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Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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irgendein männliches Spielzeug behandelt?”
    „Weil Liebe tatsächlich nur ein Mythos ist, körperliche Anziehung hingegen etwas sehr Reales.”
    „Ich habe mir immer gesagt, dass ich auf die Liebe gewartet habe, auf meinen Prinzen, der mich wachküsst. Aber plötzlich bin ich wach und voller Verlangen und …”
    „Es gibt keinen Prinzen”, sagte er und ging davon.
    Lily sah ihm nach, in der Gewissheit, dass sie ihn verletzt hatte. Und sie war nicht sicher, wie sie das wieder gutmachen sollte.
    Denn in ihrem Herzen glaubte sie, dass er ihr Prinz sein konnte.
    Preston hielt sich zwei Wochen von Lily und dem „White Willow House” fern. Er war nach New York geflogen und hatte mit seinen reichen Freunden Partys gefeiert. Doch dieser Lebensstil ließ ihn kalt, und obwohl Lily ihn mit ihren Worten verletzt hatte, erkannte er doch, dass sie wahr waren.
    Jetzt, wo er in dem restaurierten Atrium des „White Willow House” stand, begriff er, dass er davongelaufen war, denn nun hatte er das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Als hätte er den Platz gefunden, an den er gehörte, und es war nicht seine vertraute Umgebung.
    Lily erschrak, als sie ihn sah. Preston machte sich nicht vor, dass es bloß Erstaunen war. Nach ihrem verbissenen Basketballspiel wusste er, dass es sich um Zorn handelte. Vielleicht hatte er Fortschritte dabei gemacht, sie davon zu überzeugen, dass es keine Liebe gab, aber was das Verführen anging, hatte er ziemlich viel Boden verloren.
    Einerseits war es besser so. Sie war viel zu gut für ihn. An jenem Abend bei ihm zu Hause war ihm klar geworden, wie zerbrechlich sie war. Er wollte kein männliches Ungeheuer sein, der ihre heile Welt zum Einsturz brachte, aber genau das war er.
    Als er näher kam, wandte sie sich ab und ging entschlossenen Schrittes über den Marrnorfußboden.
    Sie blieb stehen, ohne sich umzudrehen. In dem verwaschenen Jeansoverall hätte sie in dieser luxuriösen Hotellobby, umgeben von ihren Antiquitäten, eigentlich deplatziert wirken müssen.
    Aber sie schien sich zwischen all den Stücken, die sie ausgesucht und restauriert hatte, wohler zu fühlen als er.
    Er hatte sie verloren. Er fühlte es tief in seinem Innern, so wie er im Alter von acht Jahren Gretas Verrat gefühlt hatte. Das ärgerte ihn, weil er alt genug war und es hätte besser wissen müssen.
    „Anscheinend habe ich unsere Wette gewonnen”, meinte er zärtlich. Er musste die Barrieren überwinden, die sie um sich herum errichtet hatte.
    Sie schaute über die Schulter, und ihr Blick war kühl statt erfreut. Sogar an jenem ersten Nachmittag in seinem Büro war wenigstens ein herausforderndes Funkeln in ihren Augen gewesen - jetzt nichts mehr. Mit ihren leicht zerzausten kurzen Haaren, die an ihrem Gesicht und ihrem Hals klebten, war sie immer noch umwerfend sexy. Er sehnte sich danach, sie zu berühren, und …
    „Welche?” fragte sie.
    „Die Liebeswette. Selbst du scheinst beschlossen zu haben, dass sie das Risiko nicht wert ist.”
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und marschierte auf ihn zu.
    Ihre Brüste wogten, ihre Lippen waren zusammengepresst. Eigentlich hätte sie wie eine strenge Schulmeisterin aussehen müssen, nur hatte nie eine Lehrerin eine solche Wirkung auf ihn gehabt wie Lily. Heftiges Verlangen erwachte in ihm und sandte sinnliche Schauer über seine Haut.
    „Wie kannst du es wagen?” fuhr sie ihn an und stach ihm mit dem Zeigefinger in die Brust.
    „Ich wage alles, was mir gefällt”, erwiderte er mit all der Arroganz, die er von seinen Eltern gelernt hatte. Trotzdem war er nicht sicher, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Noch nie war er jemandem wie ihr begegnet oder jemandem, dessen Einstellung zum Leben ihrer ähnelte. Sie wollte seine Gesellschaft nicht seines Geldes wegen. Weshalb dann?
    „Du bist derjenige, der weggelaufen ist”, warf sie ihm vor.
    Sie kam immer gleich zur Sache, und dass sie so sehr ins Schwarze getroffen hatte, schmerzte. Besonders da ihre spürbare Verletzlichkeit ihn jedes Mal davon abhielt zurückzuschlagen. Er war überzeugt, dass jemand ihr eines Tages die Illusionen rauben würde, nur wollte er nicht derjenige sein. „Ich war auf einer Geschäftsreise.”
    „Nennt man das heutzutage so?”
    „Worauf willst du eigentlich hinaus, Lily?” Obwohl er jeden Abend auf einer Party gewesen war, hatte er sich tatsächlich wegen eines unaufschiebbaren Geschäftstermins in der Stadt aufgehalten.
    „Ich habe die Zeitung gelesen. Meinst du, nur

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