Biologisch Gaertnern
vorhanden.
Wie dick eine Schicht ist, hängt vom anfallenden Material ab. (© Monika Biermaier)
Auf die erste Lage folgen nun vier weitere Lagen auf die gleiche Weise. Während des Bauens kann zu trockenes Material gleich mit einer Gießkanne Wasser oder verdünnter Brennnesseljauche überbraust werden.
Der Komposthaufern soll insgesamt 1 m, höchstens 1,20 m hoch werden. Naturgemäß wird sich dabei der Haufen nach oben hin verjüngen. Wer nicht auf einmal genügend Material zusammenbekommt, kann den Komposthaufen auch in Etappen über etwa 6-8 Wochen hin bauen.
Ist der Komposthaufen fertig, wird er mit einer etwa 5 cm starken Erdschicht abgedeckt, die nun nicht mehr zwischen das Material einrieseln soll. Anschließend deckt man mit alten Säcken, Laub, Stroh, ausrangierten Decken oder Pappe und als Regenschutz gegebenenfalls mit einer Plastikfolie ab.
Nach 24 Stunden wird die Temperatur kontrolliert. Das geschieht mit einem alten Einmachthermometer, das möglichst in ein Loch in der Mitte des Komposthaufens gesteckt wird. Die Temperatur soll etwa 60°C erreichen, damit eine gesunde Rotte eingeleitet wird. Nach zwei Tagen werden die Wärmehüllen entfernt, damit die Luft unmittelbar Zutritt hat. Nach einiger Zeit werden Regenwürmer (Kompostwürmer) einwandern und das begonnene Zersetzungswerk vollenden.
Zur schnelleren Reifung wird der Komposthaufen nach einigen Monaten umgesetzt. Gelegentlich ist noch ein zweites Umschaufeln nötig.
Wer den Kompost in Behältern oder Kästen aufsetzt, geht ebenso vor wie oben beschrieben.
Reifebestimmung
Reifebestimmung
Wer eigenen Kompost zur Mischung der Aussaaterde verwendet, sollte prüfen, ob er gut ausgereift ist. Noch in der Umsetzungsphase befindliche Substanzen könnten ansonsten die zarten Pflänzchen schädigen. Als Testpflanze eignet sich Kresse besonders gut.
So wird's gemacht
Man füllt reinen Kompost in eine flache Schale oder ein anderes Aussaatgefäß. Möglich ist auch ein Blumentopf. Die Kresse wird nun in den Kompost hineingesät und feucht gehalten. Wenn die Samen Kontakt zur Aussaaterde haben, ist es nicht nötig, sie zu bedecken.
Nach 2-3 Tagen sollte die Keimung vollständig erfolgt sein (ein gewisser Prozentsatz nicht keimfähiger Samen ist jedoch immer zu berücksichtigen). Nach sieben Tagen muss die Kresse noch grün sein und weiße Wurzeln haben. Wird sie gelb oder verfärben sich die Wurzeln violett, ist der Kompost noch nicht ausgereift und kann als Aussaaterde noch nicht verwendet werden.
Anhand eines Komposthaufens kann Kindern der Naturkreislauf erklärt werden. (© F. Hecker)
Schnellkompostgewinnung
Schnellkompostgewinnung
DieSchnellkompostmethode unterscheidet sich von der herkömmlichen Art, Kompost zu bauen, durch die Anwendung eines Kräuterpulvers, das eine erstaunlich rasche Umsetzung der Gartenabfälle bewirkt. In England ist es unter der Bezeichnung Quick-Return-Pulver bekannt, in Deutschland wird es unter dem geschützten Namen Humofix hergestellt und vertrieben.
Welche Kräuter und welche Konzentrationen nötig sind, um die Rotte dermaßen zu beschleunigen und in gesunde Bahnen zu lenken, fand die Engländerin Maye E. Bruce (gest. 1964) in langen, mühsamen Versuchen heraus. Mehr noch, sie entwickelte ihr Verfahren zu einer Methode, die jeder nachahmen kann:
Für 2 m 3 Kompostmaterial genügen 1,2 g Kräuterpulver. Man setzt die Menge in 1 l Regenwasser oder weichem Wasser an, schüttelt gut durch und lässt die Flüssigkeit in einer geschlossenen Flasche 24 Stunden stehen. Danach kann die Kräuterlösung zum Aktivieren des Komposthaufens benutzt werden.
Das Aktivieren kann auf zwei verschiedene Weisen vorgenommen werden:
Waagerechtes Aktivieren
Diese Art empfiehlt sich, wenn der Komposthaufen schnell hintereinander gebaut wird.
Auf jede Lage von 20 cm wird neben Gartenerde, Gesteinsmehl und Kalk nun auch ein Viertel der Aktivatorlösung gesprengt. Die letzte Schicht bleibt unbehandelt und wird nur mit Erde abgedeckt. Unterbricht man den Bau des Komposthaufens, aktiviert man nicht, sondern beginnt, wenn wieder genug Material da ist, mit dem Aktivieren und schichtet direkt danach die neue Lage auf. Der fertige Haufen wird wie beschrieben eingepackt, damit die Wärme steigt und gehalten wird.
Senkrechtes Aktivieren
Hierbei wird der Komposthaufen zunächst fertig gebaut, ohne zu aktivieren. Nach der letzten Schicht bohrt man in Abständen von 30-40 cm in versetzter Anordnung
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