Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
Vom Netzwerk:
denn er war sich längst sicher. Fassungslos sah er Thor an und deutete dabei auf den Schürhaken: „Was sollte das werden? Wolltest du mich abstechen? Im Schlaf? War das dein Plan, dein cooler Plan?“
    Er lachte verstört, wobei sein Blick zwischen Thor und Metallstange hin und her wechselte.
    „Gar nichts wollte ich“, erwiderte Thor. „Ich habe mich nur um das Feuer gekümmert.“
    Einen gefühlten langen Moment blickte er sein Gegenüber an. „Perk, du solltest wirklich weniger trinken.“
    „Ja, sicher!“ Dylan war inzwischen in seine Unterhose gestiegen. Etwas wackelig stand er auf den Beinen, trotzdem konnte er sein Gemüt nicht zügeln. Und sein Geist diktierte ihm, zu handeln. „Gib mir die Stange her!“
    „Das werde ich nicht tun“, antwortete Thor.
    „Wieso nicht? Wozu brauchst du sie noch? Willst du mich damit erschlagen? Denkst du, ich kann mich nicht wehren?“
    Demonstrativ breitete Dylan seine Arme aus, stellte seinen nackten Oberkörper dabei regelrecht zur Schau.
    „Du bist ja völlig paranoid!“ Thor schüttelte den Kopf. Er drehte sich wieder dem Feuer zu, hielt den Schürhaken dort hinein, als er plötzlich Dylan dicht hinter sich spürte.
    „Gib mir die Stange!“
    „Nein!“ Thor drehte sich, den Schürhaken noch immer fest umklammert. „Du spinnst, Perk. Du drehst durch!“
    „Gib sie mir sofort her!“ Dylan griff nach der Stange, doch Thors Reaktion war um einiges schneller.
    „Bist du wahnsinnig? Das Ding ist heiß!“ Er zog den Schürhaken zurück. Doch Dylan überhörte das einfach. Noch einmal versuchte er, die Stange zu packen, diesmal weiter oben.
    Er zog kräftig daran, Thor ebenfalls, und der war wie immer stärker.
    „Hör auf mit dem Scheiß!“, schrie er.
    „Garantiert nicht!“, schrie Dylan zurück. Er begann zu schubsen, es gab ein Gerangel.
    Immer wieder versuchte Dylan, den Schürhaken an sich zu reißen, und ebenso oft versuchte Thor, ihn daran zu hindern.
    Und sie waren ungestüm dabei, unvorsichtig. An die Wein
    gläser, die noch auf dem Boden standen, dachten sie beide nicht.
    Als Thor einen Schritt nach hinten trat, um Dylan erneut auszuweichen, fiel eines der Gläser um. Sofort breitete sich die dunkelrote Flüssigkeit auf dem Boden aus, und in ihrem Gefecht trat Dylan mit nackten Sohlen direkt dort hinein.
    Ein fluchender Schrei ertönte daraufhin, sodass Thor kurz zusammenzuckte, seine Hand sich lockerte. Und diese Zeit nutzte Dylan aus. Er griff nach dem Schürhaken und lachte, doch im nächsten Moment riss Thor die Stange zurück, und Dylan rutschte auf dem mit Wein getränkten Boden aus. Es passierte so schnell, so unbedacht, dass er Thor samt der Stange mit sich riss.
    „Pass doch auf!“, brüllte der entsetzt, doch es war längst zu spät.
    Dylan lag auf dem Parkett, den Schürhaken noch fest umklammert.
    Dabei schrie er abermals, jedoch lauter, viel qualvoller. Und als er sich stöhnend auf die Seite drehte, konnte Thor erkennen, wieso. Der Schürhaken hatte sich schräg in Dylans Oberkörper gerammt und steckte mitsamt der Spitze fest.
    Und ehe Thor realisieren konnte, was geschehen war, zog Dylan die Stange aus der Wunde und schmiss sie mit aller Kraft zur Seite.
    Das Blut floss in Strömen. In Windeeile hatte es Dylans Brust und Bauch benetzt, den Boden großflächig bedeckt.
    „Nei! Nei!“, schrie Thor, als er das sah. Sofort kniete er nieder und griff nach Dylan, der von Blässe gezeichnet seine Hand auf den Einstich drückte und schmerzgeplagt stöhnte.
    „Was machst du denn?“, fluchte Thor aufgebracht. Wo er nur hinsah war Blut, doch Dylan lächelte.
    „Ich wusste, dass uns nur der Tod trennen würde“, sprach er leise, dann schlossen sich seine Augen.
    „Nei!“, jammerte Thor erneut. Er rüttelte an Dylan, doch der wurde nicht wieder wach.
    „Erik!“, schrie Thor daraufhin. Dabei umfasste er Dylan, hob ihn hoch und trug ihn zum Sofa.
    „ERIK!!!“
    Schon hörte man Schritte auf der Treppe, und Erik stürmte ins Wohnzimmer.
    „ Jeg trenger hjelp!“, brüllte Thor in Rage. Dabei deutete er auf den verletzten Dylan.
    „ Vi trenger en ambulans ! Rask !“
    Mit entsetzten Augen registrierte Erik, was geschehen war und zückte sein Handy, um Hilfe zu holen.

    (Listen to: „Unholy Gleam“ / Elffor)

Kein Hirtenfeuer glimmt mehr,
bringt Licht ins Heidemoor.
Ganz oben, einsam singt er -
des Winters Totenchor.

    Empyrium „Kein Hirtenfeuer glimmt mehr“

Er saß immer noch auf dem Sofa, hatte den Rest der Nacht kein

Weitere Kostenlose Bücher