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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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das man in seinem Weinkeller gefunden hat. Die Polizei hat sogar eine Quittung f ü r die Waffe entdeckt, die er in einem Pfandleihhaus auf dem Broadway gekauft hat.«
    » Auf dem Broadway? «, fragte Art. » Nicht zuf ä llig bei Broadway Jewelry & Loan? «
    » Ich glaube schon. Warum? «
    » Weil «, lachte ich, » wenn er sie da gekauft hat, dann hat er sie von Tiny gekauft, einem verdeckt ermittelnden Polizeibeamten. Also gibt es noch einen weiteren guten Zeugen gegen ihn.«
    » Er bekommt es karmisch ganz sch ö n heimgezahlt, so viel ist sicher «, sagte DeVriess. » Aber was ihn wirklich ans Kreuz nagelt ist das Gest ä ndnis, das Miss Georgia auf ihrem, ä hm, Handy, mitgeh ö rt hat.«
    Mir fiel auf, dass Art DeVriess mit einem Glitzern in den Augen musterte. Er war eindeutig l ä ngst nicht so vers ö hnlich gestimmt wie Miranda. » Nun, ich h ä tte da einen Fall, den Sie bestimmt ü bernehmen wollen «, sagte er. » Ich habe gerade einen vierzigj ä hrigen Pfadfinderf ü hrer verhaftet. Wegen Anstiftung einer Minderj ä hrigen zu sexuellen Handlungen mittels des Internets. Er hat versprochen, der kleinen Tiffany die Freuden der Liebe zu lehren. Als wir sein Auto durchsucht haben, mit dem er zu dem Rendezvous kam, fanden wir Handschellen, einen Knebel, eine Nikon-Digitalkamera und eine hochaufl ö sende Videokamera.« Art sch ü ttelte voller Abscheu den Kopf. » Wir haben ihn vor einer Stunde eingebuchtet, also k ö nnten Sie sich ihn bestimmt noch als Mandanten krallen.«
    DeVriess sch ü ttelte den Kopf. » Nein danke «, sagte er. Art starrte DeVriess an, dann mich.
    » Was ist los, Burt «, foppte ich, » ist das auch ein Fall, der unm ö glich zu gewinnen ist? «
    » Oh, ich bin mir sicher, den k ö nnte ich gewinnen «, sagte er, » aber ich habe im Augenblick alle H ä nde voll zu tun. Ich habe gerade die Vertretung von Bobby Scott wegen des Mordes an Craig Willis ü bernommen.«
    Das war ebenfalls neu. Vor einem Jahr hatte DeVriess daf ü r gesorgt, dass Willis nicht belangt wurde, obwohl er Scotts Sohn sexuell bel ä stigt hatte. » Es geht mich nichts an «, sagte ich, » aber k ö nnen die Scotts sich Sie leisten? Ich hatte den Eindruck, dass sie wegen der hohen Therapiekosten ziemlich blank sind.«
    » Wir … wir haben etwas ausgearbeitet «, sagte er verlegen.
    » Sie ü bernehmen den Fall ohne Honorar «, staunte ich, »nicht wahr? Erz ä hlen Sie mir noch einmal, Sie w ä ren nicht weich geworden.«
    » Bin ich nicht. Wirklich nicht «, sagte er. » Aber ü berlegen Sie mal, wie viel Publicity ich kriege, wenn ich den Fall gewinne. Was f ü r Schlagzeilen: ›Rachs ü chtiger Vater wird freigesprochen‹, ›Mord war gerechtfertigt‹. Zum Teufel, sobald der Mann freigesprochen ist, kann ich meine Honorare wahrscheinlich verdoppeln.«
    » Treten Sie blo ß niemals in den Zeugenstand, Burt «, sagte ich. » Sie sind ein miserabler L ü gner.«
    Er wirkte leicht verlegen. Und ungeheuer geschmeichelt.
    Ich nahm Art die Schaufel aus der Hand und machte mich daran, da, wo wir zwischen dem Kriechwacholder und dem Berglorbeer Platz freigelassen hatten, in die frisch verteilte Erde eine flache Senke zu schaufeln. Als es so war, wie ich es haben wollte, riss ich einen Sack Erbskies auf, den ich ebenfalls hier raufgekarrt hatte, sch ü ttete zuerst eine d ü nne Schicht Kies auf den Boden des kreisrunden Lochs und dann eine dickere Schicht am Rand entlang. Dann b ü ckte ich mich und hob eine Seite der Granitplatte hoch, die DeVriess und Evers den H ü gel heraufgeschleppt hatten, sodass sie senkrecht stand. Art und Evers traten vor, um mir zur Hand zu gehen, doch ich sch ü ttelte den Kopf. » Danke «, sagte ich, » aber das hier m ö chte ich allein machen.«
    Die Steinplatte zuerst auf eine Ecke und dann auf die andere wiegend, bugsierte ich sie zu dem vorbereiteten Kiesbett. Ich fuhrwerkte so lange herum, bis ich den Stein genau da hatte, wo ich ihn haben wollte, richtete die untere Kante so aus, dass die Ecken jeweils den gleichen Abstand zum Kreis hatten, und legte ihn dann flach hin. Ich drehte ihn ein kleines St ü ck im Uhrzeigersinn, dann ein winziges St ü ckchen in die andere Richtung, um ihn an der Kiefer und den frisch gesetzten Pflanzen auszurichten. Dann kniete ich mich hin und verteilte noch etwas Kies darum herum, bis die roh behauenen Ecken noch ungef ä hr zweieinhalb Zentimeter herausragten.
    Ich stand auf und trat einen Schritt zur ü ck, um mir mein Werk anzusehen. Miranda

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