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Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Titel: Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arian Devell
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unseren Willen auszutricksen. Jemand anderes soll ihn bändigen.
    Sie sehen jetzt, dass das natürlich kein Job zwischen Tür und Angel ist. Sie trauen Ihren Mitmenschen ganz schön viel zu. Ist es da überraschend, dass Sie sich erst mal ein Bild der Lage verschaffen und ihre eigene Position bestimmen? Und wer geht schon gerne ins Gefecht, wenn er weiß, dass es sicher ist, wo er steht? Aber für ein paar kluge Ratschläge ist natürlich immer Platz.
    Wollen Sie also Binsenweisheiten hören, dann sprechen Sie bei der erstbesten Gelegenheit über Ihre Probleme …
     
    Überlegen Sie, wann ist Ihnen jemals ein Fall bekannt geworden, wo Ihnen ein Kollege oder Ähnliches, bei so einem Problem wirklich helfen konnte? Menschen helfen nur, wenn wirklich Not am Mann ist. Sie haben ein untrügliches Gespür dafür, ob jemand sich am eigenen Schopf aus dem Wasser ziehen kann oder eben nicht.
    Aber da man so was ja nicht alle Tage sieht, gesellen sie sich eben gerne dazu und sehen sich das Spektakel an.
    Wir fassen zusammen: Wenn Sie über Ihre Sorgen reden, sorgen Sie dafür, dass sich andere besser fühlen. Sie sorgen dafür, dass man sich an Ihnen kein Beispiel nimmt und dass man Sie als kurzfristige Attraktion behandelt.
    Jeder vernünftige Mensch winkt da natürlich dankend ab. Aber warum tun es doch so viele? Nun fragen Sie sich mal selbst! Wenn Ihre Sorgen vielleicht eigentlich darin bestehen, dass sich zu wenig wahrgenommen fühlen, haben Sie ein Invisible Princess -Syndrom? Verscheucht die Aufmerksamkeit Ihre Sorgen? War vielleicht fehlende Aufmerksamkeit Ihre Sorge?
     
    Und jetzt versetzen Sie sich in die Lage von den Zuhörern … was denken die erst von Ihnen, wenn sie das durchschauen oder denken, Sie handeln deswegen? Obwohl es vielleicht gar nicht so ist?
    Aber sie denken, dass sie als Aufmerksamkeits- und Trostventilator missbraucht werden? Das wollen wir lieber gar nicht wissen!
     
    Böser Ratschlag Nr. 9: Sagen Sie nie jemanden, wie schlecht es Ihnen geht, es sei denn, Sie wollen, dass er sich wohlfühlt. Ach ja: Wenn Sie wollen, dass Menschen sich schlecht fühlen, sagen Sie ihnen, wie gut es Ihnen geht … Sad but true.
     

10.                     IGNORIEREN SIE MEHR, ALS SIE GRÜSSEN!
     
Es sind die Begegnungen mit den Menschen, die das Leben so trübsinnig machen.
Jack London
     
    Haben Sie schon von der geheimsten aller Künste gehört? Der Kunst der Ignoranz? Sie denken, Ignoranz entsteht durch Charakterschwäche und Selbstbezogenheit? Wer hat Ihnen denn das gesagt? "Man kann nicht nicht kommunizieren", heißt es.
    Ignoranz wird genau so eingesetzt wie gezielte Aufmerksamkeit. Ignoranz ist wie ein lautloser chemisch-biologischer Kampfstoff, den Sie erst bemerken, wenn Sie sich schon über Ihren Zustand ärgern. Ignoranz fängt mit dem Grüßen an: Wer oben steht, sieht das weite Feld, aber nicht die Soldaten hinter ihm. Hier wird natürlich ignoriert. Viele Menschen erliegen dem Irrtum, wenn sie möglichst viel Menschen kennen und grüßen, steige ihr gesellschaftlicher Wert. Sie seien wer. Da werden Sie gerade kräftig verarscht und zwar von denen, die sie ignorieren …
    Kennen Sie den Zeitungsverkäufer, den Bettler, der immer an der Litfaßsäule sitzt und jeden grüßt? Er sitzt auf dem Boden und schaut hinauf. Er grüßt nach oben. Warum grüßt man nach oben? Mit Grüßen macht man auf sich aufmerksam. Man kündigt an, da zu sein. Falls man eventuell stören sollte, erklärt man, nun bereit ansprechbar zu sein und wieder zu gehen, falls es gewünscht wird.
     
    Grüßen ist also eine tiefe Form von Demut.
     
    Der niedere Stand grüßt den oberen Stand zuerst. So ist das noch heute bei der Bundeswehr Pflicht! Der Gruß ist entstanden aus dem Militär. Er kündigt an, bereit zu sein und seine Pflicht zu übernehmen. Wenn Sie früher grüßten, sagten Sie: Welche Arbeit wollen Sie mir übergeben?
    Wie kann ich Ihnen behilflich sein? Heute hat sich der Gruß wie manches gewandelt. Äußerlich schon. Wir grüßen freier und offener als früher, natürlich. Hier kommt nun der perfide Gedanke auf: „Wer mich grüßt, der akzeptiert mich. Nimmt mich wahr und tut vielleicht auch mal was für mich.“
    Deshalb gibt es so viel Grüßer, die herumlaufen und Grüße sammeln, wie andere Kastanien auflesen. Es geht dabei um Selbstaufwertung.
    Nun drehen Sie die Perspektive mal um und denken Sie an die, die viel gegrüßt werden …
    Jeder Gruß ist eben kein potenzieller Kontakt,

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