Biologisch Gaertnern
Menschen, der ihn angelegt hat und pflegt. Und jeder Garten ist schön. Er ist ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere, angepasst an die klimatischen Gegebenheiten der jeweiligen Region und an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Gartenbesitzers.
Grundlagen des biologischen Gartenbaus
Grundlagen des biologischen Gartenbaus
(© F. Hecker)
Der Boden
„Boden – ein teures Gut", so stellte eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Bundesumweltamtes fest, denn sie errechnete einen volkswirtschaftlichen Verlust von jährlich 11-30 Milliarden Euro durch Verbrauch, Zerstörung und Belastung der Böden. Ein Gut – das ist er unbestritten, der Boden, diese hauchdünne Schicht an der Oberfläche unseres Planeten und doch Lebensgrundlage für Pflanze, Tier und Mensch. Aber – und das begreifen heute leider noch viel zu wenig Menschen – ein Gut, das geschützt werden muss, das nicht unbegrenzt belastet und ausgebeutet werden kann.
Jahrtausende, in manchen Fällen Jahrmillionen dauerte es, bis sich Boden bildete. Kaum eine Stunde braucht es, um fruchtbaren Boden durch einen starken Regen tonnenweise abzuschwemmen oder durch Eintrag von Chemikalien für lange Zeit unbrauchbar zu machen.
Ist es da verwunderlich, dass Umweltschutz mit Bodenschutz beginnen muss? Gerade um den Schutz des uns anvertrauten Bodens geht es im ökologischen Gartenbau. Den Boden lebendig und fruchtbar zu erhalten, ist unsere Aufgabe. Deshalb wird ohne Gifte gearbeitet, deshalb wird mit Kompost gedüngt und deshalb wird der Boden bedeckt, damit er auch für nachfolgende Generationen das bleibt, was er für uns ist: „... diese 30 Zentimeter, von denen wir leben" (G. v. Hayer).
Etwas ganz Besonderes, Hochsensibles ist unser Boden. Er bildet bei stark wechselnder Zusammensetzung ein inniges Gemisch aus mineralischen Bestandteilen (verwittertem Gestein), organischen Bestandteilen (Organismen der Bodenflora und -fauna, zersetzten und unzersetzten Pflanzenresten, neu- und umgebildeten Humusstoffen), Wasser und Luft.
Denken wir daran, wenn wir eine Handvoll Gartenerde langsam durch unsere Finger rieseln lassen?
Der Boden – Nahrungsgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. (© F. Hecker/ R. Spohn)
Bodentypen
Bodentypen
Nicht jeder Boden ist gleich. Die Bodenkundler sprechen von Bodentypen, wenn sie die Bodenschichtung – in der Fachsprache Bodenhorizonte – von der obersten Humusauflage bis zum Ausgangsgestein beschreiben. Die Abfolge dieser Schichten wird im Bodenprofil dargestellt.
Bodenhorizonte
A: Oberboden, meist humusreich
B: Unterboden, oft braun durch Eisen- und Tonverbindungen
C: Ausgangsgestein
Je nach Bodentyp können zwischen diesen Grundschichten noch andere Horizonte eingeschoben sein.
So hat die Braunerde, die in unserem gemäßigt-feuchten Klimagebiet unter Mischwäldern aus unterschiedlichstem Ausgangsgestein enstanden ist, ein ausgeprägtes A-B-C-Profil. Schwarzerde dagegen entstand im kontinentalen Steppenklima aus Lößuntergrund oder lockerem Kalkgestein. Typische Schwarzerde kommt vor allem in der Ukraine vor. Hierbei liegt der dicke humusreiche Oberboden direkt auf dem Gesteinsuntergrund auf. Der B-Horizont fehlt ganz.
Der bei uns am weitesten verbreitete Bodentyp ist die Parabraunerde. Sie entstand zunächst wie die Braunerde im gemäßigt-feuchten Klima unter Laub-Mischwäldern. Dort, wo mehr Niederschläge fallen als durch Verdunstung dem Boden entzogen werden, werden Ton-, Humus- und Eisenteilchen ausgewaschen und in tiefere Schichten verlagert. So entsteht zwischen Ober- und Unterboden ein heller, nährstoff- und tonarmer Horizont, der als E-Horizont bezeichnet wird.
Ein guter Gartenboden beherbergt unzählige Mikroorganismen und Kleintiere. (© Monika Biermaier)
In einigen Gebieten Deutschlands kommen auch Podsol- oder Bleicherdeböden vor. Sie entstanden im kühl-gemäßigten Klima mit intensiver Durchfeuchtung durch weitere Auswaschung des Bodens aus Parabraunerde. Heute finden wir sie vor allem unter Heide- und Zwergstrauchvegetation.
Die Bezeichnung E-Horizont stammt von dem lateinischen Wort eluere ab. Es bedeutet: auswaschen.
Hortisol
Mitunter kann es hilfreich sein, zu wissen, welchem Typ der eigene Gartenboden zuzuordnen ist, doch in der Regel ist das nur möglich, wenn der Garten neu angelegt wird. Die Bodenkunde spricht nämlich beim Gartenboden von einem eigenen Bodentyp, dem Hortisol, der durch jahrzehntelange Bebauung, Lockerung, Einarbeitung von
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