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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Segelrennen und bestellten Lachs.
    Im Gegensatz dazu war der Delphic ein Slumstrand. Der Gedanke an einen Segelclub war lächerlich. Das einzige Restaurant kam in Form eines weiß getünchten Hamburgerstands mit Ketchup oder Senf nach Wahl daher. An einem guten Tag gab es Pommes frites dazu. Das Unterhaltungsprogramm bestand aus Spielhallen und Autoscootern, und nach Anbruch der Dunkelheit wurden auf dem Parkplatz mehr Pillen verkauft als in der Apotheke.
    Bestimmt nicht die Art von Atmosphäre, mit der sich Marcie Mr. und Mrs. Millars Meinung nach beschmutzen sollte.
    »Geht’s vielleicht noch ein bisschen langsamer, Leute?«, rief Marcie nach vorn. »Hier hinten verhungern ein paar von uns gerade.«
    »Da arbeitet nur einer an der Theke«, sagte ich zu ihr.
    »Na und? Dann sollen sie eben mehr Leute einstellen. Angebot und Nachfrage.«
    Wenn es nach dem Notendurchschnitt ging, sollte Marcie die Letzte sein, die irgendwas aus dem Bereich Wirtschaftslehre vom Stapel ließ.
    Zehn Minuten später stand ich dicht genug am Hamburgerstand, um das Wort SENF mit schwarzem Filzstift auf der großen gelben Spritzflasche lesen zu können. Hinter mir zog Marcie gerade die ganze Von-einem-Fuß-auf-den-anderentreten-und-dabei-seufzen-Nummer durch.
    »Ich bin kurz vorm Verhungern«, beschwerte sie sich.
    Der Junge vor mir bezahlte und trug sein Essen davon.
    »Einen Cheeseburger und eine Cola«, sagte ich zu dem Mädchen, das an dem Stand arbeitete.
    Während sie am Grill stand und meine Bestellung fertig machte, drehte ich mich zu Marcie um. »Na, mit wem bist du denn hier?« Es war mir eigentlich egal, mit wem sie hier
war, zumal wir nicht denselben Freundeskreis hatten, aber mein Sinn für Höflichkeit hatte mich überwältigt. Außerdem hatte Marcie mir schon wochenlang nichts direkt Unverschämtes mehr angetan. Und wir hatten relativ friedlich eine Viertelstunde lang hintereinander gestanden. Vielleicht war das der Anfang eines Waffenstillstands. Vergeben und vergessen und so.
    Sie gähnte, als sei es langweiliger, mit mir zu reden, als in der Schlange zu stehen und auf die Hinterköpfe anderer Leute zu starren. »Nichts für ungut, aber mir ist nicht nach reden. Ich steh hier seit Ewigkeiten in der Schlange und warte darauf, dass eine unfähige Aushilfe fertig wird, die offensichtlich keine zwei Hamburger gleichzeitig braten kann.«
    Das Mädchen hinter der Theke hatte den Kopf eingezogen und konzentrierte sich darauf, vorbereitete Hamburgerfrikadellen aus ihrem Wachspapier zu pellen, aber ich wusste, sie hatte mitgehört. Wahrscheinlich hasste sie ihren Job. Wahrscheinlich spuckte sie heimlich auf die Hamburgerfrikadellen, wenn sie sie umdrehte. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn sie am Ende ihrer Schicht nach draußen zu ihrem Auto ging und weinte.
    »Stört es deinen Vater denn nicht, wenn du am Delphic Beach herumhängst?«, fragte ich Marcie, wobei ich meine Augen ganz leicht zusammenkniff. »Das könnte doch die hochgeschätzte Millarsche Familienreputation beeinträchtigen. Besonders jetzt, wo dein Vater doch in den Harraseeket-Segelclub aufgenommen worden ist.«
    Marcies Ausdruck wurde kühler. »Ich bin überrascht, dass es deinem Vater nichts ausmacht, dass du hier bist. Oh, warte mal. Stimmt ja. Der ist ja tot.«
    Meine erste Reaktion war Schock. Meine zweite war Empörung über ihre Grausamkeit. Ein Knoten schnürte mir die Kehle zu.

    »Was ist?«, fragte sie achselzuckend. »Er ist tot. Das ist eine Tatsache. Soll ich vielleicht lügen?«
    »Was habe ich dir eigentlich getan?«
    »Du bist geboren worden.«
    Dass sie so durch und durch gefühllos war, machte mich fertig – so fertig, dass mir nicht einmal eine passende Antwort einfiel. Ich griff nach meinem Cheeseburger und meiner Cola und ließ den Zwanziger stattdessen liegen. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich zurück zu Patch, aber das hier war eine Sache zwischen mir und Marcie. Wenn ich jetzt bei ihm auftauchte, würde mein Gesichtsausdruck Patch verraten, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich musste ihn da nicht mit reinziehen; also nahm ich mir einen Augenblick Zeit, um mich zu beruhigen. Ich fand eine Bank in Sichtweite des Hamburgerstands und setzte mich so elegant hin, wie ich konnte. Marcie sollte nicht so viel Macht über mich haben, dass sie mir einen Abend ruinieren konnte. Das Einzige, was diesen Moment noch schlimmer gemacht hätte, wäre die Gewissheit gewesen, dass sie mich beobachtete. Ich wollte ihr nicht den Triumph gönnen,

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