärtners sein.
Beachten Sie: Eine einmalige große Menge Kompost ist zur Bodenverbesserung förderlicher, weil so mehr stabile Humusverbindungen aufgebaut werden. Die gleiche Menge auf mehrere Gaben im Laufe des Jahres verteilt, wird schneller abgebaut und ist als Dünger geeigneter.
Humuszufuhr ist möglich durch Kompost, kompostierten oder gut verrotteten Mist (frischer Mist sollte nicht in den Gartenboden), Ernterückstände, Gründüngung und Bodenbedeckung.
Nützliche Helfer: 1 Baumschere, 2 Veredelungsmesser, 3 Astschere, 4 Rasenmäher (© Monika Biermaier)
Bodenbearbeitung
Bodenbearbeitung
Gerade bei der Bodenbearbeitung soll der Schutz des Bodenlebens, vor allem der Regenwürmer, mitberücksichtigt werden. Im biologischen Garten erhält der größte Teil der Beete im Herbst eine Grüneinsaat oder Bodenbedeckung, die im Frühjahr nur losgehackt oder abgerecht zu werden braucht. Darunter findet man in der Regel! ein bereites Saatbeet. Wurde eine solche Behandlung aus irgendeinem Grund versäumt oder handelt es sich um einen extrem schweren oder gar verhärteten Boden, so ist auch im März/April noch Zeit, den Boden zu bereiten:
Vor der Bodenlockerung kann, sofern das nicht im Herbst geschehen ist, Kompost und Kalk auf das Land aufgebracht werden. Man rechnet dabei 5 kg Kompost pro m 2 . Statt des Umgrabens mit dem Spaten, wobei die Bodenschichten durcheinandergeraten, wird der Boden heute mit schonenden Methoden behandelt.
Als Richtmaß für den jährlichen Humusbedarf gelten etwa 40 dt Trockenmasse organischer Substanz pro ha. Umgerechnet auf 1 m 2 Gartenboden wäre das 0,4 kg getrocknete, organische Masse. Bei normalem Gartenkompost rechnet man 2-5 kg pro m 2 .
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