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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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dort lebte.
    Kurze Zeit danach wurde Till zum ersten Mal Vater. 1985 kam seine Tochter Nele zur Welt, deren Mutter er sofort darauf heiratete – mit nur 22 Jahren. Die Ehe ging jedoch schnell wieder in die Brüche, und Till zog Nele sieben Jahre als alleinerziehender Vater groß. Erst nachdem sich abzeichnete, dass er wegen der Aktivitäten mit Rammstein nahezu sechs Monate im Jahr nicht zu Hause sein und sich um Nele kümmern konnte, teilte er sich die Erziehung seiner Tochter mit seiner Exfrau.
    Über seine Beziehung zu Frauen, so wird Till in der
Berliner Zeitung
vom 23. 06. 2005 zitiert, meint er: „Meine Texte handeln über Frauenprobleme. Na ja, über die Probleme, die ich mit den Frauen habe!“
    1985 war nicht nur das Jahr der ersten Vaterschaft des Rammstein-Sängers. Es war auch die Zeit seines Einstiegs in die Musikszene. Er bekam ein altes Schlagzeug geschenkt, auf dem er herumtrommelte. Im Gegensatz zu früheren Versuchen mit dem Gitarrespielen blieb Till bei den Drums. Er wollte unbedingt Musiker werden, obwohl er keine Vorerfahrungen hatte, und spielte bereits nach vier Wochen in seiner ersten Band. Das war Anfang 1986, und Tills Debütgruppe nannte sich First Arsch.
    Natürlich ließ sich von diesem Engagement anfangs nicht leben. Auch nicht, als First Arsch die ersten Konzerte mit Eintrittsgeldern spielte. Also musste Till weiter als Handwerker und Korbflechter arbeiten. Das änderte sich erst, als er in einem Unternehmen ganz anderer Art anfing: bei Rammstein.
    1994, in der Anfangszeit, zog Till wegen der Band aus dem Schweriner Raum nach Berlin und musste in dieser Phase noch Aufträge annehmen. Das brauchte er, seitdem das erste Album „Herzeleid“ sich mehr als ordentlich verkauft hatte, nicht mehr.
    Till entfaltete sich seitdem als Sänger und genauso als schreibender Künstler. Damit sind zum einen die Texte der Rammstein-Songs gemeint. Zum anderen hat Till nicht nur für die Band Zeilen zu Papier gebracht. Er schreibt seit 1991 Gedichte und war 2001 in der Textsammlung „Das Unerfreuliche zuerst – Herrengeschichten“ vertreten.Die bekannte Autorin Sybille Berg hatte Beiträge von Männern zum Thema Männer gesammelt und Till mit aufgenommen. Er verfasste eine Art erzählendes Gedicht in zwei Teilen mit dem Titel „Ein Herr über Herren“.
    Bereits ein Jahr später brachte Till eine eigene Sammlung von Gedichten unter dem Titel „Messer“ im Eichborn-Verlag heraus – und machte damit Furore. Kurz nach dem Erscheinen war der Lyrikband vergriffen, und bei der Internet-Auktionsplattform eBay boten Tills Fans bis zu 250,– Euro für ein Exemplar. Schließlich kam das Werk neu aufgelegt wieder in den Handel.
    Gert Hof, der Lichtkünstler, der Rammstein live auf der Bühne in Szene setzt, überredete Till dazu, seine Gedichte zu veröffentlichen, die der Sänger seit 1995, unabhängig von den Rammstein-Texten, gesammelt hatte. Till zeigte Gert Hof einige seiner Lyrik-Ergebnisse bereits ein paar Monate nach deren erstem Treffen im Herbst 1995. Hof fungiert auch als Herausgeber des Buches und wählte aus über 1000 Gedichten diejenigen, die ihm für die Veröffentlichung am geeignetsten erschienen. Dazu kam, dass er Till speziell für das Buch fotografierte und Bildkompositionen schuf, welche die Texte kommentieren und unterstreichen sollen.
    Die Inhalte der Gedichte ähneln thematisch den Rammstein-Liedern, was man schon an Titeln wie „Auf dem Friedhof“, „Das Sein von schlechten Eltern“, „Unter Vollmond und Girlanden“ oder „Sucht“ sehen kann. Wieder geht es um die Schattenseiten des menschlichen Daseins, um quälende Ängste, das Ende der Welt, das Älterwerden, um dunkle Obsessionen und Gelüste. Zwei Gedichte tragen den Namen seiner Tochter Nele. In einem Interview vom 02. 02. 2002 mit dem Magazin
Focus
über „Messer“ berichtet Till von der Reaktion Neles auf die Texte: „Ich konnte hören, wie sie die Gedichte mit ihrer Freundin kommentierte: ‚Iiih, das ist ja eklig.‘ Oder auch: ‚Papa, was ist denn mit dir los?‘ (lacht). Sie kennt halt meine ironische Seite.“
    Die Veröffentlichung von „Messer“ und der Text in „Das Unerfreuliche zuerst“ hatte Till mit Sicherheit der eigenen Popularität, durch die seine Qualitäten als Dichter und Texter überhaupt erst öffentlich wahrgenommen wurden, zu verdanken. Aber er bekam dadurch noch weitere Möglichkeiten als Künstler, die er mit Genuss ergriff.
    Denn Till versuchte sich auf einem anderen, aber nach

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