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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kniff die Augen zusammen. »Dallas, Lieutenant Dallas. Und beeilen Sie sich, Wang.« Sie blickte wieder auf den Leichnam. Ziemlich schmächtiges Kerlchen, mager, bleich… und tot.
    Sie presste die Lippen aufeinander und sah in sein Gesicht. Sie wusste, was für bizarre Scherze der Tod mit den Zügen eines Menschen treiben konnte, aber ein derart breites, glubschäugiges Grinsen war ihr neu. Es rief einen Schauder in ihr wach.
    Die furchtbare Vergeudung eines derart jungen Lebens machte sie unerträglich traurig.
    »Nehmen Sie ihn mit, Wang. Und schicken Sie mir seine Akte. Am besten an das Tele-Link oben in meiner Suite. Außerdem brauche ich die Adressen seiner nächsten Verwandten.«
    »Natürlich.« Er sah sie lächelnd an. »Lieutenant Roarke.«
    Sie erwiderte sein Lächeln, bleckte dabei leicht die Zähne, kam jedoch zu dem Schluss, dass sie auf das lächerliche Spiel mit ihrem Namen besser nicht noch einmal einging. Während Wang seine beiden Helfer anwies, die Leiche mitzunehmen, stemmte sie die Hände in die Hüften und wandte sich gereizt an ihren Mann.
    »Du findest das natürlich auch noch amüsant«, murmelte sie böse.
    Er sah sie mit Unschuldsmiene an. »Was?«
    »Lieutenant Roarke.«
    Da er sie einfach berühren musste, legte er ihr zärtlich eine Hand an das Gesicht. »Warum denn wohl auch nicht? Schließlich tut uns eine gewisse Komik momentan ganz gut.«
    »Ja, dein Dr. Wang ist ein echter Scherzkeks.« Sie verfolgte, wie der Doktor vor der Bahre mit der Leiche aus dem Zimmer segelte. »Ätzend. Einfach ätzend.«
    »So schlimm ist der Name nun auch wieder nicht.«
    »Nein.« Sie fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und hätte beinahe gelacht. »Nicht das. Die Sache mit dem Jungen. Dass er hundert Jahre seines Lebens einfach fortwirft. Das finde ich ätzend.«
    »Ich weiß.« Er massierte ihre Schultern. »Bist du sicher, dass es Selbstmord war?«
    »Es gibt keinerlei Anzeichen für einen Kampf. Abgesehen von den Würgemalen keine Spuren von äußerer Gewalt.« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich werde noch mit Carter und ein paar anderen Leuten reden, aber so wie ich es sehe, kam Drew Mathias heute Abend heim, hat Licht und Musik angemacht, ein paar Bier getrunken, vielleicht irgendeinen Virtual-Reality-Trip unternommen und ein paar Brezeln gegessen. Dann ist er rüber ins Schlafzimmer gegangen, hat das Laken vom Bett genommen, sich ein Seil daraus geflochten und zu einer höchst professionellen Schlinge zusammengelegt.«
    Sie sah sich aufmerksam um. »Dann hat er die Kleider ausgezogen und ist auf den Tisch geklettert. Man kann die Fußabdrücke sehen. Anschließend hat er das Seil an der Lampe festgebunden, wahrscheinlich ein-, zweimal daran gezogen, um sicher zu gehen, dass es festsaß, den Kopf in die Schlinge gelegt, die Lampe per Fernbedienung eingefahren und sich selbst dadurch erwürgt.«
    Sie nahm die Fernbedienung in die Hand. »Es ging bestimmt nicht schnell. Der Leuchter verschwindet so langsam in der Decke, dass er sich sicher nicht das Genick gebrochen hat, aber trotzdem hat er nicht gekämpft, hat er es sich nicht noch einmal anders überlegt. Wenn er es getan hätte, würde man dort, wo er versucht hätte, sich aus der Schlinge zu befreien, Kratzer von seinen Fingernägeln sehen.«
    Roarke runzelte die Stirn. »Aber würde man nicht unweigerlich instinktiv so etwas tun?«
    »Keine Ahnung. Ich würde sagen, es hängt davon ab, wie stark sein Wille, wie groß sein Wunsch zu sterben war. Und weshalb er sterben wollte. Vielleicht war er ja auf irgendwelchen Drogen. Das werden wir bald wissen. Mit der richtigen Chemikalienmischung nimmt das Hirn Schmerzen nicht mehr wahr. Vielleicht hat er es sogar genossen.«
    »Ich kann nicht leugnen, dass es hier oben Drogen gibt. Es ist unmöglich, sämtliche Angestellten und Arbeiter rund um die Uhr zu überwachen.« Roarke zuckte mit den Schultern und blickte reglos auf den prachtvollen, blauen Leuchter. »Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Mathias regelmäßig oder auch nur hin und wieder was genommen haben soll.«
    »Die Menschen überraschen einen immer wieder, und es ist ein regelrechtes Wunder, was für Zeug die meisten ständig einwerfen.« Eve zuckte erneut die Achseln. »Auf alle Fälle werde ich die Suite routinemäßig nach illegalen Drogen durchsuchen und sehen, was ich aus Carter herausbekommen kann.« Sie raufte sich die Haare. »Warum gehst du nicht wieder nach oben und guckst, dass du ein bisschen Schlaf

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