Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
Stille nahm sie plötzlich den Duft der Stadt war, nach Erschöpfung und heißem Asphalt. Ein leiser Windhauch, der den Duft der Bäume und Nachtblumen zu ihnen hinauftrug.
Sie erbebte. Ich brauche dich.
Es tat weh; der Druck von zwei Schwänzen, die sich in ihr schmerzendes Geschlecht zwängten, war fast zu viel. Sie schwankte und verlor das Gleichgewicht. Jetzt wusste sie nicht mehr, wo oben oder unten war, aber die beiden Männer hielten sie fest, und ihre Körper waren so massiv wie Stein. Sie brachten sie zum Schreien.
Der Höhepunkt kam näher. Das war unmöglich, denn schon jetzt schlug ihr Herz unnatürlich schnell. Das Blut raste durch ihre Venen und überflutete ihren Unterleib mit Hitze. Es war das vertraute Gefühl, im freien Fall in einem Fahrstuhl zu stehen. Sie wollte schreien. Doch dann zogen sich ihre Muskeln zusammen, immer und immer wieder. Die Zuckungen ihrer Möse, die sie immer so zittrig und verwirrt zurückließen. Nur dass es diesmal ungefähr hundertmal intensiver war als sonst.
Bunte Farben explodierten hinter ihren geschlossenen Lidern und blendeten sie. Der scharfe Schmerz an ihrem Handgelenk wurde von einem neuen Schmerz am Hals begleitet. Wenn sie noch Luft gehabt hätte, dann hätte sie geschrien.
Zwielicht und Sand. Blut, Sex und Schmerzen. Damals wie jetzt.
Männerhände, Männerkörper. Sie sah beide Männer, sie waren zusammen. Liebhaber, der eine dunkler als der andere, beide Körper verschwitzt und glitschig von Öl und innigen Küssen. Die Insignien zweier Krieger lagen im Zelt auf dem Boden: Rüstungen, Tuniken, Waffen und Umhänge, die blutrot gefärbt waren. Für nichts davon hatten sie in diesem Moment einen Blick.
Das waren nicht ihre Erinnerungen, sondern die der Männer, Bruchstücke eines Lebens als Sterbliche, das sie vergessen hatten. Schmerzen, die sie lange unter dem Gewicht der Jahre vergraben hatten, die sie als Unsterbliche gelebt hatten. Irgendwo in ihrer Seele waren diese Teile verborgen gewesen, die sie im Laufe der Zeit verloren hatten. Sie fügte die winzigen Scherben wieder zusammen. Mit ihrem Körper und ihrem Blut brachte sie diese beiden Männer wieder zusammen.
Jetzt ging ihr ein Licht auf – denn das erklärte alles. Ihre Rivalität, ihr Verlangen nach Kat. Es erklärte den verborgenen Schmerz in Damars Augen und Marcus’ Wut. Sie lächelte, weil sie jetzt verstand: Ja, sie war schon immer der Schlüssel gewesen.
Das war der Augenblick, in dem ihr müder, sterblicher Körper aufgab.
Verdammt. Zum ersten Mal in ihrem Leben verlor sie das Bewusstsein.
Aber wenigstens bekam sie keine Grippe.
Das war doch schon mal was.
Das Festmahl
Kelly Maher
Hitzewellen hingen flirrend über dem pechschwarzen Asphalt, der sich endlos vor ihr erstreckte. Die heiße Sonne New Englands buk Ettas blasse Haut so sehr, dass sie die zarte, rosige Farbe von frisch geschlachtetem Lamm annahm. Dunkle Brillengläser schützten ihre Augen, als sie den Horizont nach dem Hinweisschild absuchte, von dem in ihrem Willkommenspaket die Rede war.
Seit sie vor zehn Meilen durch das kleine Dorf gefahren war, hatte sie keine anderen Autos mehr gesehen. Langsam fragte sie sich, ob sie wirklich an einem so abgelegenen Ort arbeiten wollte. Aber die Erinnerung daran, wie Randall ihre Maklerin auf ihrem Küchentresen vögelte, hatte sich ihr eingebrannt, und ihr fiel sofort wieder ein, warum die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch als Chefköchin einer Pension mit angeschlossenem Restaurant sie angezogen hatte wie Nektar die Bienen. Außerdem war das Restaurant nicht irgendein Rattenloch. Jeffrey Steingarten hatte darüber geschrieben, als es eröffnet wurde. Wenn einer der strengsten Kritiker im Iron Chef das Essen so sehr genoss, dass er darüber schrieb, dann strömten die Feinschmecker dorthin.
Dieser verschissene Mistkerl Randall. Sie hatte sich auf ein perfektes Leben mit ihm eingerichtet, und das neue Apartment gehörte ebenso dazu wie das eigene Restaurant. Es war ja nicht so, als hätten beide noch nie mit anderen geschlafen, aber seit sie ihn kannte, hatte es höchstens hin und wieder mal ein Techtelmechtel im Nachtleben gegeben. Sie so zu hintergehen, das war einfach ...
Hinter einem alten Ahornbaum tauchte das Schild für die Abzweigung auf. Sie lenkte den alten Sebring an den Straßenrand und bewunderte das auffällige Schild. In Granit war ein Schriftzug eingemeißelt, der besagte, hier gehe es zu The Cavern – seit 1796 . Vögelchen schnellten aus einem
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