Bis hierher und nicht weiter
Überstehen der harten Zeiten bekommt.”
„Interessant. Bist du schon belohnt worden?” Preston war nie belohnt worden. Er hatte oft Vergnügen an Menschen und Besitz gehabt, aber das war nichts Dauerhaftes. Selbst der Wagen, den er fuhr, würde ersetzt werden, wahrscheinlich nächstes Jahr.
„Wenn es so wäre, würde ich jetzt nicht hier bei dir sein. Aber ich habe die Liebe meiner Brüder und meiner Großmutter.”
„Was ist mit deinen Eltern?” erkundigte er sich.
„Du kennst die Geschichte. Als sie lebten, liebten sie mich.
Deine nicht?”
„Nein.”
Natürlich wollte sie mehr wissen, aber er würde nicht alles vor ihr ausbreiten. Er sprach mit niemandem über seine Familie.
Nicht einmal seine engsten Bekannten erfuhren seine Gefühle für sie. Und er würde sie auch nie offenbaren. Er war zur Höflichkeit erzogen worden, dazu, sich zu kaufen, was er wollte, und zu nehmen, was er kriegen konnte. „Schau nie zurück”, das waren die Worte seines Vaters gewesen, als Prestons Mutter ihn für einen ihrer vielen jüngeren Liebhaber verlassen hatte.
„Möchtest du darüber reden?” fragte sie und legte ihre Hand auf seine.
Er schüttelte den Kopf. „Nicht heute Abend.”
„Wir werden uns nie besser kennen lernen, wenn wir uns nicht darüber unterhalten, wie wir wurden, was wir sind.”
„Harte Arbeit und Ehrgeiz haben mich geformt”, erklärte er frei heraus. Er wollte sie, aber er mochte es nicht, wenn sie in seinem Leben herumschnüffelte. Er wollte ihre Tiefen ausloten, die Geheimnisse ihrer Seele entdecken, gleichzeitig aber sicher in seiner eigenen Welt bleiben.
„Mich auch”, erwiderte sie mit einem kleinen Lächeln.
„Verrate mir, wie das ist, sein eigenes kleines Unternehmen zu besitzen.”
„Es ist harte Arbeit. Meine Großmutter wünschte sich, dass meine Eltern es übernahmen, aber sie waren Archäologen und reisten durch die Welt zu Ausgrabungen. Sie ließen uns stets zurück, und Großmutter sagte, sie würde nicht auch noch mich verlieren wollen. Also erzog sie mich dazu, die Vergangenheit und ihren Laden zu lieben.”
„Gefällt dir, was du machst?”
„Ich möchte nichts anderes machen.”
Offenbar war es ihr ernst damit. Preston sehnte sich danach, das Gleiche für irgendetwas in seinem Leben zu empfinden. Sein Job gab ihm nicht die Zufriedenheit, die Lily ausstrahlte.
„Was ist mit dir?” fragte sie. „Was hat dich geprägt?”
„Mein Dad hatte einen Herzanfall, als ich in meinem letzten Jahr auf dem College war. Er starb sofort.”
Sie drückte seine Hand, und er war versucht, den Druck zu erwidern. Doch er tat es nicht. Er musste neutralen, sicheren Boden finden. Sex und die Gegenwart, aber nicht die Vergangenheit, ermahnte er sich.
„Wie dem auch sei, ,Dexter Resort’ geriet in Schwierigkeiten.
Der Vorstand beschloss deswegen, einen Teil unseres Besitzes zu verkaufen. Ich überzeugte sie, mir ein Jahr zu geben, um die Wende herbeizuführen.”
„Und das ist dir gelungen.”
„Ganz recht.”
„Weil du nicht verlieren wolltest, wofür dein Vater so hart gearbeitet hat?”
Sein Vater hatte etwas von einem Playboy gehabt und mehr Geld ausgegeben, als die Hotelkette je einbringen konnte. Daher war es nie Prestons Ziel gewesen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Tatsache war, dass er nie genauer analysiert hatte, weshalb ihm so vie l daran lag, „Dexter Resort” zu retten.
„Was machst du in deiner Freizeit?” Lily lehnte sich auf den Tisch. Preston fragte sich, ob der Wein sie ein wenig beschwipst gemacht hatte.
„Arbeiten. Und du?” Er leerte sein Glas Merlot.
Sie klimperte mit den Wimpern und lächelte wie die Verführerin, die sie war, wenn sie entspannt und nicht so wachsam war.
Es erregte ihn so sehr, dass er Mühe hatte, sich auf ihre Worte zu konzentrieren. „Ich spiele ziemlich gut Basketball.”
Er musterte ihre Figur. Sie war zart und sexy und in hochhackigen Schuhen kaum über ein Meter sechzig groß. „Na klar, Engel.”
Die Verführerin verschwand, und der Wildfang, der ihn dazu herausforderte, an die Liebe zu glauben, trat wieder an ihre Stelle.
„Ich kann dich jederzeit schlagen.”
Dies war die Lady, die in seinen Armen entflammen würde.
Die abenteuerlustige Frau, die Lily im Zaum zu halten versuchte. „Beweise es.”
„Na schön, los geht’s. Wir können bei meinem Laden spielen.
Ich habe einen Korb im Hof.” Sie stand auf und stemmte die Hände in die Hüften, herausfordernd und bereit zum
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