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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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schmerzhaft Luft und sagte: »Tut mir leid, aber ich kann nicht. Danke, dass Sie an mich gedacht haben. Wenn es möglich ist, dass ich mich für nächstes Jahr erneut bewerbe, werde ich das tun.«
    »Miss Danvers, ich hoffe, Ihnen ist klar, dass dies eine sehr bedeutende Entscheidung ist«, sagte Mr Radamon. »Wir vom MIT würden uns wirklich sehr freuen, wenn Sie hier bei uns studieren würden.«
    »Ja, Sir. Vielen Dank.« Sie zögerte und versuchte, ihre ganze Liebe in den Blick zu legen, mit dem sie Shane anstarrte. »Aber ich muss momentan hierbleiben. Ich kann absolut nicht weg. Nicht im Moment.«
    Sie legte auf und ließ das Handy aufs Bett fallen.
    Ganz leise sagte Shane: »Hast du das für mich getan?«
    »Ja. Und nein. Ich kann dich nicht verlassen, wenn du verletzt bist, aber ich kann auch nicht weggehen, weil es hier noch so viel zu lernen gibt.« Rasch holte sie Luft. »Am MIT kann ich wunderbare Dinge lernen, aber es wird immer da sein und die Wissenschaft ist kein toter Zweig. Myrnin weiß Dinge, die mir niemand sonst auf der Welt beibringen kann, Dinge, die in Vergessenheit geraten sind und die im Gedächtnis bleiben müssen. Ich weiß, dass du ihn nicht magst, aber von ihm zu lernen ist … einzigartig.«
    »Nun, da hast du recht.« Sein Gesicht war jedoch noch immer ausdruckslos und seine Körpersprache war bestenfalls verhalten. »Was noch?«
    »Ich kann nicht weggehen, bevor Eve und Michael diese Sache mit dem Heiraten nicht geklärt haben.«
    »Das kann dauern.«
    »Und ich bin noch nicht mal achtzehn. Ich glaube, meine Eltern hatten von Anfang an recht. Ich glaube nicht, dass ich schon bereit bin, so weit wegzuziehen.«
    Er lächelte fast. »Nicht bereit, Niemandsland, Texas, zu verlassen, um nach Boston zu gehen. Hast du das gut durchdacht?«
    »Oh ja«, sagte sie. »Ich habe seit Tagen darüber nachgedacht.«
    »Hast du auch darüber nachgedacht, wie es wäre zuzusagen?«
    »Ja«, sagte sie. »Aber seit einer Weile nicht mehr. Denn es gibt noch einen weiteren Grund: Ich will dich nicht verlassen.«
    Shane machte einen Schritt ins Zimmer. Nur einen einzigen Schritt. Sie ließ sich vom Bett gleiten und machte zwei Schritte auf ihn zu.
    Sie trafen sich in der Mitte, ohne sich zu berühren, und sahen sich nur an. Und suchten etwas im Gesicht des anderen. Angst zu hoffen und zugleich nach Hoffnung hungernd.
    Claire sagte: »Ich muss das mit dir wieder in Ordnung bringen, Shane. Weil ich dich liebe.« Sie hatte sich fest vorgenommen, nicht zu weinen, sie hatte es sich selbst versprochen, aber jetzt brannten ihre Augen und waren voller Tränen. Sie drängte sie zurück, während sie den Claddagh-Ring von ihrem Finger drehte und ihn Shane hinhielt. »Aber ich verstehe, wenn du den zurückwillst. Ich verstehe es, wenn du glaubst, du könntest mir nicht mehr vertrauen. Du glaubst, ich hätte dich verraten, aber das habe ich nicht. Ich habe wirklich versucht …«
    »Gott«, sagte Shane. »Du verstehst mich überhaupt nicht.«
    Und dann beugte er sich vor und streifte ihr mit sanfter Hand den Ring wieder über den Finger. Er legte seine Stirn einen Moment lang an ihre, dann küsste er sie. Es war der süßeste, zaghafteste Kuss, den er ihr je gegeben hatte, und ihre Tränen fingen an zu fließen. Alles, was sie schmeckte, waren Salz und Hoffnungslosigkeit und die Stille zwischen ihnen … und dann schlang er seine Arme um sie.
    »Ich war nicht wütend auf dich und ich glaube nicht, dass du mich verraten hast«, sagte er. »Das habe ich höchstens ein paar Minuten lang geglaubt. Ich weiß, warum du es getan hast, warum du es geheim gehalten hast. Das musstest du. Du wolltest mir nicht wehtun. Das verstehe ich.«
    Sie schauderte vor Erleichterung und entspannte sich in seinen Armen. Er strich ihr über das Haar.
    »Ich wünschte, du hättest es mir gesagt«, sagte er, »aber Frank hat recht. Besser er lebt in dieser Maschine, als jemand anderes, wenn es schon jemand tun muss. Und vielleicht ist es so ja auch okay. Er ist nicht so richtig tot, aber er kann mir auch nichts mehr tun. Er ist nur noch eine Stimme. Ein Geist. Eine Erinnerung. Vielleicht alles, was an meinem Dad gut war, ohne die schlechten Seiten.«
    »Warum hast du dann nicht mit mir darüber geredet?« Sie versuchte, das ganz vernünftig zu sagen, aber es kam wie ein Heulen heraus, voller Schmerz.
    »Weil ich wollte, dass du selbst entscheidest. Und ich wusste: Wenn ich jetzt irgendetwas sagen würde, dann wüsstest du, wie sehr ich dich gerade

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