Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Titel: Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
Vom Netzwerk:
direkt neben dem Gästeklo.« Dass es sich dabei um sogenannte Vorführrollen handelte, die Mathilda klammheimlich zu ihm rübergeschafft und für die er natürlich keinen Cent bezahlt hatte, erwähnte er nicht.
    Ronald von Dommel ließ seinen Arm sinken und sah Opa Heinrichen ungläubig an.
    »Ja, wenn das so ist«, sagte er und deutete nun in Richtung Esszimmer. »Wollen Sie vielleicht eintreten und eine Kleinigkeit zu sich nehmen?«

»Das war cool«, sagte Oskar, als Mathilda am nächsten Morgen durch die Hecke gekrochen kam.
    Mathilda rappelte sich auf die Füße, klopfte sich die Hände an ihrem T-Shirt ab und nickte. »Das war sogar richtig cool. Gestern Abend waren Mama und Papa wie ausgewechselt. Papa hat sich supergut mit Opa Heinrichen verstanden. Das hätte ich nie gedacht.«
    »Das liegt bestimmt daran, dass du gar nicht weißt, wofür dein Vater sich interessiert«, erwiderte Oskar. »Außer für Klopapier.«
    »Mhm.« Mathilda zuckte mit den Schultern. »Woher auch? Er erzählt mir ja nie was. Manchmal glaube ich, meine Elternnehmen uns Kinder überhaupt nicht ernst. Sie wissen einfach nichts mit uns anzufangen.«
    »Stimmt«, bestätigte Oskar. »Das war gestern Abend ja auch nicht anders. Mit dir und mir haben sie kaum ein Wort gesprochen. Trotzdem sind deine Eltern richtig nett gewesen. Und lustig.«
    »Jaaa, weil Opa Heinrichen der Wildbraten und die Salate so gut geschmeckt haben. Außerdem hat meine Mutter ein bisschen zu viel von dem Rotwein getrunken«, meinte Mathilda. »Leider hat es nicht bis heute vorgehalten«, fügte sie seufzend hinzu.
    »Schade«, sagte Oskar.
    Mathilda nickte abermals. »Ja, schade.«
    Sie blinzelte Oskar an und Oskar blinzelte zurück.
    »Und du?«, fragte er.
    »Was meinst du?«, erwiderte Mathilda.
    »Wie geht es dir jetzt?«
    »Keine Ahnung.« Sie pustete sich ihre Ponylocke aus der Stirn und sah zum Gartenhaus hinüber. »Ist deine Mutter noch sauer auf mich?«
    »Aber das war sie doch überhaupt nicht!«, rief Oskar. »
Ich
habe schließlich meine Turnschuhe im See versenkt. Und nicht du.«
    »Ja, aber ich habe das mit dem Geld gesagt.«
    »Na und?«, meinte Oskar. »Es war doch nicht verkehrt.«
    »Es war aber auch nicht richtig«, brummte Mathilda.
    »Das liegt bloß daran, dass diese Geldsachen so kompliziert sind«, meinte Oskar.
    »Du hast recht«, sagte Mathilda. »Man sollte diese blöden Euros und so einfach abschaffen.«
    Oskar krauste die Stirn. »Und dann?«
    »Dann müsste meine Mutter ihre dusseligen Cremes direkt gegen Klopapierrollen eintauschen«, sagte Mathilda und ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. »Eine Tube Schlammyral de Marsej gegen fünfzig Rollen vom vierlagigen Extraflauschigen mit Maiglöckchenduft.«
    »Die kann sie doch gar nicht alle auf einmal tragen«, wandte Oskar ein.
    »Nee, die müsste sie schon in ihr Cabrio laden und zur Parfümerie kutschieren«, erwiderte Mathilda. »Aber dazu müsste sie erst mal richtig Auto fahren lernen.« Sie verdrehte die Augen. »Es ist also völlig aussichtslos.«
    »Ich glaube, meine Mutter bekäme das hin«, murmelte Oskar versonnen.
    »Na klar«, sagte Mathilda. »Deine Mutter weiß sich doch immer zu helfen. Genau wie Opa Heinrichen. Meine Eltern würden wahrscheinlich durchdrehen, wenn sie plötzlich kein Geld mehr hätten.«
    »Keine Angst, das passiert schon nicht«, meinte Oskar. »Klopapier wird doch immer gebraucht.«
    Mathilda schüttelte den Kopf. »Da wäre ich mir nicht so sicher«, entgegnete sie. »Früher haben sich die Leute denHintern mit Blättern abgewischt. Und anderswo tun sie das immer noch. Weißt du was?«, fuhr sie fort und blickte Oskar mit funkelnden Augen an.
    »Nee …«
    »Manchmal hätte ich nicht übel Lust, Mama mit einem Hubschrauber entführen und im Amazonasdschungel aussetzen zu lassen.«
    »Bist du verrückt!«, rief Oskar entsetzt. »Das überlebt sie doch nie.«
    »Nein, aber wenigstens müsste sie sich einmal in ihrem Leben den Hintern mit einem Blatt abwischen.«
    »Oder sie wird schon vorher von einem wilden Tier angegriffen und gefressen«, sagte Oskar. »Das willst du doch wohl nicht, oder?«
    »Natürlich nicht!« Mathilda tippte sich an die Stirn. »Aber was anderes will ich schon.«
    »Und was?«
    »Ich will, dass sie mit uns in die Schweiz fahren«, stieß sie trotzig hervor und ihre dunklen Augen funkelten nun noch mehr.
    »Das tun sie niemals«, erwiderte Oskar. »Das hast du selber gesagt.«
    »Ich weiß.«
    Mathilda stöhnte und ließ sich

Weitere Kostenlose Bücher