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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Zimmer, vielleicht ein Paar Engel, und starrten ihn an.
    „Wo … bin ich?“
    „Du bist immer noch in Norwegen.“ Es war unverkennbar Tony, der ihm antwortete. „Im Krankenhaus. Du wurdest operiert.“
    Er spürte eine Hand, die ihm sanft über die Wange strich. Den anderen Mann, im Anzug, erkannte Dylan nicht, als er den Kopf leicht drehte, um ihn zu mustern.
    „Wie lange bin ich schon hier?“
    „Es ist der vierte Tag. Du hast drei Nächte auf der Intensivstation gelegen.“ Tony schluckte hörbar.
    „So schlimm?“ Langsam wurde das Bild vor seinen Augen und die Erinnerungen klarer. Er konnte seinen Freund ansehen und erfassen, wie mitgenommen er wirkte.
    „Du bist dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, ja“, erwiderte Tony. Er versuchte ein Lächeln, was kläglich aussah. Mit aller Mühe versuchte er, seinen wahren Gemütszustand zu verbergen. „Aber es ist schön, dass du wieder bei uns bist. Steve ist jetzt hier, er ist Anwalt.“ Er deutete auf den Mann im Anzug. „Wenn du dich danach fühlst, können wir die Angelegenheit gleich besprechen.“
    „Welche Angelegenheit?“ Dylan Stimme war schwach. Dankbar nahm er das Glas Wasser entgegen, welches Tony ihm reichte. Als er einen Schluck nahm, wurde der Schmerz in seinem Brustkorb stärker. Ein dicker Verband, der ihm fast die Luft nahm, umschnürte seinen Oberkörper.
    Und ihm stockte erst recht der Atem, als Tony sich mit vor Freude funkelnden Augen über ihn beugte und erklärte:
    „Na, die Sache mit Fahlstrøm. Du kannst dich freuen. Endlich haben wir ihn in der Hand. Endlich wird er bestraft für sein Tun.“
    Tony strahlte und deutete wieder auf seinen Begleiter. „Steve ist ein wirklich guter Anwalt. Du musst nur noch deine Aussage bei der Polizei machen, dann ist Fahlstrøm endlich dran.“
    Dylan zögerte. Er fühlte sich benommen, konnte dem Gespräch kaum folgen. Doch eine Frage stellte sich sofort in den Vordergrund:
    „Was ist mit Thor?“ Seine Stimme zitterte unsicher.
    „Der ist im Knast.“ Tony grinste spöttisch. „Und so schnell wird der da nicht wieder rauskommen.“
    „Aber … nein!“ Dylan wollte sich aufrichten, doch der Schmerz zwang ihn zurück ins Kissen. „Was soll denn das? Sie dürfen ihn nicht festhalten. Ihn trifft doch überhaupt keine Schuld!“
    Eine bedrückende Stille setzte ein, in der Tony und Steve ernste Blicke austauschten.
    „Du musst ihn nicht in Schutz nehmen“, antwortete Tony daraufhin. „Er hat die Strafe verdient. Er ist viel zu lange ungeschoren davongekommen. Und nun hat er dich kaltblütig abgestochen!“ Tonys Stimme bebte bei dem Gedanken daran, was geschehen war. „Der Kerl ist wahnsinnig, er gehört weggesperrt.“
    Dylan schüttelte den Kopf. Seine Augen hatten sich verzweifelt geschlossen. Sie hatten sich mit Tränen gefüllt, seine Lippen begannen aufgeregt zu zittern.
    „Aber es ist doch nicht wahr“, wimmerte er. „Es war ein Unfall. Ich bin gestürzt.“ Er öffnete die Augen. Tränen lösten sich, als er gestand: „Ich habe mal wieder die Nerven verloren. Ich selbst habe mir die Eisenstange in den Leib gerammt, als ich fiel. Thor hat damit nichts zu tun. Wenn überhaupt jemand wahnsinnig ist, dann bin ich es!“
    Tonys Gesichtszüge wurden glatt, als er das hörte. „Was erzählst du denn da?“
    Hilfesuchend sah er zu Steve, der seine Mappe mit den Unterlagen längst geöffnet hatte, sie jetzt aber wieder schloss und resignierend seufzte.
    „Diese Aussage deckt sich zu hundert Prozent mit den Angaben, die Fahlstrøm gemacht hat.“ Er hob die Schultern leicht an und erwiderte Tonys Blick fast reumütig. „Ich fürchte, da können wir rein gar nichts machen.“
    „Wie bitte?“ Tony erhob sich, stand neben dem Krankenbett, als könne er die Entwicklung nicht für voll nehmen. „Aber dieser Kerl …“
    „Wenn Dylan diese Aussage bestätigt, können wir rein gar nichts machen“, wiederholte Steve. „Dann wird es wohl tatsächlich so gewesen sein.“
    „Bitte, sorgt dafür, dass er wieder frei kommt“, hörte man Dylan im Hintergrund flehen. „Thor ist unschuldig. Er hat überhaupt nichts getan!“
    Die letzten Worte schrie er schmerzgeplagt aus sich heraus, so dass Tony eine regelrechte Gänsehaut bekam. Er senkte den Blick. Dass es so kommen würde, hätte er niemals für möglich gehalten.
    Steve unterbrach die peinliche Stille. „Ja, dann werde ich mal alles Nötige in die Wege leiten.“ Er nickte Dylan zu. „Gute Besserung.“

    Er träumte von

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