Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
beugen. Sie ertappte sich dabei, wie sie sich vorbeugte und den leisen Kiefernduft einsog, der einen würzigeren, unbekannten Geruch überlagerte. Er zog sich von ihr zurück, doch der Zauber blieb.
Sie sammelte sich und ging zum Kühlschrank. Sie schaute hinein und überlegte, was sie mit den zur Verfügung stehenden Zutaten kochen konnte. »Ich ... ich werde mein Bestes geben.«
»Da vorne links gibt’s ein Wandtelefon. Sie müssen nur die 1 wählen, wenn Sie eine Frage an mich haben.«
Sie nickte. »Danke, das werde ich tun. Soll ich auch anrufen, wenn das Essen fertig ist?«
»Nein. Sie müssen nur um neun fertig sein. Dann gehen Sie in Ihr Zimmer. Im zweiten Stock, Zimmer 213. Ich bringe Ihr Gepäck schon mal nach oben.«
»Danke.«
Obwohl er so groß war, bewegte er sich geräuschlos. Er hob ihre Koffer hoch und eilte die kleine Treppe zur Haupthalle hinauf. Etta schüttelte die Gedanken ab, die ihr unablässig durch den Kopf gingen. Ihr Blick fiel auf die Uhr, die an der Wand hing. Kurz nach fünf. Sie blies ihren Pony hoch und rieb sich die Hände. »Dann wollen wir mal.«
Etta wischte mit dem Ärmel über die Stirn und platzierte drei Schnittlauchhalme im mit Knoblauch versetzten Kohlrabipüree. Sie schaute ein letztes Mal auf die Uhr. Noch eine Minute. Den Saft von der Schweinelende tröpfelte sie über die Fleischscheiben und stellte die Sauciere beiseite. Ein letztes Mal über den Tellerrand gewischt. Sie warf das Handtuch in Richtung Spüle und verließ die Küche wie befohlen.
Die Stufen quietschten, als sie nach oben eilte. Schimmernde Messingziffern leuchteten ihr am oberen Ende der Treppe entgegen. Zimmer 200. Sie folgte dem schwach beleuchteten Korridor linker Hand. Dort fand sie den für sie bestimmten Raum auf halber Strecke.
»Mist!« David hatte ihr keinen Schlüssel gegeben. Sie umfasste den Türknauf und drehte. Nahezu lautlos öffnete sich die Tür. Sie spähte hinein, schaltete das Licht an und schaute sich um. Niemand war hier. Auf dem breiten Bett lagen ihre Koffer.
Sie schloss die Tür hinter sich und verriegelte sie. Sie wusste nicht, ob sie glücklich sein sollte oder nicht, dass so wenig Gäste zugegen waren. Einerseits müsste sie sich während ihres Vorstellungsgesprächs nur mit dem Management und dem Personal herumschlagen. Andererseits war niemand da, der sie von ihren Gedanken ablenkte. Ein Klopfen hallte durch den Raum. Ihr Herz machte einen Satz.
Sie legte die Hand auf die Brust. »Du meine Güte!«
Sie durchquerte den Raum und schaute durch das Guckloch. Vor der Tür stand ihr attraktiver hoffentlich-bald-Chef. Sein Hemd war am Kragen geöffnet. Etta entriegelte die Tür und öffnete. »Hi David. Alles okay?«
»Soweit ich weiß, ja. Hast du Lust auf einen Spaziergang? Zu dieser Jahreszeit ist es hier herrlich.«
Sie lächelte. »Sehr gerne. Ich suche nur gerade nach einem Pullover.«
Seine Augen funkelten. »Mach dir darum keine Sorgen, es ist draußen noch angenehm warm. Ich verspreche dir, dass du dich nicht erkälten wirst.«
»Lass mir wenigstens Zeit, mich frischzumachen. Ich bin erst vor wenigen Minuten raufgekommen.« Sie zupfte am Saum ihrer Shorts. Nach dem Küchenmarathon fühlte sie sich irgendwie schmutzig.
»Reichen zehn Minuten?«
Etta konnte sich nur mühsam beherrschen, darauf keine zweideutige Antwort zu geben. »Klar.«
»Großartig. Ich warte hier draußen auf dich. Ich wollte ohnehin noch nach einem Zimmer sehen, da war wohl etwas nicht in Ordnung.«
»Dann bis in zehn Minuten.« Sie schloss die Tür.
Mondlicht tauchte die Baumwipfel in silbriges Licht. Sie folgten einem Wanderweg über die Rasenfläche hinter dem Gebäude und in den Wald hinein. Mit jedem Schritt hatte Etta deutlicher das Gefühl, sie würde in eine frühere Zeit eintreten. Eine Zeit, in der all ihre Taten von jeglichen Konsequenzen in dieser Welt befreit waren.
Das Rascheln der Tiere im Unterholz und das Wispern des Laubes unter ihren Füßen erfüllte die Luft. Als der Pfad schmaler wurde, legte David einen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. Etta kuschelte sich an ihn und ließ sich von der Wärme seines Körpers und dem Geruch seines frischgewaschenen Hemds einlullen.
»Es ist einfach herrlich hier.«
»Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, hier arbeiten zu dürfen. Wenn wir zurückgehen, werden Sie schon bald erfahren, ob Schwarz Sie einstellen möchte.«
Etta lachte und neigte den Kopf zur Seite, sodass sie ihn ansehen konnte. »Sie wollen mich also mit
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